Archiv der Kategorie: Rahmen

Rahmen f. Ballonreifen

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In manchen Orte in Brandenburg geht es recht sandig zu. Im Kieferwald kann es sehr oft höllisch sandig sein. Einen Wunsch zu träumen ist gut verständlich, mit dem Fahrrad nicht im Sand stecken zu bleiben. Eine breitere Tragfläche den Last besser verteilen und versinkt nicht so leicht in den Sand. Also, breite Reifen muß her! Aber normaler Fahrradrahmen ist nicht dafür konzipiert und erlaubt höchstens 42mm breite Reifen, wenn überhaupt. Meiste Stadtfahrräder haben 32 bis 38mm breite Reifen. MTB haben viel größeren Reifendurchlaß, aber nicht jeder findet MTB schön. Hier hilft Einzelangertigung, solche Wünsche zu realisieren. Wie gut, daß man flexiblen Rahmenbauer zur Verfügung hat.
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Dieser Rahmen ist konzipiert für 60mm breite Reifen, plus Schutzblech von SKS(65mm breit). Komplett gemufft, Gabel auch mit klassischer Krone. Vorbereitet für modernen Nabenschaltung und Canti-Bremsen. Auswahl von Reifen in der 60mm Breite ist sehr klein. Für 55 oder 40mm gibt es mehr. Ballonreifen nennt man wenn er sehr breit ist(breiter als 45mm). Diese breite Reifen kann man mit geringerem Luftdruck fahren und sind sehr komfortabel. Bei gleichem Luftdruck ist der Rollwiderstand geringer als schmaleren Reifen, weil die breitere Reifen sich weniger verformen. Ntürlich fährt man unterschiedlich breite Reifen nie mit gleichem Luftdruck. Also, das sagt nicht automatisch, daß breitere Reifen geringeren Rollwiderstand haben.

Reifen ist extrem wichtig für Fahrrad. Neben Rahmen ist der Reifen/Radsatz das wichtigste Element. Danach kommen der Sattel, Pedale und Lenker/Griffe. Auswahl von Reifen ist aber gar nicht einfach. Hier gibt es ein interessanter Artikel über die Reifenbreite.
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Muffen werden noch verfeinert(siehe unten, nur kleine Eingriffe, die feinen Unterschied machen), bevor der Rahmen in schöner Farbe lackiert wird. Ein interessantes Projekt. Hier ist der Wunsch, wo und wie man fahren möchte, ganz konkret und wichtig. Erst dann kommt das schöne Aussehen.
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COUGAR, Liverpool

Cougar war ursprünglich eine Marke von Terry Dolan, der in Liverpool Rahmen baute und Shop hate. Er war ein renommierter Rrahmenbauer. Unter der Marke Cougar wurden alles mögliche gebaut, Bahnrad, TT-Rad, auch MTB. Mitte der 90ern begann er seinen eigenen Namen als Marke zu benützen und war/ist besonders erfolgreich im TT und Bahnrennen. Chris Boardman, Bradley Wiegens und weitere Nationalfahrer, Olympiasieger/Weltmeister fuhren/fahren auf Dolan-Rad. Dolan ist noch gut im geschäft.
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Marke Cougar wurde so um 2000 von Paul Donohue(nicht verwechseln mit Donhou Bicycles in London) übernommen, der schon früher für Dolan gearbeitet hat. Donohue arbeitet nicht mehr als Rahmenbauer.
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Und das ist ein Aufbauprojekt, Cougar-MTB, schätzungsweise so um 1990. Ganz nette Fillet Brazing, schlanker Rohrsatz. Dieser Rahmen wird neu lackiert und mit modernen Teilen aufgebaut für Wald-/Feldwege, also als ein leichtes XC-Rad, ganz ohne Federung. Das Foto zeigt provisorischer Aufbau für die Bestimmung der Sitzposition.

Ludo, made in Belgium

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Ludo, eine eher unbekannte Marke in Belgien, nahe Brüssel. 1964 fuhr Eddy Merckx auf dem Rennrad mit Ludo-Rahmen zum Amateurweltmeister. Die Firma existiert noch, aber baut keinen Rahmen mehr und vertreibt Fahrräder unter der Marke „Granville Bikes„.
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Dieser Rahmen, welcher der Kunde mitgebracht hat, müßte aus den 70ern sein, ist in einem guten Zustand. Der Lack im blassen Gold sieht gut aus. Aus diesem Rahmen soll ein City-Flitzer wachsen. Ich habe den Hinterbau auf 130mm gespreizt, um einen zeitgemäßen Radsatz einzubauen. Zum Einsatz kam Campagnolo Khamsin mit 9facher Kassette(Shimano). Alle Teile sollen in schwarz gehalten werden. Shimano Sora sieht noch mehr oder weniger klassisch aus im Gegensatz zu allen Shadow-Schaltwerke. Sitzposition wurde abgestimmt für komfortables Radeln. Schalthebel habe ich zuerst Daummi eingebaut, was aber ergonomisch nicht ganz gut passte. Deshalb kam ein Rapidfire-Schalthebel von Shimano in Einsatz. Er ermöglicht Schalten, ohne Hand verstellen zu müssen. Dafür ist es leider nicht so schön, und unnötig groß. Wer braucht solche Schaltanzeige, die sowieso nur ganz grobe Position zeigen kann?? Ich sage nicht zum ersten Mal, daß Shimano ein wenig wie Toyota ist, nicht nur ihre Produktpolitik, sondern auch Design, ein wenig roboterhaft und seltsam. Japanische Manga-Kultur greift auch hier durch? Da dieser Rahmen für rennrad ist, ist der Abstand zwischen Reifen, Schutzblech und Bremsen recht eng. Aber 28mm Conti GP 4Seasons passt gerade noch. Das Rad ist insgesamt recht klassisch harmonisch geworden.
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Cicli Bonnano

Seitdem er vor ein Paar Jahren zu meinem Stand auf der Messe kam und Fragen stellte, ist er im Gedächtnis geblieben. Und seitdem ich seine Rahmen auf diesjähriger Messe gesehen habe, wollte ich mal mit ihm zusammenarbeiten. Niccolò Bonanno, der junge italienische Rahmenbauer, der in Berlin lebt und arbeitet.
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Und ich habe die Gelegenheit gefunden. Für ein rennradähnliches Stadtrad habe ich einen Rahmen entworfen, mit italienischem Rohrsatz seiner Wahl. Nico ist ziemlich gerade wie seine Rahmen, die minimal puristisch wirken. Sein Herz schlägt für leichte schnelle Räder. Er ist selber leidenschaftlicher Fahrer(und Höhenmetersammler). Stadtrad ist nicht so richtig sein Ding. Dieses Projekt liegt so für ihn im Grenzbereich. Aber wir sind zufrieden mit dem Ergebnis der Kollaboration, und ich denke, der Kunde wird auch zufrieden sein. Ich würde gerne wieder mit Nico zusammenarbeiten, für sauschnelle Stadträder.

nach London, nach Paris?

Harry Rensch hat seine Räder Paris genannt, da er von continentale(d.h. damals französische, nicht italienische) Fahrräder und Rennen(Massed Start) fasziniert war. In seiner Werkstatt in London entstand ab 1936 ausgezeichnete Rahmen, die damals modernste in Großbritanien. Markenzeichen war Fillet Brazing(damals bronze welding genannt) und Bilaminate, dem Eifelturm nachempfunden, am Steuerrohr, sowie die markentypishe Doppelgabelkrone. Bald ist dieser Rahmen dran, restauriert zu werden, back to 40th.
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merops, ein bunter Vogel

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merops apiaster ist lat. Bezeichnung für Bienenfresser, ein bunter Vogelart. Der Auftraggeber dieses Rades ist ein leidenschaftlicher Ornithologe. Radfahren, was er genauso leidenschaftlich betreibt, wird oft kombiniert mit der Naturbeobachtung. Also, dieses Rad ist kein Rennrad, sondern ein sportliches Tourenrad.

Der Radstand ist länger, Sitzrohr-/Steuerrohrwinkel sind flacher. Oberrohrlänge, wie Vorbaulänge/Lenkerform wurde genau dem Fahrer und seiner Fahrweise angepasst.
Der Rahmen wurde, wie so oft, nach meiner Zeichnung bei Raizin Works in Japan angefertigt. Rohrsatz ist KAISEI 8630R (Nickel-Chromoly) 0,7 – 0,5 -0,7mm, Gabelscheide 0,9mm stark. Rahmen + Gabel + Steuersatz wiegt 2,7kg, leicht genug für ein Tourenrad.

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Rahmenbauer hat mein Logo sowie ein Vogelsilhouette(dafür habe ich eine Weile die Form des Bienenfressers studiert,,) aus Edelstahl geschnitzt und angelötet. Das macht das Rad schwerer? Ja, aber ein wenig dekoratives kann nicht schaden, wenn es sich nicht um reinrassiges Rennrad handelt.
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Rahmen wurde komplett mit Filet Baring zusammengefügt. Am Steuerrohr wurde Bilaminates angelötet. Entsprechend wurde Sitzrohr verstärkt. Diese Muffenkanten wurden wiederum für die Farbwechsel benützt. Die Art und Weise, wie hier Bilaminates verwendet wurden, ist nicht aus technischer Sicht, sondern aus grafisch rythmischer Überlegung.
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Um den Fahrers Körperbau und -haltung anzupassen wurde 1″ Ahead Vorbau auch maßangefertigt. Er ermöglicht auch eine perfekte Passung vom Trägern und Decaleur.
Gepäckträger wurde den vorgesehenen Taschen angepasst maßangefertigt. Hier sollen 2 verschiedene Taschen im Einsatz kommen, einmal mit 8 Liter, dann mit 16 Liter Volumen, beide bei Berliner Manufaktur Parsley Bags maßgeschneidert werden. Für die größere Tasche ist Decaleur vorgesehen, was genauso wie Tärger vom Rahmenbauer maßangefertigt wurde.
Etwas knifflig ist die Befestigung vom Gepäckträgern, weil er den Raum mit Seitenzugbremse teilen muß. Hier ist eine richtige Maßarbeit verlangt.
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Die Lackierung orientiert sich etwas an die Farbgebung vom Bienenfresser, natürlich stark abstrahiert. Es hat mir Spaß gemacht, die Vierlfarbigkeit/Virlfältigkeit der Natur zu studieren. Und zum Glück haben wir das letzte Exemplar vom Hüdz Gummi in Bordeaux Gold gefunden. Ansonsten wäre mein Farbkonzept nicht ganz aufgegangen,,
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Ich habe das Rad so konstruiert, daß der Fahrer immer weitere Möglichkeiten, eigene und des Rades, finden und damit lange Zeit Freude haben wird. Viel Spaß!

Mongoose IBOC pro, 89/90?

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Ich mag manche Retro-MTBs, aber dieses Mongoose hat bildhübschen Rahmen! Aus Tange Cromo-Stahl, nicht zu leicht, nicht zu schwer. Gut ausgedachtes konstruktionsdesign, schöne Propotion, fast zeitlos.
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Ich wollte ihm ein adäquates Kleid geben, Lackierung wie Aufbau. Nicht zuviel, nicht zuwenig, zurückhaltend einerseits, ausdrückstark anderseits.Sparsam mit Elementen, aber eigenständig genug. Natürlich nicht back to the 80ies. Aber wenn ich denke, was damals so gegeben hat, finde ich im Prinzip gut. Heute ist alles so geschmackvoll und wohl geordnet. Nix darf daneben oder geschmacklos sein. Soziales Netzwerk funktioniert wie ein gegenseitiges Überwachungssystem,, Ich bin halt ein alter Hippie.
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Teile sollen nicht die beste und teuerste sein, aber gut genug. Es wird in der Stadt bewegt, kein harter Einsatz also. 9-fach Schaltung, vorn 42 Zähne, basta.
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Lackierung sieht recht simpel aus, fast einfallslos. Grundidee kam wieder von Kimonos oder Trachten, auch wenn man das so nicht ansieht. Hier habe ich zwei verschiedene Schwarzmetallic benutzt, einmal mit bunten Metallicflakes auf der oberen Partie, und mit goldenen Flakes am unteren Bereich. Das sieht man nur, wenn das Sonnenlicht auf den Rahmen fällt. Eine verstecktes Spiel, hauptsache, ich weiß das. Macht das Sinn? Ich denke ja. Aber vielleicht fehlt es an Witz/Esprit. Ich hätte etwas mehr denken sollen.
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Reifenwahl ist nicht geglückt. Ich muß einen besseren Reifen spendieren. So einen grottenschlechten Reifen hat das Rad nicht verdient. Ansonsten gefällt mir.
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Fancy Paint?

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Bin persönlich kein großer Freund von bunten und expressiven Lackierungen. Lackierung hat etwas mit dem Mode zu tun. Jemand versucht was neues aus eigener Interesse, das kann sich im engen Kreis rasch ausbreiten, dann kommt vielleicht das breite Publikum dazu, wenn die Großhersteller diese Idee aufgreifen und marktfähig ausarbeiten. Dieser Cicrus wird immer kürzer. Neue Ideen immer weniger. Daher studiert man fleissig, was früher war, als Ideenquelle. Dieses ständiges Kommen und Gehen ist mir ein wenig lästig und mühsam. Lack ist kein Tatoo, also nicht für Ewigkeit(oder, bis zum bitteren Ende). Man kann freilich einen Rahmen jedes Jahr neu lackieren lassen, wenn man es wollte. Ein Fahrrad hat doch gewisse Ähnlichkeit mit einem Schuh, oder Rucksack. Entweder zieht man jeden Tag gleichen Treter an, oder täglich was anders. Sieben gleiche Fahrräder in 7 verschiedenen Farben, für jeden Tag anders. Oder 365 Fahrräder in 365 verschiedenen Farben,, Für gewisse Gelegenheit ein Gewinner-Fahrrad, das mich richtig aufwertet? Ach das ist aber gar nicht was ich sagen wollte.
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Es gibt Ideen(hoffentlich!), und Technik wie Methode, um diese Ideen zu realisieren. Dazu gehört auch Lackiertechnik für mich. Es muß nicht bunt sein, muß auch nicht expressionistisch sein, aber irgendetwas, um sich auszudrücken, für gewisses Etwas. Rahmen kann man, bis zum gewissen Grad, auch gravieren, ätzen oder anderweitig behandeln. Dafür probiere ich mal und wieder die Technik, Rahmenabutechnik, wie Lackiertechnik als eine mögliche Oberflächentechnik. Vielleicht liegt es modisch voll daneben. Das ist aber fürs Erste egal, einfach machen, Tee trinken und überlegen.

Lack, ein Problemmacher?

2016 hatte ich einige Lackprobleme, sowohl bei Naßlack als auch bei Pulverbeschichtung. Ich mußte etwas tiefer ins Materie einsteigen und fand heraus, daß Lackierung ein recht komplexer Arbeitsgang ist. Ganz einfach gesagt, Lackieren/Beschichten muß ganz sorgfältig und systematisch ausgeführt werden. Ansonsten kann es zu Probleme kommen, wie nicht haftende Schichte, nicht austrocknende Schichte, Platzer/Kratzer durch leichten mechanischen Druck, schlechte chemische Stabilität usw.

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Bei Naßlack gibt es ganz grob gesagt 2 unterschiedliche Lackarten; 1. 2K-Lack mit beigemischtem Härter(wie Urethane), 2.Einbrennlack(wie Melamin/Aminoammelid, Acryl, Fluorpolymere).

2K-Lack wird durch Beimischung von Härter luftgetrocknet/-gehärtet. Oberfläche wird ca. in 2 tagen fest, aber wirkliche Aushärtung wird 3 Monate oder länger dauern. Hier ist die Vorsicht bei Montage geboten. Auch der Kunde soll es wissen, daß der Lack noch etwas weich ist, wenn ein neulackierter Rahmen ausgehändigt wird.

Einbrennlack wird je nach Werkstoff in 110 bis 180 Grad ca. für 20 Minuten erhitzt. Danach erreicht der Lack sofort endgültige Festigkeit. Fluorpolymere hat die größte Wetterfestigkeit, ist aber extrem teuer, so daß meistens Melamin oder Acryl verwendet wird.

Mein Lackierer in Tokyo verwendet Enbrennlack. Mit seiner Arbeit hatte ich noch nie Problem. In Berlin kenne ich nur Lackierbetriebe für Fahrradrahmen, die 2K-Lack verwenden. Ich lackiere auch für mich nur mit 2K-Lack. Dafür muß man den Rahmen nach dem Lackieren eine Weile hängen und nicht anfassen. Und eine Weile heißt,, am besten 4 Wochen oder länger. Das ist viel Zeit.

Einbrennlack ist aber nur für Materialien verwendbar, die solche hohe Temperatur problemlos aushalten, also für Metall. Für Carbonrahmen u. -Teile kommt es nicht in Frage. Auch wenn Metallteile mit Kunststoff verspachtelt sind, geht es nicht mit Einbrennlack. Man sollte sowieso Dellen von Metallteilen nicht spachteln. Nach dem Lackieren kann es passieren, daß diese Stelle sich verzieht und der Lack abplatzt. Dellen sollen, wenn es sein muß, mit Silberlot gefüllt werden.

Und am besten ist, wenn der ganze Prozess, von Entlacken/Entrosten(chemisch oder mechanisch), Grundieren bis Lackieren, in einem Betrieb ausgeführt wird. Es gibt manchmal Unverträglichkeiten zwischen den Schichten, wenn man nicht weiss was davor gemacht wurde. Dann haftet die Schicht nicht. Für jeden Werkstoff und den Verwendungszweck gibt es optimaler Lackierprozess mit bestimmten Lacksorten.

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Und die Pulverbeschichtung: Das ist wieder ein Kapitel für sich. Polymere in Pulverform wird mit Hilfe der Statik auf die Metalloberfläche gebracht, dann wird in 150 bis 180 °C erhitzt. Polymere wird flüssig und bindet sich als feste Schicht. Verfahren geht ohne Lösungsmittel, also umweltfreundlicher. Hier gibt es auch unterschiedliche Kunststoffe, die als Pulver eingesetzt wird, wie Polyester, Acryl, Epoxid, Epoxid-Polyester. Die fertige Schicht(60 bis 100µ) ist deutlich dcker als Naßlackschicht(25 bis 30µ). Pulverbeschichtung hat große Festigkeit und die Schicht bleibt etwas elastisch so daß sie eigentlich gut kratzfest sein soll. In der Praxis erleb ich aber, daß manche Oberflächen auch Kratzer bekommen. Es kann auch passieren, daß die Schicht großflächig abplatzt, wenn die Vorarbeit nicht sauber ausgeführt ist. Die Reparatur von Pulverbeschichtung ist äußerst schwierig, was beim Naßlack gut möglich ist. Also, es gibt Vor- und Nachteile für Naßlack und Pulverbeschichtung. Für mich ist sauber ausgeführte Naßlack klar die schönere Wahl. Es ist aber auch teurer.

Bilaminates & Fillet Brazing, z.B. Claud Butler

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Bilaminates und Fillet Brazing, was seit einiger Zeit in der Welt der Rahmenbaukunst modisch verbreitet wird, ist nichts neues. Fillet Brazing wurde erst in den 30er Jahren bei französischen Rahmenbau eingesetzt. In Großbnritanien benützte Harry Rensch als erster diese Technik. Bilaminates wurden, so die populäre Behauptung, von Claud Butler entwickelt. Es könnte aber auch sein, daß Harry Rensch diese Technik entwickelte, und sein damaliger Mitarbeiter/Lehrlinge Les Ephgrave sie zum Claud Butler mitgebracht hat. Oder das könnte auch eine Erfindung von Ephgrave gewesen sein. Also, die Wahrheit ist nicht mehr klar zu stellen. Auf alle Fälle wurde diese Technik von mehreren Werkstätten in Großbritanien verwendet. Harry Rensch sagte fdamals, diese Technik hat großen Vorteil in der Zugfestigkeit des Rahmens gegenüber herkömmliche Anwendung von Muffen. Ferner gibt es Vorteil, daß man Winkel der Rohrverbindung frei wählen kann genauso wie bei Fillet Brazing. Und dazu noch ist vielfältige originelle rafische Entwürfe möglich. Diese technik wurde aber mit dem Untergang von britischen Rahmenbau in die Vergesseneheit geraten. Die Renaissance von Bilaminates ist in vielen Hinsicht sehr gut verständlich. Ich mag sie auch, solange es nicht allzu dekorativ wirkt.
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Manchmal wird diese Technik so beschrieben, daß Blech in Form geschnitten wird und um das Rohr gewickelt und gelötet wird. Diese Machart ist sehr selten, denn es ist schwer, so die feine Details beim Löten anliegen zu lassen. Meistens wird ein Rohr mit passend größerem Durchmesser in Form geschnitten und dann über das Rohr gestülpt und gelötet. Deshalb sieht man auch hier an Beispielfotos(Claud Butler New Allrounder 1956) keine Nähte.
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