In besten Zeiten des Randonneurs in Frankreich gab es Schutzbleche von Lefol und Cagnion, auch von Mavic in verschiedenen Ausführungen. Auf den britischen Inseln fuhren die „club models“ fast immer mit Bluemels in verschiedenen Farben. Das sind aber Geschichte. Heute gibt es SKS, die irgendwann Bluemels aufgekauft und sie weiterentwickelt hat. Funktionell sind sie super. Ich habe zwei Räder mit SKS-Bleche(Elaste?) und möchte drauf nicht verzichten. Aber,, richtig schön sind sie doch nicht, zumindest für Räder mit klassischer Prägung. Gilles Berthoud in Frankreich macht schöne Niro-Schutzbleche in versch. Größen. Recht durchdacht sind die Befestigung von Streben. Aber sie befriedigen mich oft auch nicht,, denn ich weiß, es gibt noch einen Hersteller von wunderschönen Schutzbleche, HONJO in Tokyo. Dieser rührige Familienbetrieb hat in den letzten 40 Jahren soviel verschiedenen Schutzbleche entworfen und haben im Sortiment, zumindest im Katalog. HONJO arbeitete damals eng mit Rahmenbauern wie TOEI, die schon damals in Handarbeit feine Tourenräder hergestellt haben.
Hier aus dem HONJO-Katalog:
Man wird sicher staunen, wieviel unterschiedliche Bleche gibt. Aber Vorsicht. Sie sind auch in Japan schwer zu bekommen. In Tokyo renne ich zu mehreren Radgeschäfte, die mit HONJO lange gute Beziehung pflegen und daher noch einige Raritäten bekommen. Nur so kommt man an die seltenen Stücke. HONJO beschäftigt sich heute hauptsächlich mit der Herstellung von Bleche für Großserienräder für Miyata oder Bridgestone, hat kaum Zeit, kleine Bestellungen nachzukommen.
Und wenn ich nach Deutschland zurückfliege, kommt immer beim Check-In gleiche Frage von netten Damen am Schalter, wenn ich gut gepackte Schutzbleche abgebe; „Was ist das??“ „Schutzbleche für Fahrräder.“ „Häh, was?“ „Schutzbleche für Fahrräder. Haben Sie so etwas noch nie gesehen?“ „Äh, wofür ist das? woraus besteht das Teil?“ usw.
Und noch was. Anbringen von HONJO-Bleche ist eine recht fummelige Angelegenheit. Manchmal ist man ganzen Tag damit beschäftigt.