Archiv der Kategorie: Fahrrad

über Fahrräder

Jung im Herzen kennt man kein Verfallsdatum?

Vor 5 Jahren strandete ein Fahrrad bei mir. Ein „JUNGHERZ“, sicher ziemlich lang irgendwo gestanden. Aber die Details zogen mein Interesse. Verchrtomte Gabel und Streben, gute Muffen, innenverlegter Bremszug nach hinten, interessante Bremsbefestigung hinten,,

Diese Details und der Aufkleber „Columbus Chromor“ lassen vermuten, daß dieser Rahmen in Italien gebaut wurde, vielleicht 80er Jahre? Ich weiß herzlich wenig über den Hersteller/Marke *Jungherz*. Angeblich soll die Fa. Junginger in Göppingen der Hersteller gewesen sein. Keine weitere Information habe ich gefunden. Dieser Rahmen ist recht anständig und interessant gebaut. Es könnte auch ein Sonderanfertigung gewesen sein.

Den Rahmen habe ich sauber präpariert, und irgendwann auch lackiert. Dann verging die Zeit. Neulich habe ich ihn wieder angeschaut. Es könnte ein hübsches Tourenrad (sportif/Tagenstourenrad o.ä.) werden. Gedacht, gemacht.

Eingebaut wurde gutes Material. Mit 2-faches Kettenblatt wollte ich Flachland- wie Hügelland-tauglich machen. Dafür TA-Cyclotouriste mit 48/30 Kettenblatt. Zusammen mit 7-fache Cassette 11/28 würde man gut durchkommen. Naben sind vorn New Success(neu) und 105 hinten. Beide drehen sich leicht. Ryde-Sputnik-Felge sowie 32mm Marathon sind mehr für die Stabilität ausgelegt als Leichtigkeit/Geschmeidigkeit.

Schaltwerk Microshift(leider gibt es nicht mehr,,), Umwerfer Campa, Schalthebel Shimano-/Suntour-Daumi. Friction ist sorglosere Auswahl.

Bremshebel ist von Simon, der knackigen Druckpunkt ermöglicht. Bremsen sind Shimano-Standard-Canti. Eigentlich sind die Bremssockeln für Mafac gedacht, wahrscheinlich.

Lenker, Vorbau und Lenkergriffe sind von Sella Berolinum. Sattelstütze Campa. Sattel Brooks Cambium, der nicht mehr erhältlich ist. Schutzblech ist Gilles-Berthoud 40mm.

Gepäckträger ist,, Nitto oder Velo Orange,, ich weiß nicht mehr. Er passt aber ganz gut.

Anbau von Gepäckträger hinten ist auch möglich. Für sommerliche Tagestouren habe ich keine permanente Lichtanlage eingebaut.

Rahmenhöhe ist 60cm. Natürlich wäre ein Rennlenker oder Randonneurlenker auch denkbar gewesen. Für gemütliche Tagestouren habe ich aber diese Lenkerform gewählt.

Spuren der Erinnerung

Dieses Rad sollte aufgearbeitet werden, fahrtüchtig für den Alltag.

Die Marke Venezia ist mir unbekannt, vom welchen Herstellern es stammt. Schätzungsweise aus den frühen 60ern, hat sicher bereits mehrere Umbau hinter sich. Es ist wahrscheinlich aus einer deutschen produktion. Röhre sind nach BSC, auch Tretlager wie Steuerlager. Art des Dekors verrät das auch.

Ich fragte den Auftraggeber, ob er in deisem Rad einen ideelen Wert sieht, denn es wird nicht so ganz billig mit der Arbeit. Fast alle Teile wären auszutauschen. Das sei ein Erinnerungsstück, Erbstück. So überlege ich einige Tage und entschied, den Lack zu behalten, obwohl ein Neulack gut denkbar sei. Der lack wie Verchromung ist in der Tat in einem schlechten Zustand, viele Kratzer, viele Roststellen. Auch die Aufkleber sind an manchen Stellen zerfetzt. Ich denke aber, wenn man einen Neulack verpasse, verschwindet auch die Spuren der Erinnerung. Mit einem Neulack wird es ein anderes Rad.

Viele Roststellen wurden geschliffen, dann mit Rostumwandler neutralisiert. Lack wurde stellenweise übersprüht, nicht mehr klebende Aufkeber wurden abgetragen. Danach wurde die Oberfläche mit 2K-Klarlack geschützt. Hohlraum wurde mit Wax versiegelt.

So erzählt der Rahmen viele Geschichte, aber wird noch lange haltbar. Alles anders wurde erneuert. Da die Ausfallenden 95/120mm waren, habe ich nur hinten auf 126mm gespreizt. Damit ist bei diesem Rahmen 6-Ggang-Ritzel möglich(Originalzustand war mit 5-Gang). Bei 7-fach schleift die Kette die Innenseite der kettenstrebe so daß der äßerste Gang nicht brauchbar wird. Die Nabe anders spacen und 7fach Ritzel einbauen? Das hätte Einspeichung weiter asymmetrischer gemacht. Der innerste Ritzel mit 28 Zähne ist bei 6- oder 7-fach gleich. Nach Möglichkeit problemloser bauen macht das Rad alltagtauglicher.

Schaltwerk habe ich mehrere probiert. Einige ältere schalteten nicht ganz sauber mit Indexierung. So habe ich neues Micro Shift R10 spendiert, das ganz problemlos funktioniert. Schalthebel ist bequemer Shimano Revo-Shift für 6fach, was ich noch hatte.

Bremsen sind Tektro R559 mit langem Schenkel, und Mutterbefestigung. Bremshebel ist sehr klassisch aussehender Tektro FL750.

Innenlager ist Tange 113mm. Alu-Kurbel mit PCD110mm ist bestückt mit Stronglight 44Z Kettenblatt und FSA Kettenschutzring(eigentlich abgedrehtes Kettenblatt). Pedale MKS Silvan Touring, Kette SRAM für 6-8-fach.

Kombination von 32mm Reifen für den gewissen Komfort und 35mm Schutzblech, weil der Rahmen eigentlich Rennradrahmen und entsprechend(auch für damals) eng gebaut ist.

So entstand ein Fahrrad mit interessanter Gesamtwertigkeit. Die Erinnerung wird wach bleiben und ich finde es für diesen Fall besser als Neulackierung.

rebirth of a 90’s MTB, MARIN

Marin baute in den 90er gute MTBs. Überhaupt, es gab damals viele gute MTBs. Manche davon sind im langen Dörnröschenschlaf, im Keller, in der Garage. Sie könnten heute noch gute Commuter/All Terain Bike sein. Das ziemlich einzige Problem ist die Geometrie. Der Lenker ist meistens zu weit weg und zu tief für alltägliche Nutzung.

Das kann geholfen werden, durch höher bauenden Vorbau und zurückgebogenen Lenker. Dadurch wird eine komfortable Körperhaltung ermöglicht. Diesmal wurde der Vorbau bei RAIZIN works in Japan gebaut, mit sauberer Fillet Brazing und Verchromung. Der englische Lenker ist auch gut für die Handgelenke.

Originalantriebstechnik wurde fast beibehalten. Nur 8- statt 7-fache Cassette hinten, und die Daumenschalthebeln von Sunrace, die der Lenkerform gut passen, kamen neu in Einsatz. Zum Glück war das Rad wenig benutzt so daß Kettenbätter (ø94) noch gut sind. Natürlich wurde die Kette erneuert.

Commuter müßte heute eine gute Lichtanlage haben. So fiel die Auswahl auf Shimano LS-Nabendynamo, B&M IQ-XS und Schmidt Rücklicht. Stromleitung wurde möglichst innengeführt.

Natürlich dürfen Schutzblech und Gepäckträger nicht fehlen. Gepäckträger ist von Pelago aus Edelstahl. Schtzblech von SKS. Leider gibt es Bluemels für 26″ nur in schwarz glänzend. Ich hab die Bleche in Matt umlackiert. Und zum Spaß dazu habe ich auch Staub/Dreck daran verewigt. Es ist echter Sand und drauf Gold- und Kupferlack gesprüht. So erinnert man sich vielleicht öfters daran, daß dieses Rad mal als MTB geboren ist.

Bremsen sind problemlosere V-Bremsen(Mini-V von Shimano) und V-Bremshebel von Simon. Sie wirken recht knackig und sicher. Licht und Bremsen finde ich für alltägliche Räder sehr wichtig. Und hier würde ich die moderne Technik, die wirklich bedeutend besser geworden ist, vor Stilfrage vorziehen,, meistens.

Reifen ist Rene Herse Naches Pass(44mm, aber faktisch 42mm). Sehr geschmeidig und komfortabel. Zusammen mit Brooks Cambium ist der Sitzkomfort optimal. Felgen sind vorn wie hinten Original Araya. Vorderrad habe ich neu eingespeicht. Hinterrad mußte ich den Freilauf mit einem breiterem austauschen für die 8-fach-Cassette. Dafür waren das Umspacen der Achse un d das Umspannen der Speichen(links und rechts) notwendig.

Rahmen wie Gabel wurde im dezenten Verlauf mit drei Farbtöne lackiert. Es wirkt elegant.

Offenburg, Heimattage

Kollege Martin erhielt die Anfrage von der Stadt Offenburg, ob es möglich wäre, mit den historischen Fahrrädern den Sonntagsumzug der Heimattage mitzumachen. Auch Stadt Offenburg will den Fahrradverkehr fördern. Dafür möchten neben der Gruppe mit modernen Fahrrädern auch historische Räder als Blickfang haben. Gleich hat Martin 7 Leute und 6 Fahrräder(alle vor 1920, ein Tandem auch) organisiert und ab nach Offenburg.

Der Umzug der Heimattage ist ja eigentlich Kostümfest. Meisten marschieren mit historischen wie historisierenden Kostümen. Einige Gruppierungen sind eindeutig Richtung Cosplay. Gothik, Tätowierung und Trachten. Das ist modisch seit einiger Zeit. Trotzdem sind die Kostüme relativ eng an die historische Vorbilder orientiert.

Foto: Sebastian Wehrle

Haare werden unter einem Hut versteckt. Allerdings gibt es Trägerinnen, die ihre Haare zu Zöpfen flechten und sogar in den Kopfschmuck integrieren. Das Zurschaustellen einer offenen Mähne ist traditionell gesehen strengstens untersagt.

Man denkt, Schwarzwald = Bollenhut. Er wird aber nur in einigen Orte getragen(das auch nur seit Mitte des 18. Jhdts, also neumodisch), nie im Hochschwarzwald.

Nun geht die Parade los. Als erster, natürlich die Draissche Laufmaschine(Replika), dann die Kurbelveloziped von 1868(Frankreich), gefolgt von 2 Rennräder von etwa 1905, Tandem von 1915, dann zum Schluß die moderne Laufmaschine von Kurt Pichler.

Veloziped läßt sich erstaunlich gut fahren. Nur enge Kurve sollte man nicht nehmen. Sonst scheuert die Hose am Rad. Laufmaschine wie Veloziped(auch Hochrad) ist aber nicht auf Kopfsteinpflaster zu fahren, viel zu gefährlich, viel zu unangenehm.

Mit Würstchen und Co. verstärkt fuhren wir nach Karlsruhe zurück. Es war ein netter Tag.

MBK Super Leader

Ende 70er/Anfang 80er,, Fahrradindustrie in Frankreich hatte Problem. Japanische Hersteller von Fahrradteilen eroberten zuerst US-Markt, dann auch Europa. Export in die USA stockte. Dort entstand eine neue Kreation Mountainbike. Europäische Hersteller haben das nicht schnell genug gemerkt und reagiert.

Viele der franz. Fahrradindustrie gingen pleite. Einige wurden staatlich gerettet, vorübergehend. Motobecane, die Fahrräder wie motorisierte Zweiräder baute, wurde zuerst vom Renault geholfen und auch Solex gebaut. 1983 änderte der Hersteller den Namen, von Motobecane zu MBK, und begann die Zusammenarbeit mit jap. Motorradhersteller Yamaha. Yamaha wollte eigentlich den Vertriebs- und Werkstattnetz von Motobecane haben, um eigene Motorräder zu vermarkten(das ist auch der Grund, daß Yamaha heute noch recht stark auf dem franz. Markt ist und ein Designzentrum in Paris unterhält). MBK baute noch bis in die 90er Fahrräder. Danach war Schluß. Seitdem wird nur die Marke(Wortmarke/Bildmarke) vermarktet.

Motobecane(oder MBK) baute einige interessante Räder, darunter auch diesen Super Leader. Gabelscheide, Obe- u. Unterrohr wie Streben sind stark ovalisiert(Omega Tube genannt), eindeutiger Einfluß der Aerodynamik damals. Oberrohr wurde unterseits mit einem Kabelkanal versehen für den Bremszug(mit Hülle) nach hinten. Sattelstütze wird durch eine im Oberrohr integrierte Madenschraube fest gemacht.

Dieses Fahrrad ist als Stadtrlitzer aufgebaut. vorn 46Z, hinten 11/26 7-fach. Mit Stadttaugliche(denn so viele Glasscherben liegen dort,,) Schwalbe Marathon Racer(28C) ist man sicherer unterwegs.

Das Rad ist so ausgestatte, möglichst einfach und problemlos im alltäglichen Gebrauch zu sein. Ein bisschen farbliche Spielerei hellt die Stimmung auf.

Ein simples Fahrrad, fern von der technischen Aufrüstung, hat nur die Dinge dran, was man braucht, kostengünstig in der Wartung und langlebig.

ein ATB, soft

Meine Freundin haßt MTBs. Sie sagt, sie sehen martialisch aus. Sie mag auch kein Sportradeln. Wenn wir Pfälzerwald oder Kraichgau radeln, tut es ihr aber schwer mit ihrem alten Peugeot(46Z + 11/26) und oft muß sie das Rad schieben. Zweimal habe ich versucht, ihr einen MTB-Umbau schmackhaft zu machen. Beide Male hat sie abgelehnt und bin klar gescheitert. Nun, werde ich, hoffentlich, auch schlauer, und will nicht mehr mit MTB-Umbau rankommen. Sondern, anders herum, d.h. einen normalen Fahrradrahmen nehmen und um ihn in die Richtung „leichtes ATB“ aufzubauen.

Der Meral-ähnliche Rahmen ist natürlich für 700C gedacht. Ich baue aber 650B Radsatz ein. Dann könnte 35B oder sogar 38B Reifen reinpassen. Dia-Compe und Tektro haben Seitenzugbremsen mit langem Reach dafür. Natürlich ist es nicht einfach, 650B-Felge mit Felgenbremsflanke zu finden. Pacenti? Grandbois? Zu teuer für diesees Projekt. Bei solchem Fall verwende ich RMX L719 mit 650B maße(Innenbreite 19mm). Das gibt es bei Simon Bikes in Braunschweig. Klassisch sieht sie nicht aus, aber das passt schon für vielen Fälle. Naben sind vorn LX-Nabendynamo, hinten Deore. Eingespeicht habe ich sie ganz normal dreifach gekreuzt. Drauf wurde Panaracer Parimoto 35B aufgezogen.

TA-Kurbel ist 165mm kurz, auch damit genügend Bodenfreiheit gewährleistet ist, bei normaler Tretlagerabsenkung. Kettenblatt 44/28, Cassette hinten 11/32(9fach,,, meine Freundin würde evtl. 7 oder 8fach besser finden). Umwerfer ist alter XT, Schaltwerk preisgünstiger ACERA. Pedale sind MKS Sylvan Stream, Innenlager NECO, Kette SRAM,,,

Bremsen sind Dia Compe BRS202, was ich irgendwo noch hatte. Sie haben reichlich Länge. Bremshebel habe ich einen neuen von Simon Bikes, aus Alu sauber gefräst, leicht und kugelgelagert, probiert. Das gefällt mir gut(bisschen Richtung Paul,,), aber ob das meiner Freundin gefallen wird, muß ich abwarten. Funktionell ist er tadellos und präzise . Samtiges Lenkerband ist freilich nur das Geschenkband. Sie wird dann ersetzt durch irgendein normales Lenkerband. Altus-Schalthebeln sind völlig ausreichend. Natürlich, wenn sie in silber geben würden. Aber von Shimano kann man das nicht erwarten,,

Formal macht das Rad mit 650B-Bereifung gar kein Abbruch, finde ich, auch weil der Rahmen klein(540mm c-t) wie zierlich ist. Dieser Sattel wird wahrschienlich einem Ledersattel Platz machen müssen. Schlecht ist dieser kostengünstige Sattel aber nicht.

meine Freundin mag keinen Flat-Bar-Lenker. Sie bevorzügt komfortabel zurückgebogene Lenkerform. Lenker und Vorbau sind aus Stahl, verchromt. Mittlerweile gibt es relati viele Lenker aus Stahl, weil das sicherer ist als Alu,, modischer Trend. Züghüllen sind von Nissen Cable in Osaka. Dieser Hersteller macht auch Vintage-Hüllen mit Mesh-Muster(typisch 60er/70er) in verschiedenen Farben. Sie gibt es bei Studio Brisant. Steuersatz ist Tange Alu.

Eigentlich fehlen noch 3 Teile; 1. Frontkorb vom Wald, in dem Rucksack meiner Freundin den Platz findet, 2. Frontlampe, die an der Streben des Korbes montiert wird, 3. Kleines Rücklicht von Kiley/Grandbois am Sattelgestell. Bin gespannt, ob das Rad akzeptiert wird.

Gewerbehof macht Hoffest, am Sa. 02. 07.

Eigentlich ist der Fest vom Querfunk. Er will Jubiläumsfest nachholen. Wir von Gewerbehof machen mit. Ich werde einige richtige Vintage-Räder und Customs ausstellen.

Geplant ist Live-Musik 12 bis 22 Uhr, Flohmarkt, Kindertheater über Karl Drais(Kamishibai), T-shirt selber drucken, Chor von der Wirkstatt, Cocktails vom Cafe Palaver usw.

01.(Fr.) u. 02.(Sa.) Juli ist die Reparaturannahme wegen Umräumen nicht möglich.

Und nun bedanke ich mich für Euren Besuch. Es war ein netter Tag. Bei Gelegenheit würde ich weitere Ausstellungen organisieren.

Schwfelgelb

Für Alchemist war Quecksilber, Salz und Schwefel die wichtigste Elemente, aus den alles herstellen ließe. Schwefel war für Feuer und Luft.

Als Liebhaber vom Schwefelbad(Onsen/heiße Quelle) müßte ich sagen, daß der Geruch micht nicht stört(Schwefel an sich ist geruchlos. Schwefelwasserstoff riecht für manchen Geschmack etwas streng,, Typischer Geruch von Zwiebel oder Knoblauch ist auch Schwefelwasserstoff zu verdanken,,). Aber die Farbe vom Schwefel hatte ich etwas dunkler in Erinnerung. RAL hat aber recht. Schwefelgelb(RAL 1016) ist fast wie Zitronengelb, nur etwas kräftiger.

Heute wird Schwefel wieder wichtiger,, momentan wird Litium-Sulfat-Akku entwickelt, der deutlich mehr Energie speichern kann als Litium-Ion-Akku.

Im Lebensraum, wo kaum Sauerstoff gibt, atemen die Tiere Schwefel. In der Erdgeschichte, als es noch kein Sauerstoff gab, haben die Lebewesen Schwefel geatmet. In unseren Zellen gibt es neben Stoffwechsel durch Sauerstoff die immer noch bestehende Stoffwechselfunktion durch Schwefelstoff(RS-Sn-H). Dieser Mechanismus könnte im medizinischen Bereich sehr viel Heilungsmöglichkeiten bescheren. Sehr interessant,,

Rahmen und Gabel wurden in Italien für eine deutsche Marke gebaut, wie so oft in 90er Jahre, aus Columbus Rohrsatz. Teilverchromung und Innenverlegung des Bremszuges macht diesen Rahmen aus. Außerdem ist die Geometrie mit flachen Steuer- wie Sitzrohrwinkel auch typisch aus der Zeit(Einfluß vom MTB?).

Lenker und Vorbau sind Stahl, verchromt. Sie sind wieder in Kommen, weil Alu manchmal ein Sicherheitsrisiko bedeuten kann. Steuersatz ist Tange.

Antrieb ist; NECO-Innenlager, SRAM-Kette, Kurbel Alu 170mm(Compact), Pedale MLS Silvan Touring. Transmission ist; 2-fache Kettenblatt 50/34, 7-fache Cassette 11/32, Schaltwerk microshift R10, Umwerfer Sachs(NOS). Schalthebel ist Vintage Shimano Altus (NOS) Vorbaumontage. Ja, moderne Schalthebel für Vorbaumontage wünsche ich mir, natürlich in silber, Index/Reibung und nicht zu teuer,,

Bremsen sind Shimano Mini-V. Der Zug passt gerade über Schutzblech. Bremshebel Tektro Inverse. Bremszug nach hinten ist innenverlegt, aber ohne Führung, d.h. die Hülle verläuft die ganze Strecke mit so daß sie das Bremsen etwas träge macht.

Beleuchtung ist zeitgemäß. Shimano LX-Nabnebdynamo, B&M IQ-XS, Rücklicht intergriert im Gepäckträger(Racktime).

Schutzblech ist vom Gilles Berthoud 40mm(Reifen 32mm). Oft montiere ich Vorderblech mit Berthoud-Strebe, um das Berühren mit Fußspitze zu vermeiden, und Hinterblech mit Honjo-Strebe, deren Darumas etwas schützende Funktion hätte.

Reifen sind vorne Conti Contact Urban, hinten Schwalbe Marathon, beide 32-622. Weil hinten Antrieb ist und auch öfters Platten bekommen wird.

Lenkerband ist Disna(Japan, Kunstleder), Flaschenhalter Zefal, Zughülle Jagwire, Gelb macht das Fahrrad optisch leicht, Silber auch. Recht erfrischend insgesamt. Das ist eine Conträre Erscheinung zu heutigen Räder, die dunkel, matt, stumpf und dick wirken.

Zementgrau?

RAL7033 wird Zementgrau genannt, wie prosaisch,, Der Name täuscht aber,, dieser Rahmen, sauber pulverbeschichtet von der Fa. ex. Brandes, wirkt leicht transluzent wie ein chinesischer Porzellan, wie eine leicht grünliche Seladon-Keramik.

Der Rahmen, RH 58cm, stammt aus England, wurde gebaut für EMPEROE SPORT in Sutton, aus den 70ern. Rohrsatz ist natürlich Reynolds 531 double butted, die Gabel auch.

„Emperor Sport’s address was Manor Lane, Sutton (I still have my 70’s bonk bag), right at the junction of Lind Road, Manor Lane and Benhill Avenue. I got my first bike there sold to me by Tony. Tony was up front in the shop with Mick building the frames out back. In 1978 the shop expanded, with Mick staying at Manor Lane building the frames and Tony fronting the second shop that was situated in Church Hill Road, North Cheam.

However, Tony soon left the business to form Dauphine at Box Hill leaving Mick in teh shop in Sutton which soon was renamed Lind Cycles. Mick carried on in what was to become one of the last of the „proper“ bike shops, where you could chew the fat, get him to cannibalise something for a spare part, and if you were lucky, get him to build a frame. Frame building became far a few between as the 80’s progressed with Mick stopping in the 90’s. I had him build for me, what I believe is, the last ever Emperor Sport frame in (I think) 1991.

Emperor Sport used to feature heavily in Cycling (later to became Cycling Weekly) as Sean Yates rode Emperor frames before he turned pro. Mick retired a few years ago and last year or the year before had a very nasty accident when a steerer broke on his bike.

I am lucky to have two original Emperors: my 1977 road bike and 1991 fixed. The early Emperor Sport frames only had „Emperor“ as the frame transfer, the Sport turned up later. The serial number will start with the year for the early models; ie. 77/ for a 1977 frame.

Up to the end of the 80’s, before massed produced frame building, there was real competition for frame building; Emperor, Allins, Geoffrey Butler, Roberts, Ron Cooper, Gilliot, FW Evans, Condor, AW and Peason to name but a few. Roberts still produce real works of art (I have two of those as well) which by far exceed any of the continental brands.“ (aus dem Cycle chat forum)

Rahmen ist sauber gelötet mit feinen Muffen, die ich nur ein wenig feilen mußte. In GB gab es zahlreiche gute Rahmenbauer. Ich weiß aber nicht, wer diesen Rahmen gebaut hat,,

Dieser Rahmen wurde so gebaut, daß sowohl 700C-Radsatz als auch 27″-Radsatz reinpasst. Das bedeutet, Canti-Sockel sitzt höher als bei normalen 700C-Rahmen. Daher muß man einen passenden Bremskörper aussuchen, was auch ging. Um die richtige Federkraft zu gewähren(Sockel hat nur ein Loch für Federbefestigung) müßte ich etwas am Bremskörper modifizieren.

Steuerelemente(Schaltung, Brems vorn u. hinten, Klingel) sind an der rechten Lenkerseite plaziert, damit sie alle mit rechter Hand gesteuert werden können. Dieser Bremshebel ist für solchen Zweck wirklich super.

Diese Rad ist hauptsächlich für den Stadtverkehr konzipiert. Dennoch sollte kleinere Touren auf überweigend Flachland möglich sein.

Aja, die Pedale auf den Fotos sind provisorisch montiert, um das Rad zu probefahren ,,

Zement, oder Porzellan,, keine Frage, denke ich.

marin MTBs, 1995/96

Ganz zufällig kamen zwei Marin-MTB aus gleicher Zeit zusammen. Erdridge Grade(rotes Logo) ist meins, und aus dem Jahr 1996. Bear Valley(weißes Logo) gehört einer Kundin und ist Baujahr 1995. Das war noch die Blütezeit der Stahl-MTBs.

Marin war einer der vielen Massenherstellern für MTBs, begann die Produktion 1986. Die Markenname Marin stammt vom Marin County, in diesem Gegend das Mountainbike geboren ist. Jedes Modell trägt Ortsname, der für damalige MTB-Fahrer geläufig waren.

Erdridge Grade wurde damals bestückt mit vielen Original Leichtbauteile, u.a. White Industries Kurbel, Original-Bremsen. Bear Valley ist mit Shimano-Teile ausgestattet. Beide Rahmen sind, ich glaube baugleich, aus Tange Chromoly-Rohrsatz, der für die Marin-Spezifikation gebaut wurde. Tange beherrschte damals den MTB-Markt. Stolzer Werbespruch „leichter als Alu-Ramen“ zeigt die Übergangszeit von Stahl zu Alu.

Wenn ich damaligen Katalog anschaue, entdecke ich viel Interessantes. Erdridge Grade wiegt 10,4kg, Bear Velley 11,8kg, das leichteste “ Topmodell „Team Marin“ 10,0kg, Topmodell mit Alurahmen „Indian Fire Trail“ 10,2kg.

Im Katalog wurde ausführlich über die Technik beschrieben, wie outbatted/inbutted Rohr, Kastenhinterbau aus Alu, Fully-Federung mit tief liegender Lagerpunkt,,, Technisches Interesse an Neuigkeiten war immer schon groß. Vor allem, war MTB Vorantreiber der Fahrradtechnik damals. Impulse kamen aus den USA, in den viele Ingenieure/Techniker/Designer, die für die NASA und Luftfahrtindustrie arbeiteten, auf Fahrrad aufmerksam wurden, durch Ecology wie bicology Bewegung.

Eine interessante und innovative Zeit, als die schönste MTBs(das ist mein persönlicher Geschmack) entworfen wurde.