Archiv der Kategorie: Fahrrad

über Fahrräder

Schwfelgelb

Für Alchemist war Quecksilber, Salz und Schwefel die wichtigste Elemente, aus den alles herstellen ließe. Schwefel war für Feuer und Luft.

Als Liebhaber vom Schwefelbad(Onsen/heiße Quelle) müßte ich sagen, daß der Geruch micht nicht stört(Schwefel an sich ist geruchlos. Schwefelwasserstoff riecht für manchen Geschmack etwas streng,, Typischer Geruch von Zwiebel oder Knoblauch ist auch Schwefelwasserstoff zu verdanken,,). Aber die Farbe vom Schwefel hatte ich etwas dunkler in Erinnerung. RAL hat aber recht. Schwefelgelb(RAL 1016) ist fast wie Zitronengelb, nur etwas kräftiger.

Heute wird Schwefel wieder wichtiger,, momentan wird Litium-Sulfat-Akku entwickelt, der deutlich mehr Energie speichern kann als Litium-Ion-Akku.

Im Lebensraum, wo kaum Sauerstoff gibt, atemen die Tiere Schwefel. In der Erdgeschichte, als es noch kein Sauerstoff gab, haben die Lebewesen Schwefel geatmet. In unseren Zellen gibt es neben Stoffwechsel durch Sauerstoff die immer noch bestehende Stoffwechselfunktion durch Schwefelstoff(RS-Sn-H). Dieser Mechanismus könnte im medizinischen Bereich sehr viel Heilungsmöglichkeiten bescheren. Sehr interessant,,

Rahmen und Gabel wurden in Italien für eine deutsche Marke gebaut, wie so oft in 90er Jahre, aus Columbus Rohrsatz. Teilverchromung und Innenverlegung des Bremszuges macht diesen Rahmen aus. Außerdem ist die Geometrie mit flachen Steuer- wie Sitzrohrwinkel auch typisch aus der Zeit(Einfluß vom MTB?).

Lenker und Vorbau sind Stahl, verchromt. Sie sind wieder in Kommen, weil Alu manchmal ein Sicherheitsrisiko bedeuten kann. Steuersatz ist Tange.

Antrieb ist; NECO-Innenlager, SRAM-Kette, Kurbel Alu 170mm(Compact), Pedale MLS Silvan Touring. Transmission ist; 2-fache Kettenblatt 50/34, 7-fache Cassette 11/32, Schaltwerk microshift R10, Umwerfer Sachs(NOS). Schalthebel ist Vintage Shimano Altus (NOS) Vorbaumontage. Ja, moderne Schalthebel für Vorbaumontage wünsche ich mir, natürlich in silber, Index/Reibung und nicht zu teuer,,

Bremsen sind Shimano Mini-V. Der Zug passt gerade über Schutzblech. Bremshebel Tektro Inverse. Bremszug nach hinten ist innenverlegt, aber ohne Führung, d.h. die Hülle verläuft die ganze Strecke mit so daß sie das Bremsen etwas träge macht.

Beleuchtung ist zeitgemäß. Shimano LX-Nabnebdynamo, B&M IQ-XS, Rücklicht intergriert im Gepäckträger(Racktime).

Schutzblech ist vom Gilles Berthoud 40mm(Reifen 32mm). Oft montiere ich Vorderblech mit Berthoud-Strebe, um das Berühren mit Fußspitze zu vermeiden, und Hinterblech mit Honjo-Strebe, deren Darumas etwas schützende Funktion hätte.

Reifen sind vorne Conti Contact Urban, hinten Schwalbe Marathon, beide 32-622. Weil hinten Antrieb ist und auch öfters Platten bekommen wird.

Lenkerband ist Disna(Japan, Kunstleder), Flaschenhalter Zefal, Zughülle Jagwire, Gelb macht das Fahrrad optisch leicht, Silber auch. Recht erfrischend insgesamt. Das ist eine Conträre Erscheinung zu heutigen Räder, die dunkel, matt, stumpf und dick wirken.

Zementgrau?

RAL7033 wird Zementgrau genannt, wie prosaisch,, Der Name täuscht aber,, dieser Rahmen, sauber pulverbeschichtet von der Fa. ex. Brandes, wirkt leicht transluzent wie ein chinesischer Porzellan, wie eine leicht grünliche Seladon-Keramik.

Der Rahmen, RH 58cm, stammt aus England, wurde gebaut für EMPEROE SPORT in Sutton, aus den 70ern. Rohrsatz ist natürlich Reynolds 531 double butted, die Gabel auch.

„Emperor Sport’s address was Manor Lane, Sutton (I still have my 70’s bonk bag), right at the junction of Lind Road, Manor Lane and Benhill Avenue. I got my first bike there sold to me by Tony. Tony was up front in the shop with Mick building the frames out back. In 1978 the shop expanded, with Mick staying at Manor Lane building the frames and Tony fronting the second shop that was situated in Church Hill Road, North Cheam.

However, Tony soon left the business to form Dauphine at Box Hill leaving Mick in teh shop in Sutton which soon was renamed Lind Cycles. Mick carried on in what was to become one of the last of the „proper“ bike shops, where you could chew the fat, get him to cannibalise something for a spare part, and if you were lucky, get him to build a frame. Frame building became far a few between as the 80’s progressed with Mick stopping in the 90’s. I had him build for me, what I believe is, the last ever Emperor Sport frame in (I think) 1991.

Emperor Sport used to feature heavily in Cycling (later to became Cycling Weekly) as Sean Yates rode Emperor frames before he turned pro. Mick retired a few years ago and last year or the year before had a very nasty accident when a steerer broke on his bike.

I am lucky to have two original Emperors: my 1977 road bike and 1991 fixed. The early Emperor Sport frames only had „Emperor“ as the frame transfer, the Sport turned up later. The serial number will start with the year for the early models; ie. 77/ for a 1977 frame.

Up to the end of the 80’s, before massed produced frame building, there was real competition for frame building; Emperor, Allins, Geoffrey Butler, Roberts, Ron Cooper, Gilliot, FW Evans, Condor, AW and Peason to name but a few. Roberts still produce real works of art (I have two of those as well) which by far exceed any of the continental brands.“ (aus dem Cycle chat forum)

Rahmen ist sauber gelötet mit feinen Muffen, die ich nur ein wenig feilen mußte. In GB gab es zahlreiche gute Rahmenbauer. Ich weiß aber nicht, wer diesen Rahmen gebaut hat,,

Dieser Rahmen wurde so gebaut, daß sowohl 700C-Radsatz als auch 27″-Radsatz reinpasst. Das bedeutet, Canti-Sockel sitzt höher als bei normalen 700C-Rahmen. Daher muß man einen passenden Bremskörper aussuchen, was auch ging. Um die richtige Federkraft zu gewähren(Sockel hat nur ein Loch für Federbefestigung) müßte ich etwas am Bremskörper modifizieren.

Steuerelemente(Schaltung, Brems vorn u. hinten, Klingel) sind an der rechten Lenkerseite plaziert, damit sie alle mit rechter Hand gesteuert werden können. Dieser Bremshebel ist für solchen Zweck wirklich super.

Diese Rad ist hauptsächlich für den Stadtverkehr konzipiert. Dennoch sollte kleinere Touren auf überweigend Flachland möglich sein.

Aja, die Pedale auf den Fotos sind provisorisch montiert, um das Rad zu probefahren ,,

Zement, oder Porzellan,, keine Frage, denke ich.

marin MTBs, 1995/96

Ganz zufällig kamen zwei Marin-MTB aus gleicher Zeit zusammen. Erdridge Grade(rotes Logo) ist meins, und aus dem Jahr 1996. Bear Valley(weißes Logo) gehört einer Kundin und ist Baujahr 1995. Das war noch die Blütezeit der Stahl-MTBs.

Marin war einer der vielen Massenherstellern für MTBs, begann die Produktion 1986. Die Markenname Marin stammt vom Marin County, in diesem Gegend das Mountainbike geboren ist. Jedes Modell trägt Ortsname, der für damalige MTB-Fahrer geläufig waren.

Erdridge Grade wurde damals bestückt mit vielen Original Leichtbauteile, u.a. White Industries Kurbel, Original-Bremsen. Bear Valley ist mit Shimano-Teile ausgestattet. Beide Rahmen sind, ich glaube baugleich, aus Tange Chromoly-Rohrsatz, der für die Marin-Spezifikation gebaut wurde. Tange beherrschte damals den MTB-Markt. Stolzer Werbespruch „leichter als Alu-Ramen“ zeigt die Übergangszeit von Stahl zu Alu.

Wenn ich damaligen Katalog anschaue, entdecke ich viel Interessantes. Erdridge Grade wiegt 10,4kg, Bear Velley 11,8kg, das leichteste “ Topmodell „Team Marin“ 10,0kg, Topmodell mit Alurahmen „Indian Fire Trail“ 10,2kg.

Im Katalog wurde ausführlich über die Technik beschrieben, wie outbatted/inbutted Rohr, Kastenhinterbau aus Alu, Fully-Federung mit tief liegender Lagerpunkt,,, Technisches Interesse an Neuigkeiten war immer schon groß. Vor allem, war MTB Vorantreiber der Fahrradtechnik damals. Impulse kamen aus den USA, in den viele Ingenieure/Techniker/Designer, die für die NASA und Luftfahrtindustrie arbeiteten, auf Fahrrad aufmerksam wurden, durch Ecology wie bicology Bewegung.

Eine interessante und innovative Zeit, als die schönste MTBs(das ist mein persönlicher Geschmack) entworfen wurde.

Norman, GB, 58cm

Norman ist eine alte Fahrradmarke in Großbritanien. Nachdem 1. Weltkrieg begannen Gebrüder Norman auf ihrem Gartenlaube, in Ashford, Kent, Rahmen zu bauen. In den 20er Jahren bauten sie Kompletträder und die Produktion wuchs auf Tausende. 1935b wurde der Betrieb Norman Cycles Ltd. umbenannt. Ihre Produkte, Fahrräder und Mopeds, wurden unter der Markenname „Rambler“ in die ganze Welt exportiert. In der Spietzenzeit wurden 5000 Fahrräder pro Woche hergestellt, neben Mopeds und Leichtmotorräder.

1950 wurde die Firma von der TI(Tube Investments, dem gehörte z.B. Reynolds, BSA, Raleigh, Hercules, Sun, u.a.) übernommen. Danach wurden Fahrräder produziert, viele davon für Raleigh. Ehemalige Norman-Fabrik in Ashford wurd 1961 geschlossen.

Norman Rambler, 1939 Catalogue
Norman Club Sport, 1950 Catalogue

Diesen Rahmen kann ich nicht datieren, schätzungsweise Ende 50er,, sicher bin ich aber gar nicht. Schaltzugführung auf Tretlagergehäuse links und rechts müßten später angebracht sein. Engländer bauten gerne ihre Räder um, um up to date zu bleiben.

Statt Sturmey Archer 3- oder 4-Gang Nabe habe ich Shimano Nexus 8-Gang Nabe eingebaut, was für heute ein Basic ist. Dafür mußte Hinterbau von 120 auf 135mm gespreizt werden. Das ging relativ problemlos, ist aber nicht ganz ohne,, Durch die Spreizung werden die Streben an der Bremsbrücke belastet. Korrekte Behandlung wäre, die Bremsbrücke zu erneuern, mit einer etwas breiteren. Diesmal ging es gut. Es ist aber nicht immer der Fall.

Da es am Rahmen keine passende Anlötteile vorhanden war, wurden alle Züge mit Schellen befestigt, die ich so zufällig hatten.

Dunkles Metallicgrün und Linierung in Gold machen einen recht feinen Eindruck. Das ist suzusagen eine Standardfarbgebung für klassisches Fahrrad. Obwohl in England nur wenige Fahrräder in Grün lackiert waren, haben wir eine falsche Einbildung durch das populäre British Racing Green. Auf jedem Fall sieht die Farbkombination klassisch aus.

Image von alten Fahrrädern wie in 30er/40er Jahren wollte ich umsetzen, mit heutigen Teilen. Denkbar wäre noch Schutzblech und Gepäckträger(beide in schwarz), sowie klassisch aussehende Lampe(battriebetrieben). Sitzrohrwinkel ist 72 Grad, Steuerwinkel 70 Grad. So ist ein klassisches Fahrgefühl gerantiert.

sauberes Look

Hier mußte ich nicht viel denken. Pearl-Weiß mit einer roten und klaren Beschriftung. Dann natürlich rote Zughülle, Lenkerband mit Rot, hie und da schwarze Punkte, fertig.

Bereits so oft habe ich erwähnt, daß ich diese Rahmenform Typ Meral schön finde. Es ist für jeden gut, für Damen, auch für Herren. Steif sportlich und doch praktisch. Hier wäre auch Schutzblech(vielleicht schwarz?) und Gepäckträger(silber?) möglich.

Diese Marke Columbus hat aber mit dem bekannten italienischen Röhrenherstellern nicht zu tun. Es war eine deutsche Fahrradmarke. Sogar gibt diese Fahrradmarke noch, oder es gibt sie wieder. Jetzt in Berlin, aber keine ursprüngliche Firma mehr, wie so oft,,

accident as a chance

Normalerweise baue ich ein Fahrrad planvoll und planmäßig. Beim Entwurf sollten die meisten Details feststehen. So fing es auch mit diesem MBK/Campus-Rahmen an. Es sollte ein einfaches Sportrad werden.

Ich wollte den Rahmen dunkelrot lackieren. Es ist aber richtig schief gegangen. Der Lack trocknete sich nicht, oder nicht richtig und bildete die Elefantenhaut. O nein, habe ich gedacht. War der Originallack evtl. eine Pulverbeschichtung? Ich habe die blaue Originaloberfläche angeschliffen gehabt . Es fühlte sich wie ein Naßlack. Oder war es zu kalt, als ich lackiert habe, oder zu feucht?? Oder war die 2K-Dose defekt???

Sofort dachte ich, verdammt, ich muß das noch einmal machen. Dazu aber hatte ich nicht wirklich Lust. Ich fing aber damit an, die Lackschicht abzukratzen. Das war mühsam. Ich hätte den Rahmen zum Strahlen gebracht. Dann wäre er wieder dunkelrot lackiert worden. Statt dessen habe ich die Schicht mit Spachtel und Cutter geschabt. Im Winter hat man Zeit für solchen Unsinn.

Es kam die blaue Originalfarbschicht im Vorschein. Aber an manchen Stellen kratzte ich bis zur Grundierungsschicht. An manchen Stellen blieb die rote Farbe fest. Langsam fand ich das interessant.

So habe ich den Rahmen halbes Jahr gelassen, am Haken hängend. Dann wurde der Lack auch fest. Dann sagte ich mir, warum nicht, diesen Rahmen so aufbauen, als Fixie, oder Singlespeed. Ich habe dann überall Klarlack gespritzt.

Radsatz wurde entsprechend, aus den Teilen, die ich habe, eingespeicht. Campa Victory Lurbel mit 44er Kettenblatt passt. Dem fehlte linke Seite, die durch irgendeinem ersetzt wurde. Auch die Bremsen sind vorn und hinten nicht die gleiche. Das stört mich gar nicht. Reifen sind vorn Conti Contact Speed 28mm, hinten Conti Contact Urban 32mm.

Nachdem das Rad ungefähr aufgebaut war, ließ ich es noch eine Weile stehen. Mir fehlte noch etwas, denn das wäre fast nur ein Zufallsprodukt. Irgendwann sagte ich mir, noch etwas Farben wäre besser. Aktiv drauf etwas malen, dann ist es nicht mehr alles Zufall. Aber was? Ich nahm Pinsel und Lack, malte Blümchen, unbeholfen und abstrakt. Danach kamen die Züge mit 2 Farben dazu. Dann war das Rad fertig.

Aufgebaut ist das Rad momentan als Singlespeed. Aber ich denke, Fixie würde besser passen. Vielleicht demnächst,,

Freilich ist es gut möglich, noch extremer zu gehen. Das vielleicht ein anderes Mal.

Sursee, rebuilt, 58cm

Sursee war eine Schweizermarke, natürlich eine solide und gehobene Mittelklasse. Was sollte man sonst von einem Schweizer erwarten,, außer ihrer Spitzenklasse.

Hier in Südwesten sieht man noch öfters Räder von dieser Marke, die bereits seit Jahrzehnte nicht mehr gibt(Konkurs ca. 1993). Sie sind langlebig, und das finde ich gut.

Diesen Rahmen habe ich bekommen, von einem Bekannten, um aufzuarbeiten. Nur der Lack war in einem schlechten Zustand. Ich habe als Hauptfarbe British Racing Green genommen, und als Zierde mehrere Rottöne benutzt. Ein etwas altmodischer Eindruck ist durchaus gewollt. Atmosphäre der 50er Jahren war meine Vorstellung.

Eingebaute Teile sind eine Mischung von Heute und Vergangenheit, dem Wunsch des Auftragsgeber entsprechend ausgesucht.

Solider Radsatz ist eine gute Basis für den Einsatz in der Stadt wie auf Waldwege. Lichtanlage entspricht dem Image der Marke Sursee, solie und hochwertig.

Antrieb/Schaltung wurde so alsgelegt, daß man in der Stadt wie auf Waldwege gut fahrbar ist. 2×7-fache Schaltung besteht aus; Shimano LX Kurbel(FC-M560, mitte 90er) mit 110/74mm Lochkreisdurchmesser, damit kleines Kettenblatt auch montierbar wird. Stronglight Kettenblätter 46Z (mitte)+ 32Z(innen), und dazu ein Kettenschutzring von Sugino. Shimano 7-fache Cassette(11-28), Microshifit Schaltwerk, und Shimano 600 Umwerfer(FD-6200 Arabesque, ca. 1980). Schalthebel ist Shimano Altus Vorbaumontage(SL-AT22, ca. 1980), also eine wilde Mischung.

Lenker ist Velo Orange. Bremshebel Tektro Inverse und die Bremsen Dia Compe large arch mit Mutter-Befestigung. Lenkerband Brooks Kunstleder. Leder sattel mit großen Federn ist von Sella Berolinum. Schutzblech ist SKS. Ach ja, der Gepäckträger ist Pletscher, ein Schweizer. Ich finde es gut, manchmal farbige Schutzbleche einzubauen. Schade, daß man heute kaum farbige Schutzbleche findet.

Es muß nicht immer alles silber sein. Schwarzes reinmischen, oder hauptsächlich in schwarz, das könnte auch interessant sein. Vor dem Krieg war das Fahrrad überwiegend in schwarz. Auch die Teile müssen nicht aus einer Ära sein. Jede Mischung ist erlaubt. Es soll aber einen Sinn ergeben und guten gesamteindruck entstehen.

Wilk ist Canis lupus, Wolf

Am Anfang war der Name, wilk, ist Wolf auf Polnisch. Vorausgegangen eigentlich war die Vorstellung von einem passendem Rad, mit dem der Fahrer geschmeidig längere Strecke fahren kann. Ich habe bereits ein Rad für ihn genau für den Zweck gebaut. Das aber entpuppte sich als zu steif für ihn. Meine Annahme war nicht ganz aufgegangen. Damals hatte ich nur seine physikalische Daten. Nun hörte ich sehr sorgsam zu, fuhr mehrmals zusammen, dann entwarf eine Geometrie mit für seine Fahrweise passenden Rohrsatz.

Sitzposition wurde sehr sorgfältig durch Probieren in 5mm Schritte bestimmt. Im Einsatz kommender Lenker wurde im voraus festgelegt(VO Porteur). Dadurch konnte Oberrohrlänge festgelegt werden. Offset wie Trail wurden für die konstante Fahren auf Asphalt, zwar mit einer Gepäcktasche vorn f. ca. 5kg, ausgesucht. Auswahl des Rohrsatzes erlaubt mehr Flexen am Tretlagerbereich so daß der Fahrer ihm angenehme Federung bekommt. Dann ist das Fahrrad und der Fahrer in einer Schwingung, sozusagen.

Steuerrohr ist etwas länger, damit die Lenkerposition angenehm wird. Dafür der Oberrohr mit Sloping so daß passende Over Stack Hight ermöglicht wird, und der Rahmen insgesamt steif genug bleibt(bei Standard-Rohrsatz).

Fukuda-san von Raizin-works fertigte, wie so oft, Vorbau und Gepäckträger auch einzel passend an. So ergibt sich ein stimmiges Gesamtbild.

Der Rasatz besteht aus Hope-Naben, H+SON-Felgen, DT-Speichen und Renè-Herse-Reifen (32C). Er läuft recht friktionsarm.

Antrieb und Transmission besteht aus; Tange Innenlager, Whiteindustries-Kurbel + Kettenblätter 42/28, Shimano XTR-Pedale, Shimano 11-fache Cassette(11/32), KMC-Kette, Shimano-Ultegra Schaltwerk + Umwerfer sowie Ultegra Rapid-Fire-Schalthebel.

Bremsen sind von Paul. Mini-Moto läßt sich fein justieren, ist aber etwas umständlich gegenüber herkömmliche V-Bremsen. Funktioniert aber gut und sieht super aus.


Die Lenkung besteht aus: Steuersatz Tange Technoglide, Lenker Velo Orange Porteur. Der Vorbau ist wie bereits gesagt passender Einzelanfertigung von Raizin works.

Ganz eng anliegendes Schutzblech ist vom Gilles Berthoud. Seidenmattes Schwarz passt sehr gut zum Gesamtbild.

Sattel und Lenkerband ist Brooks. Der Lenker von VO in 22,2mm Durchmesser gibt es leider nur in silber. Komischerweise gibt es gleichen Lenker in schwarz bei ø23,8mm. Moderne Brems- wie Schalthebel haben fast alle 22,2mm Schelle, die vielleicht gut mit schwarzem lenker passen würden. 23,8mm Bremshebel gibt es fast nur die alte französische, die wiederum nur Silber in Frage käme. Was hat VO dabei gedacht? Ich hätte den Lenker in schwarz oder in Rahmenfarbe mitlackiert,,

Ach ja die Lackierung. Hier war der Name wilk ausschlaggebend. Ich habe das Fellkleid vom Wolf abstrakt nachgeahmt. Zuerst wurde der Rahmen, Gabel wie Vorbau in 2 Farben lackiert, die Innen- und Unterseite (Bauchseite?) heller, die Außen- und Oberseite (Rückenseite) dunkler, wo wie die meisten Wolfen sind. Darauf wurden unterschiedlich große metallic-Flocken verteilt, zwar in silber, gold, kupfer und anthrazit. Vom Weiten sieht man das nicht. Aus der Nähe betrachtet, macht diese Lackierung je nach Lichteinfall recht interessant changierende Farbeindrucke. Sogar die Seitenwand von Herse-Reifen passt farblich gut zusammen(das ist aber ein Zufall). Zughüllen sind von Nissen Cabel aus Osaka.

Ein gelungener Entwurf schafft eine Einheit vom Fahrrad und Fahrer, die sich einfach und auf Anhieb gut zusammen passen. So macht das Fahren großen Spaß.

Lee Cooper, lo-pro

Lee Cooper ist britischer Rahmenbauer, der für viele Shops baute und immer noch baut, und hatte eine Weile eigenen Shop LA Cycles. Er baut ziemlich alles mögliche von TT-Machine bis Tandem-Tourer, daher ein recht interessanter Rahmenbauer.

Dieser Rahmen ist eigentlich für eine Zeitfahrmaschine, vorn 26″ und hinten 28″. Ich habe es als Rennrad für kleinere Person aufgebaut. Rahmenhöhe bis Sitzrohr-Oberkante ist zwar 520mm, aber bis zur Oberrohr-Oberkante ist nur 450mm. So können die Personen von etwa 155 bis 165cm Körpergröße kann das Rennrad fahren. Kurbel ist 165mm lang.

Merkt man daß das Vorderrad 26″ und das Hinterrad 650B ist? Der Oberrohr ist so fast horizontal. Es sieht nicht nach einem Lo-Pro aus, sondern wie ein Rennrad. Auswahl von 650B-Felge für Felgenbremse, das auch in silber, ist sehr klein. Auch die Auswahl von Reifen, die 26″ wie 650B erhältlich sind, ist rar, aber sie gibt es.

Rohrsatz ist Columbus Max, sehr leicht und steif(hart). Lackiert habe ich ihn in Stormbeige(VW) und die Innenseite von Streben und Gabel in Goldgelb(Renault),. Goldgelb Metallic sieht man nur auf zweitem Blick. Es ist also recht dezent. Das ist kein Kinderrennrad, sondern für Erwachsene.

Schaltung 2×7 reicht doch für sportliches Fahren auf Flachland. Es ist einfacher zu handhaben, nicht teuer, auch vorteilhaft in der Wartung. Allerdings, es gibt immer weniger Teile in silber. Dazu noch, wir haben seit ca. einem Jahr mit einem großen Lieferschwierigkeit der Teilen zu kämpfen. Momentan sieht es so aus, daß wir einfach mit den Teilen zufrieden sein müssen, die wir bekommen. Das wird noch lange dauern.

Microshift R10 ist eine gute Wahl für silbernes Schaltwerk. Es macht bis 10fach, sieht gut aus, gibt es mit kurzem/mittellangem Käfig, zuverläßig und nicht so teuer. Aber Aluminium ist heute auch Mangelware. Deswegen können manche ihre Produkte nicht herstellen.

Bullhornlenker ist ja einerseits Geschmackssache, anderseits nützlich, um die Position anzupassen. Bremshebel ist Tektro. Es gab nur in schwarz, so mußte ich das polieren. Bremsen sind; vorn Campa Veloce, hinten Tektro 559, da hinten ursprünglich 28″ Rad vorgesehen war. Differenz des Durchmessers 28″/650B ist 38mm an der Felge. Ist das viel, oder nicht viel,,

Es sollte so sein, daß jeder, ob sehr klein oder sehr groß, ein passendes und schönes Rad fahren kann. Dafür gibt es Maßanfertigung/Bauen nach Wunsch.

Zur Abwechselung

Ein Fixie in schwarz,, das ist sicher nicht typisch von mir. Aber eigentlich habe ich nix gegen Fixie, nichts gegen schwarz. Sie sind aber nur eine Möglichkeit. Wenn es mit dem Bedürfniss/Umstand passt, und richtig konzipiert ist, warum nicht?

Der Ausgang war ein Singlespeed-Bike von Fuji. Mir gefiel die Farbe von Felgen, und Head Badge von Fuji. Nur die Rahmenfarbe fand ich scheußlich so daß ich ihn umlackierte. Nach reichlich Überlegung kam ich auf schwarz, weil ich keine andere Farbe gefunden habe, was der Felgenfarbe gut gepasst hätte,, Einfallos? Vielleicht. Dafür habe ich eine nette schwarz metallic von Toyota(star light black!) genommen, was unter Lichteinfall nett schimmert.

Ich wollte farblich wenig Akzente setzen so daß nur farbige Bremszughülle verwendet wurde, zwar in Celeste(Grandbois old french calbe outer). Auf Zughalterschelle habe ich verzichtet und den Zug um Oberrohr umschlungen, was ich früher öfters gemacht habe. Natürlich, das macht mehr Widerstand beim Bremsen. Aber Fixie bremst ja eigentlich nicht,, Nur wenn das Rad als Singlespeed gefahren wird, dann wird die Bremse wichtig.

Steuerkopfschild finde ich hübsch gemacht. Das ist evtl. das wertigste Teil dieses Rades?

Ich habe fast alles mit Originalteilen wiederaufgebaut. Nur Inennlager, Griffe, Pedale mit Käfig, Achshalter, Klingel(wenn man nicht rechtzeitig zum Stehen kommt,,) sind neu. Der Sattel ist nur provisorisch drauf gemacht.

Eigentlich finde ich Fixie auf der öffentlichen Straße nicht gut. Es sei denn, man kann das gut beherrschen und ist verkehrssicher. Singlespeed mit Freilauf ist deutlich gesunder,,