Opas Peugeot

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Großvater von Axel war ein beständiger Radler. Er radelte täglich seitdem er Rentner wurde. Er radelte bei Sonne und bei Regen, kam zum Essen zurück, und schlief. Das war sein Tagesablauf. Sein Peugeot, PX10, begleitete ihn lange Jahre(davon hatte er 2 Stück. Eins ist leider verschollen). In der Erinnerung von Axel ist sein Opa und Peugeot eine untrennbare Einheit.
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Vor 25 Jahren, lange nach dem Opa gestorben war, wurde der Originallack zum Opfer des zeitgemäßen Designbewußtseins. Der Rahmen wurde in matten grau lackiert, dazu noch nicht genügend(oder gar keinen) Härter reingemischt so daß der Lack nie fest wurde. Nach diesem Desaster verschwand das Rad ins Keller und fiel in langen Dornröschenschlaf.
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Wäre das Rad in ewige Vergessenheit versunken, wenn nicht seine Schwester sich daran erinnerte, daß Opa ihr das Rad vermachtet hatte. Nun, mußte Axel schnell ins Keller und das Rad ins Tageslicht bringen. Der Lack hat sich mittlerweile auch ohne Härter gehärtet, aber wie Elefantenhaut mit vielen Falten. So kann man das Rad nicht seiner Schwester übergeben,, Nu, es soll in die Schönheits-/Verjüngungskur geschickt werden.
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Es war ursprünglich weiß, das wußte Axel noch genau. Da es nicht aallzuviel kosten darf, schicken wir den Rahmen zum Pulvern. Verkehrsweiss, ziemlich das weisseste in RAL-Farben. Dazu schöne Aufkleber drauf, auch Head Badge, was längst verlorenging. Steuerrohrmuffen, die eigentlich schwarz gewesen sein müßte, lasse ich weiss. Ich muß Zeit und Kosten sparen. Aufkleber drauf, sieht der Rahmen sofort nach Peugeot aus. Peugeot-Grafik ist wirklich markant und gut. Das motiviert mich auch, das Rad aufzubauen.
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Natürlich sollen möglichst viele Originalteile eingebaut werden. Ein Erinnerungsstück soll es bleiben, was einige Geschichten vom Großvater erzählen würde. Aber problemlos fahrtüchtig soll es werden, denn eine Großenkelin soll das Rad fahren, bald, wenn sie noch ein wenig größer wird. Nun überlege ich, was bleiben und was ersetzt werden soll.
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Radsatz von und hinten sind unterschiedlich. Das zeigt eine lange Geschichte dieses Rades und das bleibt so und wird nur gerichtet. Innenlager hatte Spiel. Vorsichtshalber wird er ersetzt durch NECO-Lager mit französischer Schale(das ist ein Glück für Französen-Fans, daß so etwas gibt). Schutzblech SKS in Champagner Farbe ist ziemlich verbogen. Das wird ersetzt durch Bluemels Classic in Schwarz/Silber. Alu-Trainingsbügel machte etwas müden Eindruck, so daß er durch ähnlichen Velo Orange Lenker ersetzt wird. Für junges Mädchen ist Weinmannbremshebel zu groß. Er wird durch damengerechten Teatro Inverse-Hebel ersetzt. Lenkerendschalthebel wandert deswegen zum Unterrohr. Kerzensattelstütze wird durch einfacher zu handhabende ersetzt. Die einseitige Campagnolo Rennpedale(Opa war ein richtiger Radler) wird durch Leotard Promenade-Pedale ersetzt. Natürlich werde die Reifen ersetzt, diesmal kostengünstige und gut aussehende HALO. Original-Schläuche waren noch dicht, so sie bleiben. Lenkerband wird NewBaum, was zweifach gewickelt wird, um den Komfort für Hände zu erhöhen. Zughülle wäre natürlich schwarz. Aber für ein Mädchen nehme ich hellgrau und versuche, den Gesamteindruck ein wenig heller zu machen.
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Mit dem Polieren von Teilen war ich zurückhaltend. Ich habe sie gereinigt, und mäßig poliert so daß sie nicht allzu neu aussehen. Opas Brooks-Sattel ist der Zeuge der Zeit, als er täglich geradelt hat, bei Sonne und bei Regen. Ich hoffe daß die Großenkelin, die weder Großopa noch sein Rad kennengelernt hatte, das Rad mögen wird.
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Eine Restaurierung nach persönlicher Geschichte und Erinnerung, techinikhistorisch nicht korrekt.