Kürbis Kaufen in Linum

Im Herbst konnte wenig rausfahren. Seit eine Weile hatte ich vor, wenn ein schöner Tag kommt, unbedingt rauszufahren. Der lange gewartete Tag kam, und ich nahm frei und fuhr los, zuerst mit der Bahn nach Nauen. Zwei Sachen hatte ich vor; mal schauen, ob man noch Kraniche findet, und in Linum bei Rixmanns Kürbis kaufen.
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Wolkenlos! Stadt Nauen lasse ich links liegen und raus. Gleich höre ich Kraniche, wie schön! Ich biege in den Feldweg ein, meine Standardroute.
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Zwischen Großfunkstelle und Dorf Weinberg sehe ich so etwa hundert Kraniche, und noch mehr Gänse. Später erfahre ich von Herrn Rixmann, daß der Großteil sich in der Umgebung von Nauen ist, weil sie dort mehr Futter finden. Noch etwa 10000 sollen da sein laut Zählung(was eine Hochrechnung ist). Einige davon überwintern dort, denn Kälte macht es ihnen nichts aus, andere ziehen noch weiter. Wenn sie günstige Thermik finden, steigen sie hoch und nützen den Wind. Dann werden sie innerhalb 3 Tagen in Spanien sein. Ich wunderte mich immer, wie die Zugvögel ohne Schlaf so lange Strecken ohne Pause fliegen können. Neue Erkenntnisse zeigen scheinbar, daß sie eine Gehirnhälfte zum Schlaf schicken können, also im Halbschlaf fliegen. Das wäre vielleicht auch praktisch für uns.
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Kühe interessieren sich nicht an Kraniche oder Gänse, behalten ihren Frieden bei Gras kauen, obwohl,, einige recht neugierig sind.
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Havelland ist, wie Oderbruch, neues Land, das von Menschen mit viel Mühe urbanisiert worden ist. Es wird intensive Landwirtschaft betrieben, hier gibt nicht viel Wälder. Trotzdem ist der Ursprung als Sumpf noch sehr gut erkennbar. Überall verlaufen Kanäle, die ursprünglich für die Trockenlegung der Sümpfe gelegt worden sind. Es gibt immer noch viele Sumpfwiesen, Luch, welche für die Naturschutz heute eine große Bedeutung bekamen. Die Feldwege hier sind meist gerade, sehr gerade, Landschaft ist flach, sehr flach. Langweilig zum Radeln? Natürlich ist das Radeln in Uckermark abwechselungsreicher. Für Tagestour finde ich ganz nett. Prächtige Eichenallee, viele Pappelalleen, unter diesen Bäumen eingentlich kein Mensch spaziergeht. Für den Moment gehört das alles mir alleine.
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Manche Bäume lagen immer noch auf dem Weg. Der Stürm im Oktober war heftig. Ich muß Umweg suchen, am einfachsten geht man aufs Feld. Aber Felder sind auch feucht nach vielen Regentagen. Trekker hat seine Spur hinterlassen, was aber schön schrammig ist. Das habe ich ungefähr geahnt und habe 26″-Rad mit 42mm-Reifen mitgenommen, sogar ein Schutzblech drangemacht.
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Viele meinen, Panzerplatten sind unangenehm zu fahren. Aber matchige Feldwege nach dem Regen sind schlimmer.

Ich mag die Pappelalleen. Sie sind typisch für hier. Sie trennen den Raum, aber verstärken den Eindruck von Weite, finde ich. Bin dankbar für die Menschen, die damals solche Bäume hier gepflanzt haben.
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Ein Stückchen Strasse fahren. Autoverkehr ist minimal. Strassen sind auch gerade.
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Linum angekommen, wollte ich gleich Kaffee trinken. Franks Kleines Haus war noch nicht offen(Fr. ab 15Uhr, Sa-+So. ab 12 Uhr, bis Weihnachten). Kuchen war noch nicht fertig, aber Kaffee habe ich bekommen. Nach einer tasse Kaffe in der Sonne geht zu Rixmanns Kürbisladen. Warum fahre ich für Kürbis soweit? Einfach, weil hier Kürbissorten gibt, die wirklich schmecken, die sonst nirgends zu finden sind. Ich weiss, es gibt menge Leute, die Kürbis nicht ausstehen können. Probiere mal Butter Cup, oder Shishigatani, einfach in Scheibe schneiden und in Butter braten, oder in größeren Würfel schneiden und dünsten(sie zerfallen nicht). So lecker kann Kürbis sein, besser als Esskastanien. Hokkaido ist schon gut, aber ich hoffe, bald kommt die Zeit von diesen noch unbekannten Kürbissorten. Nach Plauderei mit Hernn Rixmann packe ich 2 Stück ein. Nun ist mein Rucksack 5kg schwerer.

Nun fahre ich nach Nauen zurück, teils nehme ich andere Wege, damit es nicht langweilig wird. Zwischendurch esse ich Lyoner aus der Dose, meine eiserne Ration, immerhin Bio. Die Sonne steht schon lange tief. Es ist aber nicht kalt, so um 6, 7 Grad. Ich muß aufpassen, daß ich nicht schwitze. Konstant mit mäßigem Tempo fahren. Die Wege kenne ich. Züge nach Berlin fahren jede 20 Minuten. Keine Eile, und ich geniesse noch den letzten Sonnenschein eines schönen Tages.
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