A.S: Gillot war ein Fahrradgeschäft in London, gegründet vom Arthur Gillott 1921. De Geschäftsführer Harry Carrington hatte gleich nach dem Krieg eine Voraussicht, daß eine große Nachfrage auf hochwertige Lightweight Cylcles geben wird. So hat er eigene Werkstatt vorbereitet und exzellente Rahmenbauer wie Jim Coliier und Bill Philbrook eingestellt. Gillot wurde respektiert wegen seines sehr hohen Qualitätsstandard und der fein dosierten Ästhetik. Bis in die 60er Jahre wurde Gillot für Weltmeisterschaft/Olympiade eingesetzt, in der Zeit, als italienische Rennräder sich weltweit durchsetzen begannen(Cinelli, Masi usw.). Hilary Stone sagt, alle Gillotts sind ausnahmslos gut gebaut. Er kenne keinen schlechten Gillott. Gillott Bahn- wie Rennräder wurden von vielen Profis und Topfahrer gefahren. Es war eine der feinsten Rahmenbauwerkstatt weltweit. Der Meisterrahmenbauer dort war Ron Cooper für lange Zeit. 1967 macht er sich selbständig. Aber er baute weiter für Gillott. Auch dieser Rahmen stammt von ihm.
Dieses Rad fährt sehr neutral, gerne schnell in Kurven. Das hängt rahmenbautechnisch von 3 Sachen ab, ausgezeichnete Geometrie, richtige Materialwahl(hier komplett Reynolds 531 konifiziert) und präzise Ausführung. Dazu kommen natürlich noch die Wahl von Reifen/Radsatz, Steuersatz usw. Gabel ist wunderschön gebogen. Gillott hat auch anderen Rahmenbauwerkstätten mit Gabeln versorgt. Auf diesem Rad möchte man Gas geben, das kommt fast automatisch. So will das Rad. Ich wollte eigentlich ein schnelles Stadtrad daraus machen. Das kann mit diesem Rad gefährlich werden. Vielleicht ist ein schnelles Stadtrad überhaupt ein falsches Konzept,,
Die Ausstattung, die ich ausgesucht habe, ist ein typisches Junk Parts Assembly. Campa Triumpf Kurbel, britische Pedale(Herstellername habe ich vergessen) mit MKS-Half Clip, Campa Mirage Schaltwerk, Shimano 7fache Kassette, Shimano 105 Schalthebel, 3T Vorbau und Stahllenker, Tektro Inverse-Bremshebel, Ideale 39 Sattel(Das war ein Billigmodell damals), selten seltsame Weinmann-Felgen, Fairweather-Reifen(made by Panaracer) 32mm. Die Compe-Bremsen. In diesem Zustand 10kg.
Der Rahmen wirkt dezent elegant in ihrem leicht öligen Blau, mit goldener Linierung an Muffenkanten. Es schreit nicht, aber auch nicht zu sehr zurückhaltend(dafür habe ich auch mit den rostroten reifen geholfen). Körperhaltung für mich ist der Rahmenhöhe bedingt ähnlich dem Rennrad(von damals), ist aber angenehm.