Vorhersage war allzu verführerisch, 25 Grad und Wolkenlos. Vor allem sollte es am Wochenende richtig heiß werden, so daß Radeln nicht mehr in Frage kommt. Ganz früh aufgestanden und die Arbeit hastig erledigt, auf dem Markt eine Bulette und Gewürzgurken gekauft, dann stieg ich mit dem Rad in den RE Richtung Nauen. Heute im Programm, Nauen, Ribbeck, Paulinenaue, Königshorst, Deutschhof dann Nauen.
Nauen bis Ribbeck ist asphaltiereter Fahrradweg, ein Teil von Havellandradweg. Dieser Weg war früher Ein Eisenbahntrasse der Schmalspurbahn zwischen Nauen-Paulinenaue-Senzke-Rathenow. Daher ist es flach und fast ohne Kurven. Langweilig? 10km hält man ohne Problem durch, denn die Landschaft ist lieblich.
Rote Teppich von Mohn zwischendurch, gemischte deutsche Blumen, wie die Meissener Porzellan es sagen pflegt.
Und gleich ist man in Ribbeck, der Ort mit dem berühmten Birnbaum, der mal hier wirklich stand. Dieses kleine Dorf ist so bekannt, daß die Reisebusse Touristen bringen. Auch für Radler warten 3 sehr nette Café-Restaurants. Es ist beschaulich angenehm hier.
Ab hier nehme ich die Strassen zu Paulinenaue. Hier kann ich ein wenig Tempo machen.Um 30 ist der Wind angenehm. Gersten? sind bereits golden und bald erntereif.
Dann nehme ich am Bahnhof die Unterführung zur anderen Seite. Ich fahre die Ruppiner Strasse hoch. In 5 Minunten verlasse ich schon den Asphalt. Brücke über das Große Havelländische Hauptkanal, dann das Feldweg entlang des Kanals nehmen. Hier ist Niemand. Es sieht aus als wäre man in Westsibirien oder so. Das täuscht eigentlich, denn jede 10km gibt es irgendeine kleine Siedlung, mit 5 Häuser, oder 10. Am Kanl mache ich Mittag und höre Kuckucks singen.
Der Weg wird immer schlechter. Die Reifen von Grand Bois(28mm) ist geschmeidig und auch auf schlechten Böden relativ gut zu fahren.
Irgendwann wird es nicht mehr lustig, und ich entschied mich, die geplante Route zu ändern. Königshorst wird heute nicht mehr erreicht.
Hier Kann man sich ruhig verirren, verlorengehen kann man nicht. Gleich traf ich die Kühe, dann sind die Menschen auch in der Nähe.
Ab Hertefeld nehme ich wieder Feldwege. Sie kenne ich aber schon. Hier bin ich oft, auch um Kraniche anzuschauen. Traktoren sind unterwegs. Überall wird Grass gemäht. Bauern sind recht fleißig. Ihre Arbeiten sind oft wetterabhängig. Manche Tagen arbeiten sie bis zum Sonnenuntergang.
Die Virbrücken war gesperrt, aber für Radler begehbar. Kurz dahinter überrascht mich ein junges Reh, das direkt vor mir den Weg springend überquert. Gut geschwitzt kam ich Nauen an, kaufte sofort ein Magnum-Eis und nahm den RE nach Berlin. Schöne Spazierfahrt, nur gut 40km für 4 Stunden.