Jeder Rennradfahrer kenn die Schwielowseerunde. von Potsdam wäre 32km, von Berlin und zurück ca. 80. Hier ist nicht mehr Berlin(nicht mal Potsdam), aber ist auch nicht ganz draussen auf dem Land. Man spürt irgendwie den Sog der Großstadt. Also sagen wir so, ein Übergangsgebiet von der Stadt zum Land. Landschaftlich ist es aber recht hübsch ländlich.
Wir machen aber gemütliche Spazierfahrt so daß wir meiste Wege direkt am Ufer fahren können, vor allem an der Norduferseite ist es dann schöner und gemütlicher.
An einem kalten aber heiteren Sonntag fahren wir dick angezogen los, erst mit der regiobahn nach Potsdam. Wir radeln linksdrehend, denn dort am Nordufer bekommt man viel mehr Sonne. Durch Potsdam fliesst Havel, der aber sehr breit wird und als See wahrgenommen wird.
Neben ehm. Luftschiffhafen steht ein interessanter Bau, ehm. Regattahaus vom 1925. Leider findet man seit langem keine Nutzung. Mindestens ist die Fassade gepflegt.
Man fährt das Gelände der Potsdamer Rudergesellschaft durch. Hier war ein gutes Lokal Seekrug. Im Sommer konnte man hier direkt vor dem Wasser gemütlich Bierchen trinken und essen. Das Lokal ist schon seit einigen Jahren zu. Rudergesellschaft wurde gespalten. Spitzensportler gründete neues Club. Ich blicke nicht durch, aber es gab und scheinbar gibt Streitigkeiten um die Nutzung dieses Filetstücks am Wasser. Leicht vorstellbar, daß manche hier was schickes teures bauen wollen. Loaklpolitik, Sportpolitik, Immo-Gier, alles spielt scheinbar mit. Ja, Potsdam ist eine schicke Stadt.
Wald wird lichter. Boden ist voll Laub. Unter Laub ist dünne Eisschicht. Man soll nun etwas vorsichtiger fahren.
Das Wasser ist wieder ganz klar. Enten schwimmen friedlich. Hier machen wir kleine Pause. Tee aus Termoskanne wärmt.
Der Weg nach Geltow ist momentan fürs Auto gesperrt. Ruhig radeln wir unter den Bäume, von denen ständig die gelben Blättern fallen.
Am Restaurant Baumgartenbrück gehen wir auf die Brücke. Ausblick ist etwas diesig.
in 10 Minuten ist man im Schloßpark Petzow. Im Sommer kann man hier gut baden. Jetzt ist es sehr ruhig.
Auf dem höchsten Punkt des Parks wieder eine kleine Pause einlegen und Tee trinken. Es ist schon kalt, auch wenn die Sonne wärmend wirkt.
Am Schatten ist Raureif. Es sieht winterlich aus. Morgen früh wäre das noch schöner.
Im Ferch kommt man wieder ans Wasser. Der Weg führt dann entlang Südufer. Es wird weniger sonnig.
Es gibt auch befahrbare Waldwege/Wanderwege. Wir nehmen heute aber Radweg entlang der Strasse.
Und angekommen am Fährhaus Caputh. Lokal ist sehr gut besucht, aber zum Glück ein Platz am Fenster zum Wasser frei geworden. Wie immer nehmen wir Kaffee und Pflaumenkuchen. Foto entfällt diesmal. Es ist mollig warm. Fensterscheiben sind beschlagen. Bedienung wie immer nett. Es gibt aber tapfere Leute, die draussen auf dem Terasse Bier trinken bei 0 Grad.
10 vor 4 fahren wir dann los. Wir wollen Bahnhof Potsdam erreichen bevor es dunkel wird. Es ist nur 8km.