In der Pfalz gibt es so viele Winzerorte wie Winzerdörfer. Rhodt unter Rietburg ist ein besonderer Hingucker. Vor allem die Theresienstrasse mit historischen Häuserreihe (abgesehen von 2 modernen Häusern) ist sehenswert. Häuser sind meist aus 18./19. Jhdt. Typische Weinbauer-Torbögen sind sogar oft aus 16./17. Jhdt. Diese Strasse ist sorgsam wie liebvoll gepflegt, auch die einzelne Häuser. Dieser Ort ist zwar, natürlich, sehr touristisch ausgelegt, aber wirkt nicht überzogen. 15 Weingüter im Ort machen klaren Charakter als Winzerort aus.
Hier sollte man, am besten, das Rad abstellen und genußvoll schlendern, um Details anzuschauen. Auf keinem Fall mit dem E-Bike herunterrasen.
Diese Strasse erinnerte mich an japanische Bergdörfer, wie Tsumago, Magome usw., die einst florierende Gasthausdörfer/Postdörfer für die Reisende, die aber mit der Inbetriebnahme der Eisenbahn untergingen, und neuerdings touristisch, aber möglichst historisch und liebevoll wiederbelebt wurden. Japaner haben damals in Rothenburg o.d. Tauber ein Vorbild gefunden. Hier sind ein Paar Fotos davon,,
Solche Orte dürfe nicht zu groß werden. Sie werden zersiedelt, vermischt mit unterschiedlichen Gewerben und Industriegebiete. Dann verlieren sie die Stimmigkeit/Einheitlichkeit. Genauso sieht es aus in Edenkoben oder Maikammer, auch wenn sie punktuell schöne Häuser haben. Eher in kleineren Dörfer am Rande des Pfälzerwaldes, wie St. Martin, Weyher, Burrweiler, Gleiszellen usw. haben ursprünglichen Charakter noch gut erhalten. Aber die Zersiedelung der Ortschaften ist weit fortgeschritten, natürlich, als in Brandenburg oder Meck-Pmme.