Radeln wie Musizieren

Wenn ich so etwas sage, würden viele meinen, daß ich wieder weit hergeholt rede. Sicher, aber der Vergleich kommt mir persönlich nah. Mir kommt es öfters vor, Radeln ist wie Musizieren. Es hat Rythmus, was durch Topografie laufend verändert wird, Melodien macht der Wind, und die Landschaft die Colorierung/Orchestrierung. Beim Radeln entsteht sogar Musik in mir, und ein wenig Rausch. Lächerlich?

Fahrrad ist für mich wie ein Musikinstrument. Es muß mir passen, ich muß es beherrschen können, ich muß das Fahrrad blind spielen können, je nach dem, variieren können, wie die Landschaft und das Wetter es mir erlaubt/zwingt. Wenn ich in guter Form bin, dann kann ich aus dem Fahrrad das höchst mögliche auskitzeln. Gelingt mir das gar nicht,, dann habe ich eine schlechte Kondition, schlechte Laune, schlechte Konzentration, wenig Lockerheit. Gutes Rad möchte gespielt werden. Oh, ich bin mit meinem Rad eine Einheit,, das wäre das höchster Glück und in mir klingt wonnige? Musik.

Um Stockhausen zu klauen;
„Ein Treten lebt wie Du, wie ich, wie sie, wie es.
Bewegt sich, dehnt sich aus und schrumpft zusammen
Verwandelt sich, gebiert, zeugt, stirbt, wird wiedergeboren.
Sucht, nicht findet, verliert, verbindet sich.
liebt, wartet, eilt, kommt und geht.“

Ach ja, dann bin ich ein Instrumentenbauer. Wenn das Rad fidel klingt ist meine Freude groß.