Kocher-Jagst-Radweg pt.1 Öhringen-Bächlingen

Für Sommerpause fahre ich nach Hohenlohe. Von Berlin aus war das eine lange Reise mit der Bahn. Nun, aus Karlsruhe könnte man ganze Strecke mit dem Rad fahren. Die kürzeste Strecke wäre weniger als 140km. Ich bin aber müde von der Arbeit,, So dachte ich, ich fahre die halbe Strecke mit der Bahn, dann radle ich den Rest. Ich schaue die Karte und Bahnanbindungen. Ich lasse Kraichgau links liegen, steige Heilbronn oder Öhringen aus. Wenn radeln, dann schöne Route. Das wäre freilich Kocher-Jagst-Radweg. Von Heilbronn aus könnte man fast ganze Zeit Flüsse entlang radeln. Das bedeutet, es ist fast immer angenehm flach. Von Öhringen aus muß man erst zum Kocher, dann zur Jagst eine Querverbindung fahren. Das bedeutet eine ziemlich steile auf und ab. Nach Überlegung mache ich die Route fest. Ich möchte Öhringen anschauen, deshalb von dort losradeln. S4 fährt auch bis Öhringen. 5:30 Karlsruhe Hbf. ab ist auch eine gute Zeit. Dann entlang Flüßchen Ohrn bis Ohrnberg, von dort entlang Kocher bis Sindringen, dann hoch hinauf und hinunter zu Jagsthausen. Danach immer Jagst entlang bis Langenburg/Bächlingen. Mit Orte Anschauen knapp 80km, gut überschaubare Strecke. Es geht los.
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Der Tag ist bereits kürzer geworden. Erst gegen 06:30 geht die Sonne auf. Wetterbericht sagt einen heissen Tag voraus. Ich möchte früh starten und ans Ziel kommen. Tram-S-Bahn fährt wacker mit hohem Tempo(etwa 100?). In Heilbronn hat die Strecke Strassenbahncharakter. Danach fährt der Zug wieder als Überlandbahn. Öhringen, 07:30. Die Stadt ist noch nicht ganz wach. Im alten Stadtkern sind viele intererssante Bauten vorhanden.
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Ohrn ist ein kleiner Fluß, der in Ohrnberg in den Kocher mundet. Es gibt entlang Ohrn einen schönen Radweg. Schmale Felder sind feucht. Die Sonne ist noch tief, die Luft sehr frisch. Hände mit Halbhandschu frieren fast.
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Ab Ohrnberg fahre ich entlang Kocher und Kocherkanal. Dieser Abschnitt Vogelhalde Sindringen-Ohrnberg ist ein Naturschutzgebiet und wirkt ziemlich menschenleer. Ich sehe auch kaum Radfahrer.
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Ab Sindringen verlasse ich Kocher und fahre die Querverbindung zu Jagsthausen, d.h. in 6km 150m hoch und wieder soviel unter. Das ist gefühlt 8%(ich weiss nicht, wie steil es wirklich ist) Steigung und Abfall. Das geht noch gut. Oben auf dem Kamm knallt die Sonne schon. (das erste Foto unten ist rückblickend,,)
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HIer oben klaue ich 2 Äpfel vom Baum und geniesse den weiten Blick bis Widdern, wo die Autobahn die Jagst überquert. Dann sause geschwind unter bis Flußebene.
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Jagsthausen liegt auf kleiner Anhöhe, besteht hauptsächlich aus Schloß und Burg. Es ist noch zu früh, kein Lokal ist offen. Jetzt sehe ich einige Radtouristen.
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Von hier geht es ziemlich flach und angenehm entlang Jagst. Ich biege gleich ein in Berlichingen. Hier wurde Götz von Berlichingen geboren, den Goethe frei nach seiner Vorstellung für seine Erzählung modellierte. Es war sicher eine interessante Zeit, wo hier Krieg, Fehde und Intrige Alltag war. Du hast mich beleidigt, so mache ich Dich platt, so ungefähr? Die Mächte hatten, oder stellten selber, Freibrief. Das ist vielleicht heute noch so, nur „wie“ hat sich geändert,, Aber dieser Ort ist ganz unscheinbar. Ich fahre weiter.
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Gleich kommt Kloster Schöntal. Er ist prächtig und wirkt auch mächtig. Wie wichtig Kloster war, als Zentrum des Wissens, der Technik und der Macht, spürt man deutlich. Hier gibt es im Sommer, als Teil von Hohenloher Kultursommer, viele Konzerte. Es ist noch Vormittag. Gerade wird ein Violinstück geübt. Ich setze mich ins Kloster-Café, nehme eine Tasse Kaffee und Walnußtaler. Es gibt große Kuchenauswahl hier, vorbereitet für den Besucherdrang am Nachmittag. Oleander und andere blühen im Innenhof. Nur ein Paar Radtouristen, sonst sehr ruhig.
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Übrigens, es gab hier eine Schmalspurbahn, Jagsttalbahn, zwischen Möckmühl und Dörzbach, die in Möckmühl mit der DB Anschluß hatte. Seit 1988 steht der Betrieb still. Diese Bahn ist noch nicht stillgelegt, und es gibt Willen mancher orte und Interessenten, diese bahn wiederauferleben zu lassen. Aber die zu beteiligende Kommunen können sich nicht einigen so daß Wiederinbetriebnahme recht schwierig scheint. Mehr sich an Necker orientierte, und industriell prosperierende Stadt wie Möckmühl hat scheinbar kein Interesse daran. Auch Krautheim, vielleicht zu nah an Dörzbach, was der Hauptpunkt der Bahn ist, gelegen, ist dagegen. Die Trasse zwischen Möckmühl und Widdern ist bereits abgetragen und daraus entstand ein Radweg. Widdern bis Dörzbach ist die Gleise meist noch vorhanden, und sieht man sie oft vom Radweg aus.
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Ich lasse mehrere Orten links liegen und fahre in Ruhe mit konstantem Tempo. Ich gewöhne mich an die Landschaft. ich komme gut voran.
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Dann bin ich schon in Dörzbach, wo ich die gebliebene Eisenbahnanlage anschaue. Es sind noch viele Fahrzeuge vorhanden. Zum Restaurieren brauchen sie aber viel zeit. Ich hoffe, es wird hier irgendwann wieder Züge fahren.
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In Dörzbach gibt es auch ein Schloß. Es wirkt etwas unzugänglich versteckt, auch wenn hier Veranstaltungen gibt. Im Vorhof stehen nette Häuser.
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Eventuell wollte ich hier ein Mittag machen. Aber nichts wirkt einladend. So beschliesse ich, weiter zu fahren, und unterwegs Würstchen zu essen, was ich mithab. Diese Bauernringle, was ich Karlsruhe gekauft habe, kommt auch von Hohenlohe. Hier gibt es bekannten Bauernverbund „Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall“, die mittlerweile überall in Deutschland mit ihren Produkte vertreten ist.
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Langsam wird der Tal oft enger und der Radweg auch etwas welliger. Es wird nicht langweilig hier. Und ich sehe einige Radfahrer mehr, aber immer noch recht wenig. So etwa einen Radfahrer/eine Radlergruppe pro halbe Stunde,, Es ist doch noch Ferienzeit hier im Süden. Natürlich ist es angenehm für mich, viel besser als volle Radwege wie an der Elbe.
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Ziel ist nah. An der Brücke bei Oberregenbach ruft ein Radtourist, „Herrliche Landschaft hier!“. Ja! Bald sehe ich das Schloß von Langenburg. Dann bin ich gleich in Bächlingen.
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Öhringen to Bächlingen