Es war kalt im April. So verzögerte sich die Hanami-Tour, also Picnic unten den Kirschblüten. In der Stadt waren frühblühende Zierkirschen trotz kaltem Wetter bereits voll im Gange. Ich mußte aber bis Ende des Monats abwarten bis die Temperatur Picnic-tauglich wurde. Erst am 01. Mai fuhren wir dorthin. Wir nahmen die Route ab Werder via Grube, Marquardt. Nun lüfte ich mein Geheimnis. Mein Lieblingsort zum Hanami liegt in Satzkorn, die Strasse des Friedens. Ein unscheinbarer Ort, wo außer Anwohner kaum jemand sich verirrt. Dieser Weg verwandert sich zu einem magisch schönen Ort für 2 Wochen im Jahr.
Regionalzug nach Werder war voll wegen Baumblütenfest. Vor dem Bahnhof Werder reihten sich die Zelte von DLRG und Roten Kreuz, die auf besoffenen Berliner/Potsdamer warteten. Schnell weg da, wir steuern gen Norden. Gleich sind wir mitten in zarten Grünlandschaft. Endlich ist es wirklich Frühling.
Kuckucks, Lerchen und andere Vögeln zwischern und singen. Schön duftende Baumblüten verlocken die Bienen und Menschen.
Diese Route verläuft zum großen Teil auf nicht asphaltierten Strassen und deshalb nicht für Rennrad zu Empfehlen. Aber es gibt viele Möglichkeit, dorthin zu radeln. Für Rennradfahrer wäre das gut.
Vor Nattwerder überqueren wir Wublitz und radeln auf der anderen Uferseite. Schilff ist noch winterlich. Überall im Wald ist Schnittlauch.
Viele Radler sind unterwegs. Kein Wunder bei dem Wetter. Alles haben lange darauf gewartet.
Pflaumen blühen auch. Kirsche, Apfel und Pflaumen gleichzeitig. Das ist nicht jedes Jahr zu sehen.
Dieser Uferweg am Sacrow-Paretzer-Kanal ist auch breiter gemacht geworden. Vielleicht wird er im Sommer wieder durch wuchernden Kräuter enger.
Über die Eisenbahnbrücke zu Marquardt. Der Park ist in jeder Jahreszeit schön, aber jetzt besonders.
Hier ist auch Obstbaugegend. Kirschen, Apfel, Birnen usw. in den Plantagen blühen auch. Bäume werden klein gehalten, um besser pflücken zu können, und sind leider nicht so schön.
Zwischendurch sind die Felder mit knallig-elben Teppich übersät. Es duftet auch intensiv.
Strasse des Friedens mit unzähligen Kirschbäumen(es ist fast 5km lang bis zum ehem. Bahnhof), die auch nicht gepflückt werden. Da mußte jemand etwas gedacht haben, hier Kirsche zu pflanzen. Es mußte mindestens 30 Jahre her sein. Vielleicht weiss alte Dorfbewohner von Satzkorn noch darüber.
Hier breiten wir Decke aus und machen Rast. Schön, liegend Tee zu trinken und Blütenblätter langsam fallen zu sehen. Irgendwie zeit und zeitlos zugleich.
Wir zählten 3 Spaziergängerpaare und ein Pärchen Radler, hörten einige Kraniche, sonst nichts.
Nachdem wir die Ruhe genossen haben, radeln wir Richtung Berlin. Rückweg nehmen wir via Neu-Fahrland, Krampnitz, Sacrow, Kladow. Dann mit der BVG-Fähre zu S-Wannsee. Etwa die Hälfte der Wege sind Asphaltiert. Rennradfahrer können von Krampnitz die gut asphaltierte Strasse nach Sacrow nehmen.
Im Park Sacrow könnte man eine Pause einlegen, es ist schön dort. Im Sommer kann man gut schwimmen.
Nun ein wenig bergauf im Birkenwald, dann ist man gleich in Kladow angekommen.
Wenn man die Fähre verpasst hat, kann man in die Hafenlokale einkehren, oder Cafe im Gutspark Neukladow(10 Min. mit dem Rad) einen schönen Ausblick geniessen.
Hoffentlich wird die Fähre nicht voll. An schönen Wochenenden könnte passieren, daß die Räder nicht mitgenommen werden(max. 60 Räder). Also sich rechtzeitig an die Schlange stellen. Letzte Fähre ab Kladow ist 19:31. Für Sommertage ist es leider etwas zu früh.