Archiv der Kategorie: Allgemein

Zum Jahresende

Klimawandel, Corona, Kriege, Modal Shift, Energiekrise, Zeitenwende,, Nichts bleibt stehen. Das war immer so und wird weiter so sein. Wir hätten aber gerne daß die Welt eine für uns Menschen günstige Beständigkeit besitzt. Das ist vielleicht so seitdem wir Landwirtschaft betreiben, und dafür alles vorauschaubar und beherrschbar machen wollten. Daraus entstanden die Gesellschaft und die Strukturen. Die Natur lacht drauf. Die Welt geht weiter, auch wenn wir unsere Lebenswelt selbst vermüllen .

Wir sollen lieber über uns selbst lachen können und üben zu begreifen wie klein und kleinlich wir sind. Großenwahn führt uns nie zu einem guten Ende. Das Radeln finde ich nicht schlecht dafür, um das Verhältnis ziwschen selbst und die Natur zu spüren. In dem Sinne viel Freude beim Radeln!

Die Werkstatt bleibt zwischen 24. 12. und 02. 01. geschlossen. Euch allen eine schöne Zeit!

Ausstellung „turn“ der Studenten/Kunstakademie

Als dritte Ausstellung(1. Fotoausstellung von Josef Steiner-Faath, 2. Alte Fahrräder vor 1925) in der Radlerhalle präsentieren 6 Studenten der Kunstakademie Karlsruhe ihre Arbeiten. Ich habe die Arbeiten noch nicht gesehen und bin sehr gespannt. Der Titel läßt sich vermuten, daß sie zum Rad/Fahrrad Bezug herstellen wollen.

Die Ausstellung läuft 05. 11. bis 30. 11. 2022. Zu besichtigen ist sie in den regulären Öffnungszeiten der Radlerhalle, d.h. Di. bis Fr. 12 bis 18 sowie Sa. 12 bis 15 Uhr.

Silver Machine

Von Alfred Jarry gibt es ein Gedicht, „Wie man eine Zeitmaschine konstruiert“. Äh, wer ist dieser Alfred Jarry? Wer Pere Ubu kennt, dann kennt auch Jarry. Als Vorläufer des Dadaismus, ist sein Einfluß auf theater- wie Kunstszene bis heute noch groß.

Er war ein passionierter Radfahrer( z.B. sein Text über „10’000 Meilen Rennen, das inter-mechanisch und inter-national von Paris nach Sibirien und zurückführt und bei dem es um einen Wettstreit zwischen Dampfkraft(Eisenbahn), Muskelkraft(Velofahrer), Chemie(Dopingmittel)und demPhantastischen (Radfahrertölpel)geht.“ Interessant?

Und das o.g. Gedicht ist, zugestehen, ich hab es noch nie gelesen, handelt sich eigentlich darum, „wie man ein Fahrrad baut“. So hat Robert Calvert von brit. Band Hawkwind verstanden und schrieb einen Text für ihren Song „Silver Machine“, als Space Travel, was seinerzeit(Anfang 70er) ganz schön aktuell war, was aber eigentlich um Radfahren ging. In der Tat hatte Robert damals, und auch heute, ein silbernes Rennrad.

„I, I just took a ride in a silver machine. And I’m still feeling mean. Do you want to ride. See yourself going by. The other side of the sky. I’ve got a silver machine. It flies. Sideways through time. It’s an electric line. To your zodiac sign. I’ve got a silver machine.“ usw. usf. (Songtext von Silver Machine © Sony/ATV Music Publishing LLC, Universal Music Publishing Group)

Warum ich überhaupt darauf kam? Z.Zt. baut einer bei mir sein neues Rennrad, mit einem komplett verchromten ital. Rahmen, Alle Teile in silber. Das erinnerte mich an dem Song von Hawkwind, ein schillerndes Stück. Gesungen von Lemmy. Let’s go!

Cyclo Camping

Camping ist nicht mein Metier, muß ich leider sagen. Heute habe ich nicht einmal eine Zelt(früher hatte ich eine und gecampt habe ich auch,,). Ich glaube, hier scheiden sich die Geister. Einer haßt Camping, der andere liebt es. Für mich ist das ein interessantes Feld, was ich persönlich aber nicht praktiziere. Dafür stelle ich hier 2 Blogseiten von Camping-Begeisterten vor.

Sebastian aus Oldenburger land ist ein leidenschaftlicher Camper und schreibt auf seinem Blog sehr nützliche Informationen über Camping, mit dem Rad, Auto usw. Wer schon mal gecampt/gezeltet hat, weiß bescheid, daß man viel Planung/Vorbereitung notwendig ist, um den Aufenthalt komfortabel zu machen. Hier sind die Infos sehr hilfreich.

Noch eine Blogseite aus Japan beschäftigt sich auch mit Camping. Er, Tamura-san, ist ein Profi-Schreiber, der schon lange bei Fahrradzeitschriften mitwirkt und bereits einige Fahrradbücher herausgegeben hat.

Foto:Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing

Er probiert auch extreme Situationen oder Equipments, aus professionellem Interesse, und das geniesst er. Konfrontation mit Probleme verlangt oft kreative Lösungen?

Foto: Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing

Camping ist oft ein „Learning by Doing“, aber unangenehme Erfahrungen sollte man lieber vermeiden, durch Studium im voraus. Trotzdem, kann man nächstes mal einiges besser machen, mit Sicherheit.

Foto: Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing

Vor allem, Camping mit dem Fahrrad ist die Ladung ganz klar eingeschränkt. Die Sachen, die nie benutzt wird, ist nur ein totes Gewicht. Und das mitzuschleppen verbraucht man die Energie. Also, je leichter das Gepäck desto besser, solange man nicht vermisst.

Foto: Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing

Und wie man alles packt, um die Fahrt angenehm wie möglich zu machen, gibt es auch Know-Hows. Genauso, mit welchem Fahrrad welche Route fahren will, muß überlegt sein.

Foto: Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing
Foto: Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing

Lustig, daß die beiden, Sebastian und Tamura-san, auch leidenschaftliche Angler sind. Camping und Angeln,, gehören die beiden irgendwie zusammen?

Foto: Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing

Tamura-san hat neulich ein Buch über Fahrrad-Camping herausgegeben. Dieser Link ist Amayon-Seite, für seine Werbung,,

Cyclo Camping ist sicher ein ganz interessantes Ding, probierenswert. Ob man das ncohmals machen wird, entscheidet jeder für sich. Das könnte süchtig machen,,

Foto: Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing

Fotoausstellung, 09. März bis 14. April

Nachdem Karl-Drais-Museum geschlossen ist, überlege ich, die Wandfläche ab und an für Ausstellungen zur Verfügung zu stellen. Die erste ist eine Fotoausstellung von Jesef Steiner-Faath, ein in Karlsruhe bekannter Musiker. Die Fotos haben keinen Bezug zum Fahrrad. Das muß auch gar nicht sein. Ich hoffe, daß wir eine lose Serie von Ausstellungen, egal Fotos, Malerei, Objekte, oder vielleicht auch Fahrräder, hinbekommen. Jeder Besuch ist willkommen, in den Werkstattöffnungszeiten.

Die Ausstellungsdauer wird verlängert bis 14. April!

Jahresende

Zum Jahrensende bleibt die Werkstatt 24. 12. bis 06. 01. geschlossen. Ab 07. 01. wird sie wie gewöhnt geöffnet. Euch allen wünsche ich eine gute und geruhsame Zeit. Bleibe gesund(das kann man mehr oder weniger selber steuern), fahre Rad(nun, das ist ja vom Wetter abhängig,,).

Karl Drais Museum zieht zum Jahresende von der Radlerhalle auf Internet um. Weitere Info bitte auf Martins Seite schauen. In Wintermonaten werden wir die Halle ein wenig umbauen, ohne den alltäglichen Betrieb zu stören.

Sommerpause 2021

Ich mache eine Sommerpause. KW 34/35, also 22.08. bis 06. 09., bleibt die Werkstatt geschlossen. Euch alle eine schöne Zeit. Bleibe gesund und fahre Rad.

Via Email bleibe ich erreichbar,, die Antwort könnte aber etwas dauern. Ab Dienstag 07. 09. ist die Werkstatt wieder offen.

Dieses Jahr habe ich Trichterwinden gepflanzt und sie an Kiwi klettern lassen. Leider merkt das aber kaum jemand,,

2x Stahl

10kg vs. 85t(Lokleergewicht ohne Tender)! Keine Chance für Fahrrad. Apropos, letztes Jahr wurde ein Kunde am Bahnübergang von einer fahrenden Diesellok erfaßt ;-( Mehrere Knochenbrüche, und Totalschaden am Rad. Man könnte sagen, er hat noch Glück gehabt.

In Ettlingen West steht diese Dampflok, ehm. bad. G12, baugleich wie preußische G12 Güterzuglok, Baujahr 1921, gebaut von Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe. Sie gehört zu den Ulmer Eisenbahnfreunde Sektion Ettlingen, und wird im Sommer für Sonderzüge auf der Albtalstrecke u.a. eingesetzt. Yes! Ich bin auch ein Eisenbahnfreund, vor allem DampflokFreund 😉 Stahlarchitektur interessiert mich auch. Vielleicht, die Besichtigung vom Stahlwerk in meinem Heimatort, als ich 12 Jahre alt war, hat einen bleibenden starken Eindruck hinterlassen,,

Nun, was hat ein Fahrrad mit Dampflok gemeinsam,, Ja, eine Dampflok hat auch viel Röhre im Langkessel, Rauchröhre, Heizröhre, Überhitzerröhre,, allein Rohrheizfläche macht fast 200qm bei dieser Lok aus.

Die Herstellung von Metallröhre ist eine technische Errungenschaft. Vor allem,, im Bereich Militärtechnik war es sehr wichtig, für die Herstellung von Gewehrlauf.

Anfangs wurden Röhre aus Stahlbleche hergestellt, etwa wie die Bilder unten,,

Über die Geschichte des geschmiedeten Gewehrlaufs schau bitte , falls interessiert, folgende Links:

http://firearmshistory.blogspot.com/2010/05/barrel-making-pattern-welded-or.html

http://firearmshistory.blogspot.com/2010/06/barrel-making-pattern-welded-or.html

http://firearmshistory.blogspot.com/2010/06/barrel-making-pattern-welded-or_06.html

In Japan wurde Lauf mit sehr großem Durchmesser hergestellt, durch mehrmaliges Legen und Schmieden des Blechs, was eine Dimension von Kanone erreicht hat, was in Europa aus Bronze gegossen wurde.

Warum soviel über Waffen schreiben? Fahrradindustrie entwickelte sich, in vielen Ländern, wo die Waffenindustrie bereits florierte. Ja weil, die Röhrenherstellung eine Schlüsselrolle gespielt hat. In Frankreich war es St.-Etienne, wo z.B. Manufrance(Manufacture Francaise d’Armes et Cycles de St.Etienne)=Hirondelle, Vitus, CLB u.a. ansäßig waren. In Großbritanien war es Birmingham, wo z.B. BSA(Birmingham Small Arms) u.a.(wie Dawes, Sun, Hercules, Phillips u.v.m.) ansäßig war. In Japan wurde Fahrradindustrie in Sakai(Shimano, Suntour, Tange u.a.) und in Tokio(Miyata z.B.) schnell entwickelt, wo hochwertige Waffenschimiede(Schwertschmiede und Gewehrschmiede) vorhanden waren. Der Grunder von Shimano war ein Dreher, welcher von Suntour auch ein Mechanikermeister. Gründer von Miyata war ursprünglich ein Gewehrschmied. Nur Deutschlands größte Konzentration der Fahrradindustrie, Bielefeld war keine Waffenindustriestandort. Hier war Textilindustrie ansäßig und Maschinenbauindustrie für die Textilmaschinen. Daraus entwickelte sich eine große Fahrradindustrie dort.

Für Fahrradrahmen werden heute noch geschweißte(gerollt und geschweißt) Röhre verwendet(meist für preisgünstige Räder). Ich habe auch gehört, daß Columbus Aelle war auch geschweißte Röhre(ob das simmt, weiß ich nicht,,). Ansonsten werden gezogene Rühre verwendet, und für hochwertige Räder konifizierte Röhre, manchmal auch mit Zug versehen(innenseite wird mit Züge/Splines versehen, um Steifigkeit zu erhöhen), um Gewicht zu reduzieren ohne Festigkeitverlust. Diese Züge wurden wahrscheinlich auch vom Gewehrlauf abgeguckt, in dem die Züge aber für die Stabilisierung der Projektilflugbahn dienen. Die Züge am Gewehrlauf sind nur 0,05 bis 0,3mm tief.

Die industrielle Herstellung von gezogenen Röhren ist eine Erfindung von Gebrüder Mannesmann.

Raps, Mohn, dann Kornblume

Felder sind grün, und nun gelb teilweise. Ganz bald auch rot durch Mohn. Danach kommt die Kornblume. Raus aus der Wohnung/aus dem Haus, raus aus der Stadt, wir können noch gut atmen. Menschen mit Heuschnupfen können nun ohne Problem Maske tragen 😉

Danke Susanne für das Foto!