MBK Super Leader

Ende 70er/Anfang 80er,, Fahrradindustrie in Frankreich hatte Problem. Japanische Hersteller von Fahrradteilen eroberten zuerst US-Markt, dann auch Europa. Export in die USA stockte. Dort entstand eine neue Kreation Mountainbike. Europäische Hersteller haben das nicht schnell genug gemerkt und reagiert.

Viele der franz. Fahrradindustrie gingen pleite. Einige wurden staatlich gerettet, vorübergehend. Motobecane, die Fahrräder wie motorisierte Zweiräder baute, wurde zuerst vom Renault geholfen und auch Solex gebaut. 1983 änderte der Hersteller den Namen, von Motobecane zu MBK, und begann die Zusammenarbeit mit jap. Motorradhersteller Yamaha. Yamaha wollte eigentlich den Vertriebs- und Werkstattnetz von Motobecane haben, um eigene Motorräder zu vermarkten(das ist auch der Grund, daß Yamaha heute noch recht stark auf dem franz. Markt ist und ein Designzentrum in Paris unterhält). MBK baute noch bis in die 90er Fahrräder. Danach war Schluß. Seitdem wird nur die Marke(Wortmarke/Bildmarke) vermarktet.

Motobecane(oder MBK) baute einige interessante Räder, darunter auch diesen Super Leader. Gabelscheide, Obe- u. Unterrohr wie Streben sind stark ovalisiert(Omega Tube genannt), eindeutiger Einfluß der Aerodynamik damals. Oberrohr wurde unterseits mit einem Kabelkanal versehen für den Bremszug(mit Hülle) nach hinten. Sattelstütze wird durch eine im Oberrohr integrierte Madenschraube fest gemacht.

Dieses Fahrrad ist als Stadtrlitzer aufgebaut. vorn 46Z, hinten 11/26 7-fach. Mit Stadttaugliche(denn so viele Glasscherben liegen dort,,) Schwalbe Marathon Racer(28C) ist man sicherer unterwegs.

Das Rad ist so ausgestatte, möglichst einfach und problemlos im alltäglichen Gebrauch zu sein. Ein bisschen farbliche Spielerei hellt die Stimmung auf.

Ein simples Fahrrad, fern von der technischen Aufrüstung, hat nur die Dinge dran, was man braucht, kostengünstig in der Wartung und langlebig.

ein ATB, soft

Meine Freundin haßt MTBs. Sie sagt, sie sehen martialisch aus. Sie mag auch kein Sportradeln. Wenn wir Pfälzerwald oder Kraichgau radeln, tut es ihr aber schwer mit ihrem alten Peugeot(46Z + 11/26) und oft muß sie das Rad schieben. Zweimal habe ich versucht, ihr einen MTB-Umbau schmackhaft zu machen. Beide Male hat sie abgelehnt und bin klar gescheitert. Nun, werde ich, hoffentlich, auch schlauer, und will nicht mehr mit MTB-Umbau rankommen. Sondern, anders herum, d.h. einen normalen Fahrradrahmen nehmen und um ihn in die Richtung „leichtes ATB“ aufzubauen.

Der Meral-ähnliche Rahmen ist natürlich für 700C gedacht. Ich baue aber 650B Radsatz ein. Dann könnte 35B oder sogar 38B Reifen reinpassen. Dia-Compe und Tektro haben Seitenzugbremsen mit langem Reach dafür. Natürlich ist es nicht einfach, 650B-Felge mit Felgenbremsflanke zu finden. Pacenti? Grandbois? Zu teuer für diesees Projekt. Bei solchem Fall verwende ich RMX L719 mit 650B maße(Innenbreite 19mm). Das gibt es bei Simon Bikes in Braunschweig. Klassisch sieht sie nicht aus, aber das passt schon für vielen Fälle. Naben sind vorn LX-Nabendynamo, hinten Deore. Eingespeicht habe ich sie ganz normal dreifach gekreuzt. Drauf wurde Panaracer Parimoto 35B aufgezogen.

TA-Kurbel ist 165mm kurz, auch damit genügend Bodenfreiheit gewährleistet ist, bei normaler Tretlagerabsenkung. Kettenblatt 44/28, Cassette hinten 11/32(9fach,,, meine Freundin würde evtl. 7 oder 8fach besser finden). Umwerfer ist alter XT, Schaltwerk preisgünstiger ACERA. Pedale sind MKS Sylvan Stream, Innenlager NECO, Kette SRAM,,,

Bremsen sind Dia Compe BRS202, was ich irgendwo noch hatte. Sie haben reichlich Länge. Bremshebel habe ich einen neuen von Simon Bikes, aus Alu sauber gefräst, leicht und kugelgelagert, probiert. Das gefällt mir gut(bisschen Richtung Paul,,), aber ob das meiner Freundin gefallen wird, muß ich abwarten. Funktionell ist er tadellos und präzise . Samtiges Lenkerband ist freilich nur das Geschenkband. Sie wird dann ersetzt durch irgendein normales Lenkerband. Altus-Schalthebeln sind völlig ausreichend. Natürlich, wenn sie in silber geben würden. Aber von Shimano kann man das nicht erwarten,,

Formal macht das Rad mit 650B-Bereifung gar kein Abbruch, finde ich, auch weil der Rahmen klein(540mm c-t) wie zierlich ist. Dieser Sattel wird wahrschienlich einem Ledersattel Platz machen müssen. Schlecht ist dieser kostengünstige Sattel aber nicht.

meine Freundin mag keinen Flat-Bar-Lenker. Sie bevorzügt komfortabel zurückgebogene Lenkerform. Lenker und Vorbau sind aus Stahl, verchromt. Mittlerweile gibt es relati viele Lenker aus Stahl, weil das sicherer ist als Alu,, modischer Trend. Züghüllen sind von Nissen Cable in Osaka. Dieser Hersteller macht auch Vintage-Hüllen mit Mesh-Muster(typisch 60er/70er) in verschiedenen Farben. Sie gibt es bei Studio Brisant. Steuersatz ist Tange Alu.

Eigentlich fehlen noch 3 Teile; 1. Frontkorb vom Wald, in dem Rucksack meiner Freundin den Platz findet, 2. Frontlampe, die an der Streben des Korbes montiert wird, 3. Kleines Rücklicht von Kiley/Grandbois am Sattelgestell. Bin gespannt, ob das Rad akzeptiert wird.

Les Mistons, 1957

Ein Kurzfilm von François Truffaut 1957. Prepubertäre Kinder entdecken einen Anflug vom sexuellen Begehren. Eine Szene am Anfang, in der die Hauptdarstellerin Bernadette Jouve Rad fährt, zeigt die Schönheit der Frau und des Radelns mit einem Hauch von Erotik. Schöne Frauen, Kinder, und ein wenig Fahrrad, das sind Truffauts Themen(natürlich die Bücher auch). Das ist angeblich sein zweiter Film. Den ersten kennt aber keiner.

Gewerbehof macht Hoffest, am Sa. 02. 07.

Eigentlich ist der Fest vom Querfunk. Er will Jubiläumsfest nachholen. Wir von Gewerbehof machen mit. Ich werde einige richtige Vintage-Räder und Customs ausstellen.

Geplant ist Live-Musik 12 bis 22 Uhr, Flohmarkt, Kindertheater über Karl Drais(Kamishibai), T-shirt selber drucken, Chor von der Wirkstatt, Cocktails vom Cafe Palaver usw.

01.(Fr.) u. 02.(Sa.) Juli ist die Reparaturannahme wegen Umräumen nicht möglich.

Und nun bedanke ich mich für Euren Besuch. Es war ein netter Tag. Bei Gelegenheit würde ich weitere Ausstellungen organisieren.

Schwfelgelb

Für Alchemist war Quecksilber, Salz und Schwefel die wichtigste Elemente, aus den alles herstellen ließe. Schwefel war für Feuer und Luft.

Als Liebhaber vom Schwefelbad(Onsen/heiße Quelle) müßte ich sagen, daß der Geruch micht nicht stört(Schwefel an sich ist geruchlos. Schwefelwasserstoff riecht für manchen Geschmack etwas streng,, Typischer Geruch von Zwiebel oder Knoblauch ist auch Schwefelwasserstoff zu verdanken,,). Aber die Farbe vom Schwefel hatte ich etwas dunkler in Erinnerung. RAL hat aber recht. Schwefelgelb(RAL 1016) ist fast wie Zitronengelb, nur etwas kräftiger.

Heute wird Schwefel wieder wichtiger,, momentan wird Litium-Sulfat-Akku entwickelt, der deutlich mehr Energie speichern kann als Litium-Ion-Akku.

Im Lebensraum, wo kaum Sauerstoff gibt, atemen die Tiere Schwefel. In der Erdgeschichte, als es noch kein Sauerstoff gab, haben die Lebewesen Schwefel geatmet. In unseren Zellen gibt es neben Stoffwechsel durch Sauerstoff die immer noch bestehende Stoffwechselfunktion durch Schwefelstoff(RS-Sn-H). Dieser Mechanismus könnte im medizinischen Bereich sehr viel Heilungsmöglichkeiten bescheren. Sehr interessant,,

Rahmen und Gabel wurden in Italien für eine deutsche Marke gebaut, wie so oft in 90er Jahre, aus Columbus Rohrsatz. Teilverchromung und Innenverlegung des Bremszuges macht diesen Rahmen aus. Außerdem ist die Geometrie mit flachen Steuer- wie Sitzrohrwinkel auch typisch aus der Zeit(Einfluß vom MTB?).

Lenker und Vorbau sind Stahl, verchromt. Sie sind wieder in Kommen, weil Alu manchmal ein Sicherheitsrisiko bedeuten kann. Steuersatz ist Tange.

Antrieb ist; NECO-Innenlager, SRAM-Kette, Kurbel Alu 170mm(Compact), Pedale MLS Silvan Touring. Transmission ist; 2-fache Kettenblatt 50/34, 7-fache Cassette 11/32, Schaltwerk microshift R10, Umwerfer Sachs(NOS). Schalthebel ist Vintage Shimano Altus (NOS) Vorbaumontage. Ja, moderne Schalthebel für Vorbaumontage wünsche ich mir, natürlich in silber, Index/Reibung und nicht zu teuer,,

Bremsen sind Shimano Mini-V. Der Zug passt gerade über Schutzblech. Bremshebel Tektro Inverse. Bremszug nach hinten ist innenverlegt, aber ohne Führung, d.h. die Hülle verläuft die ganze Strecke mit so daß sie das Bremsen etwas träge macht.

Beleuchtung ist zeitgemäß. Shimano LX-Nabnebdynamo, B&M IQ-XS, Rücklicht intergriert im Gepäckträger(Racktime).

Schutzblech ist vom Gilles Berthoud 40mm(Reifen 32mm). Oft montiere ich Vorderblech mit Berthoud-Strebe, um das Berühren mit Fußspitze zu vermeiden, und Hinterblech mit Honjo-Strebe, deren Darumas etwas schützende Funktion hätte.

Reifen sind vorne Conti Contact Urban, hinten Schwalbe Marathon, beide 32-622. Weil hinten Antrieb ist und auch öfters Platten bekommen wird.

Lenkerband ist Disna(Japan, Kunstleder), Flaschenhalter Zefal, Zughülle Jagwire, Gelb macht das Fahrrad optisch leicht, Silber auch. Recht erfrischend insgesamt. Das ist eine Conträre Erscheinung zu heutigen Räder, die dunkel, matt, stumpf und dick wirken.

Silver Machine

Von Alfred Jarry gibt es ein Gedicht, „Wie man eine Zeitmaschine konstruiert“. Äh, wer ist dieser Alfred Jarry? Wer Pere Ubu kennt, dann kennt auch Jarry. Als Vorläufer des Dadaismus, ist sein Einfluß auf theater- wie Kunstszene bis heute noch groß.

Er war ein passionierter Radfahrer( z.B. sein Text über „10’000 Meilen Rennen, das inter-mechanisch und inter-national von Paris nach Sibirien und zurückführt und bei dem es um einen Wettstreit zwischen Dampfkraft(Eisenbahn), Muskelkraft(Velofahrer), Chemie(Dopingmittel)und demPhantastischen (Radfahrertölpel)geht.“ Interessant?

Und das o.g. Gedicht ist, zugestehen, ich hab es noch nie gelesen, handelt sich eigentlich darum, „wie man ein Fahrrad baut“. So hat Robert Calvert von brit. Band Hawkwind verstanden und schrieb einen Text für ihren Song „Silver Machine“, als Space Travel, was seinerzeit(Anfang 70er) ganz schön aktuell war, was aber eigentlich um Radfahren ging. In der Tat hatte Robert damals, und auch heute, ein silbernes Rennrad.

„I, I just took a ride in a silver machine. And I’m still feeling mean. Do you want to ride. See yourself going by. The other side of the sky. I’ve got a silver machine. It flies. Sideways through time. It’s an electric line. To your zodiac sign. I’ve got a silver machine.“ usw. usf. (Songtext von Silver Machine © Sony/ATV Music Publishing LLC, Universal Music Publishing Group)

Warum ich überhaupt darauf kam? Z.Zt. baut einer bei mir sein neues Rennrad, mit einem komplett verchromten ital. Rahmen, Alle Teile in silber. Das erinnerte mich an dem Song von Hawkwind, ein schillerndes Stück. Gesungen von Lemmy. Let’s go!

Cyclo Camping

Camping ist nicht mein Metier, muß ich leider sagen. Heute habe ich nicht einmal eine Zelt(früher hatte ich eine und gecampt habe ich auch,,). Ich glaube, hier scheiden sich die Geister. Einer haßt Camping, der andere liebt es. Für mich ist das ein interessantes Feld, was ich persönlich aber nicht praktiziere. Dafür stelle ich hier 2 Blogseiten von Camping-Begeisterten vor.

Sebastian aus Oldenburger land ist ein leidenschaftlicher Camper und schreibt auf seinem Blog sehr nützliche Informationen über Camping, mit dem Rad, Auto usw. Wer schon mal gecampt/gezeltet hat, weiß bescheid, daß man viel Planung/Vorbereitung notwendig ist, um den Aufenthalt komfortabel zu machen. Hier sind die Infos sehr hilfreich.

Noch eine Blogseite aus Japan beschäftigt sich auch mit Camping. Er, Tamura-san, ist ein Profi-Schreiber, der schon lange bei Fahrradzeitschriften mitwirkt und bereits einige Fahrradbücher herausgegeben hat.

Foto:Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing

Er probiert auch extreme Situationen oder Equipments, aus professionellem Interesse, und das geniesst er. Konfrontation mit Probleme verlangt oft kreative Lösungen?

Foto: Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing

Camping ist oft ein „Learning by Doing“, aber unangenehme Erfahrungen sollte man lieber vermeiden, durch Studium im voraus. Trotzdem, kann man nächstes mal einiges besser machen, mit Sicherheit.

Foto: Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing

Vor allem, Camping mit dem Fahrrad ist die Ladung ganz klar eingeschränkt. Die Sachen, die nie benutzt wird, ist nur ein totes Gewicht. Und das mitzuschleppen verbraucht man die Energie. Also, je leichter das Gepäck desto besser, solange man nicht vermisst.

Foto: Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing

Und wie man alles packt, um die Fahrt angenehm wie möglich zu machen, gibt es auch Know-Hows. Genauso, mit welchem Fahrrad welche Route fahren will, muß überlegt sein.

Foto: Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing
Foto: Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing

Lustig, daß die beiden, Sebastian und Tamura-san, auch leidenschaftliche Angler sind. Camping und Angeln,, gehören die beiden irgendwie zusammen?

Foto: Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing

Tamura-san hat neulich ein Buch über Fahrrad-Camping herausgegeben. Dieser Link ist Amayon-Seite, für seine Werbung,,

Cyclo Camping ist sicher ein ganz interessantes Ding, probierenswert. Ob man das ncohmals machen wird, entscheidet jeder für sich. Das könnte süchtig machen,,

Foto: Hiroshi Tamura, Hibiki Publishing

wie jedes Jahr,,

Unabhängig von der Veränderung der Menschenwelt ist der Frühling wieder da. Das ist ja doch erfreulich. Zu trocken, zu warm? Ganz konstant ist die Natur nie. In deutschland wuchs Palmen, Europa war unter Wasser. Wir tun auch massiv für die Beschleunigung der Veränderung. Trotz alldem, freue ich mich, wenn die Bäume und Kräuter blühen, wie jedes Jahr.

In der Stadt blühen die Magnolien prächtig. Am Strassenrand blühen die namenlose (das bedeutet nur daß wir ihre namen nicht kennen) Unkraut(Gubt es überhaupt Unkraut??).

Und jedes Jahr fahren wir um diese Tage zum Altrhein, und schaue die Bäume an, und hören die Vögel zwitschern. An manchen Stellen gedeihen Bärlauch, was wir liebendgerne essen. Heute war es 20 Grad. Ntürlich zu warm für Ende März. Aber keiner wird darüber meckern.

Wenn man Glück hat und sehr gut beobachtet, findet man seltene Pflanzen wie Tiere, die im Gebiet Altrhein und Rheinaue noch Lebensraum hat. Eisvogel, Hirschkäfer, Sumpfstendelwurz, Laubfrosch, Pirol usw. Sie habe ich hier noch nie gesehen,, Aber wenn ich gewöhnliche Eidechse oder Wasserfrosch finde, bin ich schon glücklich.

Veilchen findet man da überall, auch Anemonen. Und Bärlauch überall zu unserer Freude,,

In einer schwierigen Zeit ist es wichtig, Freude, wenn auch kleine, zu finden. Die Natur gibt uns sie. Was geben wir der Natur?

Fotoausstellung, 09. März bis 14. April

Nachdem Karl-Drais-Museum geschlossen ist, überlege ich, die Wandfläche ab und an für Ausstellungen zur Verfügung zu stellen. Die erste ist eine Fotoausstellung von Jesef Steiner-Faath, ein in Karlsruhe bekannter Musiker. Die Fotos haben keinen Bezug zum Fahrrad. Das muß auch gar nicht sein. Ich hoffe, daß wir eine lose Serie von Ausstellungen, egal Fotos, Malerei, Objekte, oder vielleicht auch Fahrräder, hinbekommen. Jeder Besuch ist willkommen, in den Werkstattöffnungszeiten.

Die Ausstellungsdauer wird verlängert bis 14. April!