Archiv für den Monat: Oktober 2018

26″ Compact City Bike

Noch ein Fahrrad mit Rot-Weiß-Schwarz,, SHimano hatte in den 90ern mit der Marke Longus gute MTBs und Tandems angeboten. Diesen Rahmen habe ich einem Stammkunden verkauft. Er hat ganz schnell ein Rad zusammengebaut, mit z.T. schönen Teilen von Damals, und deutlich mit seiner Handschrift, was ich gut finde.
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So ungefähr ist auch meine Vorstellung vom idealen Stadtfahrrad. Vielleicht etwas aufrechtere Körperhaltung für nicht ganz sportliche Fahrer. Kompakt, funktionell, vielseitig und hübsch. Mein 26″-Projekt muß ich weiterverfolgen.

Lübars/Tegeler Fließ, Goldener Oktober

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Lübars war für West-Berliner ein besonderer Ort. Hier war ein Stückchen Land im Stadtgebiet eingemauertes Berlins. Hier konnte man auch reiten, Landluft schnappen, Brandenburger Sumpflandschaft vorstellen. Grunewald wie Spandauer Forst waren z.T. Militärgelände damals. Dort traf man oft Panzerübung oder Soldaten mit getarnter Gesicht(auch auf Strassen, denn Übung für Strassenkampf war auch Alltag für sie). Dagegen war Lübars ein Stückchen Idylle.

Wir fuhren von der Werkstatt in der Danziger Str. los, in nordwestliche Richtung, Falkplatz – Platz des 9. November 1989 – Kirschenweg – S-Wollankestrasse – Schönhelzer Heide – Sowjetisches Ehrenmal – Lübars. Man kann mehr oder weniger durch Park und Wald radeln.
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Diese Inschrift, was mich leicht stützig machte(ich dachte, kein russischer Soldat wollte sein Leben für unsere Zukunft hergeben, auch wenn es sich so ergab). Ein Ort zum stillen Denken ist es hier allemal.
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Kopfsteinpflaster ist grober als Berliner Innenstadt verlegt, aber keine Katzenkopfpflaster wie in vielen Dörfern und Umland.
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Auf den Wege im Naturschutzgebiet ist Radeln nicht gestattet. Schieben ist gerade gut, um die kleines Stückchen Landschaft zu geniessen, die Westberliner schätzen wie schützen mußten.
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Die Sonne wärmt. Auf dem Mauerradweg machten wir Pause. Da flogen Kraniche über uns.
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Wir fuhren dann durch botanischen Volkspark Blankenfelde, Schloßgarten Pankow, Mauerpark wieder in die Werkstatt. Ein wahrlich goldener Sonntag im Oktober.

Majakowski, oder Tancho?

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Ein sportliche Damenrad, recht puristisch, aufgebaut mit ausgesuchten guten Teilen.
Z.B. Dia Compe Inverse-Bremshebel. Hochwertig verarbeitet und klassisch schön. Auch passt dem Innendurchmesser von Velo-Orange-Lenker, weil dieser Hebel in 2 Versionen gibt, für ø16- 18mm, und für ø20mm. Bremsen sind auch von Dia Compe, sauber verarbeitet und leicht einzustellen. Steuersatz von Dia Compe, Innenlager voon NECO, Vorderradnabe von Novatec, Shimano Aofine 8, Felgen sind sUN RIMS CR18 poliert, Conti Sport Contact 32mm. Guter Rahmen, guter Radsatz, das sind Voraussetzung für ein gutes Fahrrad.
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Der Rahmen ist maßangefertigt. Leicht aber nicht zu dünne Röhre, denn sie möchte später Kindersitz anbringen. Geometrie wurde so ausgelegt, daß man sportlich aber komfortabel fahren kann. Langer Steuerrohr(170mm) ermöglicht es.
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Ich habe diesmal ganz klar den Schalthebel von Microshift vor Shimano Originalhebel vorgezogen. Shimanos Hebl hat fast 4fache Volumen und nicht schön. In Kombination mit Inversebremshebel ist es sowieso problematisch. Schalhebel und Klingel, also Bedienteile, sind am Vorbau befestigt so daß ganze Breite des Lenkers für unterschiedliches Greifen zur Verfügung steht.
Ich verstehe Shimano nicht so wirklich, warum sie manche Teile so gestalten, rätzelhaft.
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Farbgebung ist auch konsequent. Sie trägt nur schwarz und weiss. Das Rad genauso. Aber als Akzent rotes Lenkerband, und ein kleines rotes K am Sitzrohr. Schwarz, Weiß und Rot, das erinnert mich an Majakowski, russischen Futurist, aber auch an Tancho-Kranich oder Tancho-Koi-Karpfen. Für regnerische Tage kommt SKS-Rece Blade in matt schwarz zum Einsatz.
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Fahrrad-Demo, Critical Mass

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Ganz zufällig begegnete ich eine Fahrrad-Demo am Potsdamer Platz. Es solle eine Demo für mehr Fahrradsicherheit sein. So fuhr ich bis Brandenburger Tor mit. Hunderte von Radfahrer fahren mit. Die Wirkung ist nicht klein, wenn die Route gewählt wird, aud der viele Menschen unterwegs sind. Sie staunen und vielleicht denken nach. ADFC veranstaltet regelmäßig solche Demos und Critical Mass. Wer mitmachen will, schau diese Seite an.

Kraniche, die Glücksbringer?

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Vor dem Umzug nach Süddeutschland habe ich einen Tag Zeit genommen, um Kraniche schauen zu gehen. Die meisten Kraniche machen in Darß an der Ostsee und im Umland Berlins Rast. Sie ziehen dann auf engen Koridor(von ca. 30km Breite) gen Süden, nach Champagne und dann Spanien. Woanders in Deutschland sind sie selten anzutreffen.
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Bis Nauen mit der Regiozug. Dann das Städtchen verlassen und in Feldweg einbiegen. Ich höre gleich von allen Richtungen Kraniche. Es sind viel. Und ich sehe gleich erste Paare auf dem Feld. Heute ist es diesig, neblig und ganz ohne Sonne. Das hat auch eigene Atmosphäre.
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Hier kommt kein Auto, hächstens Trekker fahren die Wege, das auch nur so selten. Pappelalleen sind wunderschön. Sie sind aber keine Allee, sondern eher Windschutz.
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Überall auf den Felder sind sie. Manchmal zu nah dran(100m Abstand ist nicht genug), so daß sie wegen mir unruhig werden. Ich mache mich möglichst klein und still, aber sie riechen den Menschen, je nach der Windlage, vom Weiten. Dann fliegen sie ab. Das sollte nicht sein, denn sie verbrauchen unnötig Energie. Ich sage ganz leise, „Bleibe ruhig und friss weiter“, aber sie haben große Angst vor Menschen, komischerweise gar nicht vor trekker oder Züge. Ich sage wieder leise „Sorry!“, aber schaue ich wie sie fliegen.
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Viele Böume sind noch grün. Es war bisher recht warm. Um die schöne Fraben zu bekommen, brauchen die Blätter einen knackigen Temperaturstürz.
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Immer wieder treffe ich die Kraniche auf Felder. Manche fliegen knapp über mich. Ihre Gesänge hallen trotz neblig feuchter Luft.
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Ich schaue Dorf Kohhorst an, wie immer. Hier steht eine Sammlung von Landwirtschaftsfeldbahn, die früher(d.h. bis 60er Jahre) für die morastige Gegende hier die Hauptverkehrsmittel war. Damit wurden Güter transportiert, Kinder zur Dchule gefahren, Erwachsene zum Einkauf zu den größeren Orte. Betriebe wie Ställe hatten Gleisanschluß.
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In Linum, Haupttouristenort für die Kranichbeobachtung, gehe ich zum Rixmann’s und kaufe einen kleinen Kürbis, “ Sorte Butter Cup“, der wie Marone schmecken, und stecke in den Rucksack rein. Dann im „kleinen Haus“ Kaffe und Kuchen(natürlich Kürbistorte).
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Ich radle bis Nauen zurück, fast gleiche Wege. Nur ganz sandige Anschnitt wird gemieden. Es war ein extrem trockener Sommer. Dementsprechend ist der Sand tiefer als normal. Das raubt Energie. So fahre ich auch ein wenig auf der Strasse. Asphalt ist auch mal willkommen.
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Auch auf dem Rückweg sehe ich viele Kraniche. Gänse sind auch dabei. Je nach der Windlage, kann man sie noch 2 Wochen antreffen. Diese Vögel machen mich irgendwie glücklich, ich weiss nicht warum.
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Über diese marode und für Fahrzeuge gesperrte Brücke bin ich zurück zur normalen Alltagswelt. Dahinter ist ein magischer Ort, für mich.
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Claud Butler „New Allrounder“ 1954

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Allrounder ist schon ein verdächtiger Begriff. Ist das eine Art VW Golf, mit dem man so ziemlich alles erledigen könnte? Geometrie ist sicher für damaliges Verständnis ein universeller Standard (wahrscheinlich 72°/72°). Es ist eher britisch als kontinental. Muffen sind doch aufwendig ausgeführte Bilaminates. Claud Butler ging 1956 Pleite. Einige Jahre im voraus gingen manche Spitzenrahmenbauer bereits weg, da der Untergang des Imperiums bereits sichtbar war.
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Dieser Rahmen war teilweise rostig wie so oft bei britischen Rahmen, denn es ist feuchter dort. Rost wurde sorgfältig entfernt, Innenraum mit Wachs versiegelt, die Oberfläche Phosphorbehandelt, bevor er grundiert/lackiert wurde.
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Lackierung ist Cremeweiss mit Perlmutt, Rot- und Bronzetöne mit Metallic. Also keine damalige Farbgebung. Trotzdem soll sie traditionell britische Farbgeschmack widerspiegeln.
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Dazu kommen NewBaum Lenkerband in Violette, Bremszughülle in Rotbraun. Insgesamt etwas bunt und leicht kitchig? Ich würde meinen, es sieht britisch aus.
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Briten lassen oft ihren Rahmen umbauen, um ihn mit zeitgemäßen Teilen bestücken zu können. So v erändert sich ein Rahmen durch die Jahrzehnte. Bei diesem Rahmen sind die Anschläge f. hintere Bremszug original, aber ich wollte Bremszughülle durchgehend haben so daß ich sie mit Schellen befestigt habe. Aber die hintere Ausfallenden mit Schaltwerkauge könnten spätere Umbauten sein.
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Auch ich bestücke diesen Rahmen relativ freizügig, ignoriere historische Reinheit. Eine Kombination von Huret Alvit Schaltwerk und Simplex Hebel ist schon ein wenig hart. Dazu ein Sugino Kurbel, SOMA-Pedale, Grandbois Steuersatz, Silk Vorbau, Philippe Lenker, Kerzenstütze von heute, Brooks B17 von heute, Normandie Naben und Super Champion Felgen, Conti GP Classic Reifen, also eine recht bunte Mischung, die einen stimmigen? Eindruck verleihen soll.
Mir ist aber ein ganz klarer „Fehler“ unterlaufen,,, Kenner werden es finden.
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Natürlich ist das Rad nicht fürs Rennen, auch nicht für den Alltag. Eher für Spazierfahrten, wie zur Eisdiele oder Café hin und zurück, oder an die Wand im Wohn-/Arbeitszimmer.

Schreie in der Nacht

Neulich habe ich einen Motorradunfall begegnet. Was passierte, weiss ich nicht genau. Einen dumpfen Geräusch vom Zusammenstoß. Dann laute Schreie von einem, der auf der Fahrbahn lag und sich krummte. Sehr sehr laut. so daß ich auch gedacht habe, „wenn man so laut schreien kann, ist es nicht so schlimm,,“. Ob das so stimmt,, weiss ich nicht. Auf alle Fälle war der Rettungswagen ganz schnell zur Ort. Bin dann weitergeradelt.

Warum ich das schreibe,, es wird schneller dunkel, es wird irgendwann frostig. Radeln im Winter ist gefährlicher hierzulande und verlangt eine erhöhte Aufmerksamkeit. Ich sehe anderseits viele Menschen, die mit Kopfhörern oder Smartphone radeln. Unfallgefahr ist überall. Kleinste Unachtsamkeit könnte einen in Lebensgefahr bringen. Viele radeln auch recht schnell. Auch E-Bikes macht das schnelles Radeln für jeden möglich. Was wir brauchen ist nicht Fahrradautobahn, sondern sichere Wege für Fahrrad und andere Verkehrsteilnehmer. Ich hoffe, jedem ist es bewußt, daß die Gefahr nicht weit weg ist. Mich erinnerten diese Shreie daran.

Gefühlte 100km, faktisch 90km,,

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Wir, Dan, Michael und ich, sind Arbeitskollegen und Freunde. Wir verbringen viele Zeit in der Werkstatt zusammen. Seltsamerweise kamen wir nie zu einer Tour zusammen. Aber jetzt, fuhren wir von der Werkstatt aus Richtung Bernau, Biesenthal und zurück, endlich!
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Wir nahmen nicht den Pankeradweg, denn er ist am Sonntag recht voll mit Spaziergängern und Radlern. Stattdessen meist auf Strassen via Karow, Buch und Bernau.
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Die Luft ist frisch,, die Sonne stark. Bestes Wetter zum Radeln. Dan ist mit dem Rad, was er selbst entworfen hat. Michael mit seinem Singer mit Vollverchromung, die in der Sonne so glitzert. Ich bin auch mit meinem Singer unterwegs.
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Komischerweise quietscht meine Bremse(Mafac Racer mit Originalgummi) heute nicht, wie angenehm. Ich habe an meinem Singer schon Jahre keine Schraube mehr gedreht. Nur habe ich neulich Reifen gewechselt, vom Grandbois auf Conti GP-4 Seasons, damit ich etwas beherzter auf Feldwege fahren kann(mindestens psychologisch). Nach dem Umzug werde ich das Rad walten.
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Wir sind mit einem guten Tempo unterwegs. Am Sonntag ist der Autoverkehr ruhig. Nach Karow beginnt das Land. Je weiter wir uns von Berlin entfernen, wird es schöner. Manche kleinere Strassen sind nur für uns.
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Von Bernau an machen wir etwas Umwege und kommen zu Dans Datchja, wo wir eine Pause einlegen. Wir machen Feuer im Garten. Der Boden im Wald ist feucht und Pilze gedeihen, trotz langem trocknem Sommer. Seine Familie kommen nach. Es wird Kuchen gebacken und Kaffee gekocht(Danke Claudia!). Über uns flogen Kraniche in Formation. Stimmt, ich habe heuer noch keine Kranich-Tour gemacht.OLYMPUS DIGITAL CAMERA
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Wir brechen auf, radelln errst die Radweg nach Biesenthal, Dan führt. Hier ist sein Revier. Wunderbare Strassen mit Alleebäumen, kleine Dörfer wie Melchow, Grünthal, Tempelfelde,, Oja Grünthal; hier war ich ein Jahr nach der Wende, um für eine LPG neue Markenzeichen zu entwerfen. Diesen Betrieb wird es nicht mehr geben. Damals haben sie mir auch Zentral-Schlachthof in Berlin, wo heute Stadler, Supermärkte wie Wohnungen stehen, gezeigt. Es war kurz vor dessen Schließung, aber noch im Betrieb.
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Michaels Singer ist vollverchromt, und es blendet. Dans Tourer ist dunkel matt lackiert und mit schwarzen Teilen bestückt. Kontrastreicher geht es kaum. Beide sind charaktervole Fahrräder.OLYMPUS DIGITAL CAMERA
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Es ist kurz nach 18 Uhr in Bernau. Dann radeln wir in die Stadt zurück. Der Tag ist nicht mehr lang, und wenn die Sonne weg ist, wird die Luft schnell kühl. In Karow wird es dunkel. Strassen hier sind nicht sehr fahrradfreundlich. Wir drücken auf Tempo.
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Angenehm müde, Bier wird, nach warmer Dusche, gut schmecken. Danke liebe Freunde. Ein wunderschöner Herbsttag,

Flohmarkt, Sale, Umzug und Umtrunk, 06. Okt.

Ich veranstalte Flohmarkt in der Werkstatt, zusammen mit Kollegen Dan, Michael und David. Ich werde außer Fahrradteile, auch Rahmen und Räder anbieten, denn ich ziehe nach Karlsruhe und schließe meine Berliner Werkstatt zum Ende Oktober. Mein lieber Freund und Kollege Dan Santucci macht seine Werkstatt weiter. Ich werde in Karlsruhe wieder eine Werkstatt aufmachen. Wenn es soweit ist, melde ich mich auf dieser Stelle. Am 06. stelle ich Kiste Bier und andere Getränke. Wenn Ihr Zeit und Lust findet, vorbeizukommen, würde ich mich sehr freuen. Am Samstag werde ich etwas länger machen.
Sa. 06. 10. ab 13 Uhr bis 21 Uhr oder länger,
So. 07. 10. ab 14 Uhr bis 19 Uhr
Sonntag ist leider gestrichen, da der Raum anderweitig verwendet wird.
Verlosungen für alle wird vorbereitet.

An dieser Stelle bedanke ich mich meinen Kunden herzlich für das Vertrauen, lieben Kollegen für freundliche Zusammenarbeit, die ich nach Möglichkeit gerne fortsetzen würde, und vor allem meinem Werkstattkollegen und Freund Dan für die ausgezeichnete Kooperation.

Und besonderen Dank gilt dem magischen Ort Berlin, die(Berlin ist weiblich,,), als ich zu ihr kam, eine geteilte Stadt durch kalten Krieg war, und den lieben Freunde und Freundinnen, die stets gut zu mir waren. Ich habe die Berliner Luft, die mich motiviert wie inspiriert hat, gern geatmet und die frech berlinernde Mädels geliebt.

Oktober werde ich zwar sehr oft in der Werkstatt sein, um aufzuräumen, aber nicht immer für Kunde Zeit nehmen können. Dafür bitte ich um Verständnis. Aufträge werde ich weiter annehmen, die Realisierung aber könnte länger dauern. Wir sehen uns spätestens zur Messe im Frühling wieder. Bis dahin schöne Tage, frohes Schaffen und viel Freude(natürlich beim Radeln)!

Opas Peugeot

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Großvater von Axel war ein beständiger Radler. Er radelte täglich seitdem er Rentner wurde. Er radelte bei Sonne und bei Regen, kam zum Essen zurück, und schlief. Das war sein Tagesablauf. Sein Peugeot, PX10, begleitete ihn lange Jahre(davon hatte er 2 Stück. Eins ist leider verschollen). In der Erinnerung von Axel ist sein Opa und Peugeot eine untrennbare Einheit.
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Vor 25 Jahren, lange nach dem Opa gestorben war, wurde der Originallack zum Opfer des zeitgemäßen Designbewußtseins. Der Rahmen wurde in matten grau lackiert, dazu noch nicht genügend(oder gar keinen) Härter reingemischt so daß der Lack nie fest wurde. Nach diesem Desaster verschwand das Rad ins Keller und fiel in langen Dornröschenschlaf.
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Wäre das Rad in ewige Vergessenheit versunken, wenn nicht seine Schwester sich daran erinnerte, daß Opa ihr das Rad vermachtet hatte. Nun, mußte Axel schnell ins Keller und das Rad ins Tageslicht bringen. Der Lack hat sich mittlerweile auch ohne Härter gehärtet, aber wie Elefantenhaut mit vielen Falten. So kann man das Rad nicht seiner Schwester übergeben,, Nu, es soll in die Schönheits-/Verjüngungskur geschickt werden.
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Es war ursprünglich weiß, das wußte Axel noch genau. Da es nicht aallzuviel kosten darf, schicken wir den Rahmen zum Pulvern. Verkehrsweiss, ziemlich das weisseste in RAL-Farben. Dazu schöne Aufkleber drauf, auch Head Badge, was längst verlorenging. Steuerrohrmuffen, die eigentlich schwarz gewesen sein müßte, lasse ich weiss. Ich muß Zeit und Kosten sparen. Aufkleber drauf, sieht der Rahmen sofort nach Peugeot aus. Peugeot-Grafik ist wirklich markant und gut. Das motiviert mich auch, das Rad aufzubauen.
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Natürlich sollen möglichst viele Originalteile eingebaut werden. Ein Erinnerungsstück soll es bleiben, was einige Geschichten vom Großvater erzählen würde. Aber problemlos fahrtüchtig soll es werden, denn eine Großenkelin soll das Rad fahren, bald, wenn sie noch ein wenig größer wird. Nun überlege ich, was bleiben und was ersetzt werden soll.
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Radsatz von und hinten sind unterschiedlich. Das zeigt eine lange Geschichte dieses Rades und das bleibt so und wird nur gerichtet. Innenlager hatte Spiel. Vorsichtshalber wird er ersetzt durch NECO-Lager mit französischer Schale(das ist ein Glück für Französen-Fans, daß so etwas gibt). Schutzblech SKS in Champagner Farbe ist ziemlich verbogen. Das wird ersetzt durch Bluemels Classic in Schwarz/Silber. Alu-Trainingsbügel machte etwas müden Eindruck, so daß er durch ähnlichen Velo Orange Lenker ersetzt wird. Für junges Mädchen ist Weinmannbremshebel zu groß. Er wird durch damengerechten Teatro Inverse-Hebel ersetzt. Lenkerendschalthebel wandert deswegen zum Unterrohr. Kerzensattelstütze wird durch einfacher zu handhabende ersetzt. Die einseitige Campagnolo Rennpedale(Opa war ein richtiger Radler) wird durch Leotard Promenade-Pedale ersetzt. Natürlich werde die Reifen ersetzt, diesmal kostengünstige und gut aussehende HALO. Original-Schläuche waren noch dicht, so sie bleiben. Lenkerband wird NewBaum, was zweifach gewickelt wird, um den Komfort für Hände zu erhöhen. Zughülle wäre natürlich schwarz. Aber für ein Mädchen nehme ich hellgrau und versuche, den Gesamteindruck ein wenig heller zu machen.
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Mit dem Polieren von Teilen war ich zurückhaltend. Ich habe sie gereinigt, und mäßig poliert so daß sie nicht allzu neu aussehen. Opas Brooks-Sattel ist der Zeuge der Zeit, als er täglich geradelt hat, bei Sonne und bei Regen. Ich hoffe daß die Großenkelin, die weder Großopa noch sein Rad kennengelernt hatte, das Rad mögen wird.
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Eine Restaurierung nach persönlicher Geschichte und Erinnerung, techinikhistorisch nicht korrekt.