Archiv für den Monat: Juli 2017

nach London, nach Paris?

Harry Rensch hat seine Räder Paris genannt, da er von continentale(d.h. damals französische, nicht italienische) Fahrräder und Rennen(Massed Start) fasziniert war. In seiner Werkstatt in London entstand ab 1936 ausgezeichnete Rahmen, die damals modernste in Großbritanien. Markenzeichen war Fillet Brazing(damals bronze welding genannt) und Bilaminate, dem Eifelturm nachempfunden, am Steuerrohr, sowie die markentypishe Doppelgabelkrone. Bald ist dieser Rahmen dran, restauriert zu werden, back to 40th.
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CB head badge von 1956

Eine Restaurationsarbeit. Der Lack vom Rahmen ist ziemlich schlecht, vom Head Badge auch. Also komplette Neulackierung.
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Das war das letzte jahr für Claud Butler. Seit einigen Jahren davor war sein Ende absehbar. Die große Zeit des cycling in Großbritanien ging zu Ende, und damit auch die meisten Rahmenbauwerkstätten. Claub Butler, eine der prominentesten und größten, schloß sein Tor 1956. Markenname wie Werkzeuge wurden dann von Holdsworth gekauft. Wenn ich dieses ramponierte Head Badge restauriere, kreisen in meinem Kopf viele Gedanken um.

Lychen vor Sommerferien

Es ist leider bereits 2 Wochen von dieser Tour vergangen. Sommerferien steht schon vor der Haustür. Also beeilen!

Lychen und Umgebung in Uckermark finde ich wunderschön. Aber in der ferienzeit wird sie gut voll. Ich wollte noch vor Ferien einmal dort sein und die Ruhe geniessen. Dafür einen Nachmittag an einem Donnerstag frei genommen, los geht’s.
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Fahrradabteil des Zuges, der nach Stralsund fährt, ist erfreulich leer. Bald wird hier brechend voll mit den Rädern und Menschen. Ich geniesse die Zeit im Zug(vom Berlin Hbf. bis Fürstenberg ca. 1 Std.) mit Lesen. Reklam Taschenbuch ist schön klein/leicht, ist gut zum Mitnehmen.

Heute fahre ich ohne Plan. Einzig was feststeht, ist wo ich Mittag essen werde. So starte ich gemütlich. Fürstenberg ist ursprünglich ein Fischerdorf. Durch die schöne Landschaft, rundum Seen, die eigentlich Teil von Havel sind, entwickelte sich Tourismus/Urlaubsverkehr. Dorfkern ist noch gut bemerkbar. Zum Bahnhof hin stehen Häuser aus Ende 19. Jhdt. bis 20er Jahre. Zwischen Havel und Kiefernwald sieht man viele prächtige Villen. Die Stadt war nicht arm. Nach der Wende wächst der Tourismus stetig weiter.
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Fürstenberg Satbild
Der angenehme Radweg führt zunächst nach Himmelpfort. links und rechts Buchenwälder.
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Dieser kleine Ort ist umgeben von 5 Seen, somit ist er natürlich ein beliebter Urlaubsort. Es gab hier eine Klosteranlage am Wasser. Davon geblieben es nur Ruine. Einige Lokale im Ort laden zum Rast ein.
Himmelpfort
An hier kann man weiter auf den Radweg nach Lychen fahren. Aber man kann auch direkt am See fahren. Der Wanderweg ist nihcts für Rennrad, aber ich mag solche Wege so daß ich schlage den Lenker doch in den schmalen Weg ein und schiebe die Hälfte des Weges mein Rennrad.
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Pian, wo früher eine Glahütte stand und der Ort eine Arbeitersiedlung war, ist heute ein idylisches Ortchen mit einer Strasse, die hier endet, die mehr oder weniger als Radweg benützt wird.
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Hier fährt man durch einen Kieferwald, dessen Unterwuchs fast ausschließlich aus Blaubeer besteht. Jetzt kann man noch die Beeren sammeln.
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Nach 17km gemütlichem Radeln ist man schon in Lychen. Es ist schon 14 Uhr. So fahre ich direktmang zum Fleischer Herold zum Mittag. Da meine Freundin nicht bei Metzgern essen möchte, komme ich nun endlich zum Genuß, hier zu speisen. Das nette Geschäft bietet täglich 2 verschiedene Gerichte an, natürlich meistens mit Fleisch,, Ansosnten gibt es mehrere Möglichkeiten, in Lychen Essen zu gehen. Hier wird man nicht verhungern(im Winter wird es etwas schwieriger). Ich habe gekochtes Rindfleisch in Meerrettichsauce mit SK(Salzkartoffeln) gehabt, für 3,90, lecker.
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Lychen Satbild
Nach dem Essen will ich nicht gleich weiterfahren und mache am See eine Pause.
Auch Laychen, eine ehm. Flößerstadt, ist von 5 Seen umgeben. Das klarste Wasser hat Zensee, dann Wurlsee. Auch in den Wäldern in der Umgebung gibt es weitere Seen.
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In Ferienzeit ist Lychen ein Hochburg von Urlaubern aus Sachsen, scheinbar Tradition aus der DDR-Zeiten. Jetzt ist es noch wenig los. Ich geniesse die Ruhe.
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Ein Haus am Wasser hat einen schönen Garten. Ich bewundere ihn jedesmal, wenn ich herkomme. Ein kleiner, aber liebevoll gepflegter Garten, mit Ferienwohnung. In Lychen gibt es verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten. Allerdings ist es schwierig, im Sommer hier eine zu finden. Uckermark wird immer beliebter.
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In der Pause entschied ich, nach Triepkendorf zu fahren. Dort war ich auch schon mehrmals, aber es gibt noch eine Strasse, die ich nicht kenne.
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Die Strasse war schon vom Anfang an schlecht, aber es wurde immer schlechter. Der Teerbelag, der auf Kopfsteinpflaster gelegt wurde, bröckelt einfach ab. Es wurde immer weniger geteert und zum Schluß wurde die Strasse reiner Kopfsteinweg.
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Nicht so gut für rennrad. Eigentlich mag ich solche Strassen/Wege. Ich wußte selber nicht warum ich heute ein Rennrad mitgenommen habe,, denn ich werde gerne solche Wege reinfahren, aber nicht mit dem Rennrad.
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Felder sind recht bunt, und sommerlich, auch wenn das Wetter für menschen nicht sonderlich sommerlich vorkommt.
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Zum Glück ist die Holperstrasse nicht lang. Ab Rutenberg fahre ich wieder auf gut geteerte Radstrasse.
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Nächstes Örtchen Hasselförde ist bereits Meck-Pomm. Gutes restaurant TENZO in Triepkendorf ist nur abends auf. Kaffee und Kuchen wäre schön, aber das Dörfchen ist verschlafen. Ich fahre zurück nach Lychen, mit der Absicht dort was gutes abendzuessen. Dafür wird Kaffee/Kuchen geopfert.
Ich nehme die Strasse, eine richtige Strasse und mache bißchen Tempo, damit es lohnt, mit einem Rennrad unterwegs zu sein. Ein blaues Feld zwingt mich zum Fotohalt.
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Dann eine relativ gute Querstrasse nach Rutenberg nehmen, um wieder auf guten Radweg zu kommen.
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Eine kleine Pause an einem kleinen versteckten See(Stiepensee) am Radweg, wo man auch in Ruhe baden kann. Alles unspektaklär, aber schön und beruhigend.
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Im lichten Wald zu radeln, wasfür eine Freude! Kornfelder sind fast erntereif. Nach Lychen geht dann bergab. Tempo machen, den Wind schneiden!
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Zurück nach Lychen, es ist 18 Uhr und die Stadt ist noch ruhiger. Kaum jemand ist unterwegs. Es hat sich für mich gelohnt, einen Donnerstag noch vor Ferien freizunehmen. Auch das Wasser ist still.
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Nun zum Gasthof am Stadttor. Hier auch nur 2 Päärchen im Hofgarten, ganz anders als in der Ferienzeit. Natürlich wußte ich schon, was ich essen werde, Maräne! Ich geniesse Radler und das Essen.
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Ganz zufrieden steige ich wieder auf den Sattel und radle los. für den Zug von Fürstenberg nach Berlin habe ich genug Zeit.
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Rechtzeitig den Bahnhof erreicht. Der Zug kommt planmäßig! Im großen Fahrradwaggon stehen nur 2 Räder. In 1 Std. bin ich in Berlin. Schönes rotes Licht füllt den Waggon. Glücksgefühl füllt mich.
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Ach ja, ich weiß nun, warum ich ein Rennra mitgenommen habe, nachdem ich mit einer Bekannte gesprochen habe. Sie sagte, sie bekommt das Gefühl. gerne mit dem Rennrad loszufahren, wenn sie Tour de France anschaut. Jaja so war das.