Archiv für den Monat: Januar 2017

Claud Butler Dame International 1948 ,56cm

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Der Entwurf ist sehr modern und vollendet schön. Kein Wunder, daß Claud Butler lange Zeit ganz oben in der britischen Rahmenbauszene bleiben konnte.
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Dieser Rahmen ist komplett mit Fillet Brazing (Versionen mit Muffen/Bilaminates konnte man auch bestellen). Geometrie ist auch modern. Auf dem Katalog wird gleiche Steifigkeit wie bei Herrenmodell gepriesen. Sehr leicht ist der Rahmen auch, natürlich gänzlich aus konifizierten Reynolds 531 Röhre.
CB 1949 Lady International
CB 1948 Lady Lightweight

Diese Rahmen ist in einem sehr guten Zustand. Evtl. ist die Lackierung nicht original. Die Farbe an der Bodenseite ist etwas verblichen. Das bedeutet, dieser Rahemn stand oder hing eine lange Zeit irgendwo, wo nur aus einer Richtung Sonnenlicht einstrahlte. Da es aber auf dem Bodenseite ist, sieht man das bei normaler Lage nicht.

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Ich würde diesen Lack behalten, aber das ist Geschmackssache. Auf alle Fälle wird es eine schnelles und elegantes Damenrad.
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ein Fahrrad im Jahr 1942

Wenn ich einen Rahmen oder Fahrrad aus vergangener Zeit in die Hand nehme, denke ich oft nach, was für eine Zeit es damals war. Wer hat das Rad gefahren, benutzt und wie usw.
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Meine älteste Freundin wird heuer 90. Sie stammt aus Hamburg-Altona. Seit 60 Jahren lebt sie in Bayern, spricht aber immer noch mit norddeutschem Akzent und kein bisschen Bairisch. Das Foto zeigt sie mit ihrem neuen Rad, als sie 15 war, Frühjahr 1942 in Kupfermühle(Bad Oldesloe) bei ihrer Oma. Das Rad hat ihr Onkel aus einem Bausatz(da billiger) zusammengeschraubt. Seit 1940 gab es Luftangriff auf Hamburg. Sirene und Luftschutzbunker war Tagesordnung. Sie fuhr das Rad, um Lebensmittel zu besorgen, wenn sie hörte, irgendwo gibt es irgendetwas. Es war sehr anstrengend, aber nicht komplett trostlos. Für kurzweiligen Spaß fuhr sie auch das Rad.
Möge es ein gutes Jahr für uns alle werden. Könnte es sein, daß die Welt etwas mehr von uns für den Frieden und die Freude bräuchte?

Sonne und Nebel, Raureif, dann Schneefall

Ein kleines Dorf ist Bächlingen im Hohenloher Jagsttal, wo ich wie jedes Jahr mit der Familie Jahresende verbrachte. An Weihnachtstagen war es neblig. Dann kam die Sonne durch. Temperatur war konstant etwa um 2 bis -3 Grad tagsüber. Langsam wuchs der Raureif an schattigen Stellen.
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Das Dorf macht einen Eindruck, von der Zeit vergessen worden zu sein. Aber auch hier ziehen die Städter ein. Bauer hören widerwillig die Landwirtschaft auf. Jungere Generation arbeitet kaum noch als Landwirt, in 20 Jahren vielleicht keiner mehr.

Zum Glück gibt es hier einen zarter Tourismus, auch wegen Jagst-Kocher-Radwege. Historisch wie kulturell eher fränkisch obwohl dieser Gegend Baden-Württenberg gehört. Auch kleine Dörfer haben lange Geschichten.
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Im nächsten Dorf Unterregenbach gibt es z.B. eine Hallenkrypta aus dem Ende 10. Jhdt. Ein Indiz, daß hier damals ein bekannter Wallfahrtsort war. Das ist aber lange her. Es ist sehr ruhig. Einer macht Weine und Prosecco aus Quitten. Ein Zugezogener hat ein schickes Restaurant aufgemacht, nur fürs Wochenende, was mir aber nicht so richtig zusagt. Ich mag Uriges lieber.
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In diesem Gegend gibt es mehrere überdachte Holzbrücken.

Diesmal fande ich öfters Zeit, mich auf den Sattel zu steigen. Zwar nur eine gute Stunde am Tag, aber immerhin. So radelte ich im Nebel, in der Sonne und im Schnee. Es ist kalt, daher nur recht langsam, damit ich nicht zum Schwitzen komme, oder im Schnee nicht ins Schleudern komme. Jedes Wetter ist schön zum Radeln, vom zu starken Wind und vom heftigen Regen abgesehen.
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Die Weisse ist kein Schnee, sondern Raureif. Er wird nicht flächendeckend wie Schnee. Man sieht sehr gut die Strukturen, an den er klebt und wächst.
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Man kann, wenn man will, auch viel bergauf und -ab fahren. Solange die Fahrbahn trocken ist, macht es auch Spaß.
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Einige Tage nach Weihnachten hatten wir richtig sonnig nach früher Nebelauflösung. Dann war es recht mild zum Radeln.
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Dann kam der Schnee. Kinder freuten sich riesig. Auch ich freute mich, ein wenig auf Schnee zu fahren.
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Mein Rad dort hat keinen guten Reifen für Schnee(oder, nicht nur für Schnee schlecht), so mußte ich vorsichtig auf der Reifenspur radeln. Solange der Schnee nicht tief ist, geht es ohne Problem.
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Und ein wenig Slalom probieren, um die Haftungsgrenze zu spüren. Nach einem Ausrutscher wieder brav auf der Reifenspur von Autos folgen, mit mäßigem Tempo.
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Fluß ist vereist, noch dünn, und drauf liegt der Schnee.
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Und zuhause wartete ein warmer Tee. Für den alten Ofen, der mollige Wärme abgibt, hatte ich schon morgen früh Holz gehackt.