Eine Tour mit Freund von Berlin nach Beelitz und zurück. Ziel ist Heilstääten Beelitz. Das müßte bei Ruinenfreunde recht bekannt sein.
Es war eine der größten TBC-Heilstätten. Auf 200 ha verteilen sich 60 historische Gebäude aus 1898 bis 1930, meist Ruinen, einige aber restauriert oder noch als Krankenhaus benutzt. Tuberkulose war damals ernsthafte und verbreitete Gefahr für viele Städter. Diese Heilstätte wurden von der Landesversicherungsanstalt für die Arbeiter gebaut. Das ganze wirkt großzügig und fast luxoriös. Und es war eine autark organisierte Kleinstadt samt Energie- wie Wärmeversorgung und Lebensmittelproduktion.
Von Charlottenburg aus, via S-Grunewald, Kronprinzessinnenweg, S-Wannsee,
Pfaueninselchassee, dann an der Havel entlang
bis Glienicker Brücke. Es ist gerade 10 Grad und windig.
Ab hier ist Potsdam. Und gleich eine alte Tankstellenarchitektur aus dem Jahr 1938, die heute Kneipe/Restaurant ist. Langjährige Radfahrer kennen noch, daß hier ein Biker-treff mit Werkstatt war.
Dann Berlinier Strasse, Am Kanal, via Fr.-Eber-Strasse zum Südufer der Havel. Meist auf Fahrradweg entlang Templiner Strasse nach Caputh, wo Einstein ein Haus hatte. Aber unser Halt soll der leibliche Stärkung dienen und deshalb an der Fährstelle liegendes Gasthaus Fährhaus. Leider waren wir viel zu schnell hier angekommen und das Haus war noch zu. So begnügten wir uns, an der Uferpromenade Platz zu nehmen und Riegel zu sich zu nehmen.
Und es ging weiter Ufer entlang. Die Landschaft wirkte noch recht winterlich. Wenn die Sonne schien, war es angenehm.
Nach Ferch auf Glindower Weg, dann auf Europaradweg R1. Hier beginnt der Weg im Wald, leicht hügelig zu werden.
Stau bis zum Horizont auf der Autobahn. Es müßte ein Unfall oder Baustelle sein.
Aus dem Wald kommt man auf Strasse nach Fichtenwalde zu. Dann ist man gleich im Heilstättengelände.
Großes Teil vom Gelände ist offiziell nicht mehr zugänglich. Man kann sich der Führung anschliessen. Dann gibt es Möglichkeit, Gebäudeinnere zu besichtigen, z.B. in der Chirurgieabteilung. Das untergekommene Haus sieht immer noch prächtig aus, fast wie ein Luxushotel. Hier machten wir Rast. Michael kochte leckeren schwarzen tee und wir tranken ihn aus Titan-Bechern.
Hier im Gelände gibt es auch Baumkronenpfad in 50m Höhe und über die Ruinen, die total zugewachsen sind. Wir hatten keine Zeit mehr dafür. Nächstes Mal wollen wir das machen.
Das Städtchen Beelitz selbst ist fast 5km entfernt und ist recht durchschnittlich. Wir nahmen den gleichen Weg zurück durch Wald. Der Wind wurde zeitweise noch stärker. An einer Stelle wollten wir die Route nachschauen. Ich holte meine Karte aus der Tasche heraus. Sie fiel aber in zerrissenen Stücken auf den Boden,, Kartenmaterial ist nicht für Ewigkeit. Trotzdem werde ich Papierkarten der Smart Phone vorziehen. Halt ein altmodischer Mensch.
Und zurück nach Caputh haben wir natürlich im Fährhaus Rast gemacht. Nach dem Radeln sollte man auch was gutes für das leibliche Wohl tun. Das haben wir in der abendlichen Sonne genossen.
Eigentlich wollten wir gleich hier(Bhf. Caputh/Schwielowsee) in den Zug steigen. Aber ich habe den Fahrplan falsch gelesen und dachte, der letzte Zug ist bereits weg. So haben wir in roter Abendsonne bis Potsdam geradelt und dort in den vollen Zug gestiegen.