Archiv für den Monat: März 2016

Berliner Fahrradschau Rückschau

Ich nehme jedes Mal vor, ehrlich, besser für die Messe vorzubereiten. Diesmal war der Stress weniger, aber ich hätte etwas mehr für die Präsentation tun sollen, denke ich nachhinein. Das heißt, ich habe nur Zeit gewonnen durch Vernachläßigung,, Aber, es war ganz nett wieder, Fahrradfreunde und -interessierte kennenzulernen, mit netten Fachleuchten und Standnachbarn zu plaudern. Es ist gut, mitgemacht zu haben, aber bin auch froh, daß es nun vorbei ist. Wenn diese Messe nicht in Berlin wäre, wäre es für mich kaum möglich, daran teilzunehmen, denke ich. So gesehen, ist der Arbeits- wie Kostenaufwand von Leuten recht groß, die weite Wege nach Berlin nehmen müssen. Aber man spürt immer noch große Leidenschaft für Fahrrad, nicht nur das Kalkül des Business. Das ist die Kraft diesr Messe. Ich hoffe, es bleibt dabei, trotz der etwas expansiven Absicht des Veranstalters. Im Herbst sollte in Wien gleiche/ähnliche Veranstaltung geben.
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In der Werkstatt Räder transportfertig machen. Sie sollen keinen Kratzer bekommen.
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Donnerstag ging ich in die Halle, um zu schauen schauen, wie der Stand aussieht. Klein, aber genug für 3 Räder. Campagnolo nimmt einen großen Raum mitten in der Halle ein. Bin gespannt was sie machen werden. In der Halle ist es noch ganz ruhig. Ich erinnere mich noch gut dran, daß hier ein Postbahnhof war. Ein Freund arbeitete hier nachts, um die ankommende Pakete zu sortieren. Ich klebe nur meine Plakate auf und ging.

Freitag nachmittags war der Transport von Rädern. Alles lief glatt, dank der Transportfirma Gähde, die ich ab und zu für kleine Transporte bearuftrage. Hier mache ich eine kleine Werbung für sie, weil sie immer nett und zuverläßig sind.
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Standdienst vom Freitag übernahm Suse von Parsley Bags. Ich wollte nicht drei Tage da stehen. Ich benütze selber gerne handgenähte Taschen von ihr, die man nach Wunsch modifiziert anfertigen lassen kann. Sie war wie immer in guter Laune(wie man sieht). Ich trank mit ihr geliebten grünen Tee und ging heim. Hier nochmals Danke an Suse!

Am Samstag komme ich 20 Minuten vor Einlaß und unterhalte mit Standnachbarn. Viele Gesichter kennt man halt von letzten Messen. Rechts nebenan Bettina von Son/Schmidt.
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Links ein Neulinge aus Niederlande, der RIH-Sport-Räder und seine Taschen/Gepäckträger zeigt, ein ausgesprochner Brevet-Fahrer. Letztes Jahr war er bei PBP, nächstes Jahr London-Edingburgh-London. Der neue und junge RIH-Rahmenbauer konnte leider nicht zur Messe kommen, der von pike auf beim alten Meister gelernt hat, schade.
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Schräg gegenüber der „Wheeldan„. Über ihn muß man nichts erzählen. Er ist ein Titan 😉 in der Berliner Rahmenbauszene.
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Links schräg gegenüber Naturrad mit Holzfahrräder/-Lenker und sonstige Teilen. Ich konnte noch die Gelegenheit nützen, sein Rad mal probezufahren. recht steif und gutes Fahrgefühl. Ich muß irgendwann mit dem Holzrad eine längere Strecke fahren.
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Auch die langjährige Messemitstreiter wie Ostrad, Signor Zullo, Le Canard u.a. sind im gleichen Block. Es kann nur angenehm werden. Foto: Mr. Zullo und müder K, by André
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Und direkt gegenüber ein fröhliches Team aus Modena Italia, Erman.Bike. Die Dame mit ihrem täglich wechselnden bunten Kleid war wirklich etwas nettes fürs Auge.
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Ich besuchte auch Herrn Berthoud, bekannt durch seine Schutzbleche und Taschen, aber eigentlich ein exzellenter Rahmenbauer. Und erfreute mich zu hören, daß er wieder Zeit für Rahmenbau widmen werde. Bin gespannt, was er und sein Assistent Vincent bringen werden. Nämlich gibt es heuer Wettbewerb für Rahmenbauer in Frankreich, in bester Tradition von Polly oder Concours d’elegance.
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Zusammen mit Monsieu Berthoud besuchte ich dann einen Berliner Hoffnung, „Meerglas„. Junger und ambitionierter Rahmenbauer THomas Beck. Er baut nach französischen Vorbildern wie Singer, Herse u. Co. fein detalierte und sensible Rahmen. Ich kannte ihn bereits bei der letzten Fahrradschau als Besucher. Wenn er in den nächsten 5 Jahren 30 Rahmen bauen könnte, die richtig gefahren werden, wird er ein Klasse-Rahmenbauer.

In der Mitte der Halle war ein großer Stand von Campagnolo. Leider passierte dort nicht viel. Aber die Präsenz war deutlich so daß auf der diesjährigen Messe sehr viel Rennräder gezeigt wurden. Dagegen waren MTB oder Reiseräder etwas weniger präsent.

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Portus Cycles aus der Goldschmiedestadt Pforzheim, auch bekannt durch den Auftritt diesjähriges NAHBS, zeigte unermüdlich, wie man Fillet Brazing macht. Danke für leckeres Bier aus Pforzheim!
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Der treue Messemitstreiter Le Canard hatte Standkompanion aus Luxembourg, dessen Namen ich leider vergessen habe. Er baut für sich und für Freunde Rahmen, ziemlich unique und extravagant. Das Foto zeigt ein Fahrrad mit linksliegendem Antrieb. Und bei ihm durfte ich ein Gläschen rauchig-feinen Whisky probieren, vielen Dank.
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Hartley Cycles aus London war für mich das interessanteste auf der Messe. Caren, früher Schmuckmacherin, macht sensibel und eigenständig gestaltete, trotzdem zurückhaltende Fahrradrahmen. Es ist einfach zu sagen, Frauen hätten anderen Geschmack. So einfach ist das nicht, denke ich. Auf dem Gespräch mit ihr habe ich mich sehr gefreut und bin sehr gespannt, was sie noch so frische Brise bringen wird. She is one of a kind!

Größere Unternehmen haben auch interessante Sachen. Ich konnte nicht allesanschauen, aber einige fiel mir auf.
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Schndelhauer goes Minivelo! Minivelos mag ich und ich bin sicher, daß sie sich weiter verbreiten werden.
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Ganz chic designed, der Stand von Cannondale. Sie haben nun eine Tochtermarke „fabric„, die Griffe, Tapes, Sattel usw. herausbringt. Allesamt gut gestaltet und ohne viel Beschriftung/Grafik.
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Einige von diesen Satteln werde ich mal probieren. Sie sehen gut aus, finde ich.
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Diese Wasserflasche kommt ohne Flaschenhalter aus. Für jemanden, der nicht so oft Wasserflasche benötigt, daher keinen Flaschenhalter am Rad montieren möchte, ist das eine gute Lösung.
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Specialized zeigte schöne Schuhe. Ich könnte auch ab und zu moderne Schuhe tragen, nicht immer Leder.
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Von vielen Rennräder; repräsentativ für Titan, Passoni. Zusammen mit extrem leichtlaufenden japanischen GOKISO-Naben so etwa 20,000 Euro.
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Farblich recht schöne Räder von Jaegher, handmade in Belgien.

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Wenn ich Pause machte, ging ich nach hinten und schaute Bike-Polo. Das mag ich sehr.

Stand kimura
Und zum Schluß bedanke ich mich allen, die meinen Stand besucht haben. Ich war auch überrascht, daß viele über mein Blog angesprochen haben. Danke herzlich fürs Lesen. Ich versuche, etwas weniger Schreibfehler zu machen. Nun hoffen wir, das Wetter wird bald besser so daß wir schöner radeln können.

Show must go on?

Auf der Berliner Fahrradschau zeige ich 3 verschiedene Arten von Tourenräder, 2 neue und 1 Altbekannt. Touren, wie wir oft so einfach sagen, können sehr unterschiedliche sein. Daher sind die Tourenräder auch sehr unterschiedlich sein. Entweder nimmt man ein Allzweckrad für Touren, oder läßt ein speziales Tourenrad für eigenen Zweck aufbauen. Vieles ist möglich. Kommt vorbei. Es gibt dort viel zu sehen.
00 kranich

bfs wieder

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berliner fahrradschau, eine kunterbunte Fahrradmesse, öffnet sich als Frühlingsvorbote wieder ihr Tor, 18. bis 20. März in der ehm. Posthalle am Gleisdfreieck. Ich bin wieder dabei, und werde einige Fahrräder zeigen. Ausserdem habe ich einen Gast im Stand, Parsley Bags. Da ich Reiseräder zeigen werde, passt diese Kooperation ganz gut. Suse von Parsley Bags ist auch am Freitag persönlich am Stand(ich bin nur am Samstag+Sonntag am Stand).
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Da der Götz, der bei der Messe immer für Hand Made in Berlin stark gemacht hat, nicht mehr bei der Messeleitung dabei ist, bin ich gespannt, wie es werden wird. Auf alle Fälle werden viele interessante Sachen zu sehen sein. Diesmal macht Campagnolo einen großen Stand mitten im Hand Made Bereich. Italienische Ciclis wie britische frame builders sind auch vertreten. Vielleicht wird eine gute Synergie-Effekt geben.
After schau party
Und am Samstag(19. 03.) gibt es eine After Schau Party bei uns in der Werkstatt, Danziger Str. 49. Kollegen und Freunde, Händler u. Messebesucher sind herzlich eingeladen. Es geht ab 19 Uhr. Dort zeige ich und mein Kompanion Dan Santucci einige Räder/Rahmen. Komm vorbei für Bierchen.

ciel bleu

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Das Rad sollte ursprünglich „ciel bleu“ heissen. Ein gutes Omen für ein Reiserad. Daraus wurde aber einfach „ciel“, also ein Reiserad für alle Wetterlage. Konzipiert wurde das Rad für Radreisen bis eine Woche. Der hintere Gepäckträger ist bereits gebaut aber nicht installiert.
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Rahmenform habe ich von Meral-Damenrennrad abgeleitet somit das Fahren wie Anhalten bequem sein wird. 32x650B Reifen(Grandbois Cypres) hat genügend Luftvolumen, um komfortabel radeln zu können(geschmeidig ist der sowieso). Und 650B-Radsatz ermöglicht auch etwas tieferen Schwerpunkt, um leichter mit viel Gepäck zu fahren. Proportional finde ich 650B auch stimmiger als 700C bei kleineren Personen/Rahmengrößen.
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Diesmal habe ich darauf Wert gelegt, ein Reiserad zu konstruieren, das ganz gut neben Singer oder Herse stehen(bestehen) kann, technisch aber auf dem heutigen(mehr oder weniger) Stand ist. So ist das Rad eine Mischung von klassisch französisch und modern.
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Rahmen wurde bei Raizin, Japan gebaut. Er hat wieder Muffen nach meiner Zeichnung handgeschnitzt, Röhre ausgesucht(hauptsächlich Kaisei 019) und mit sauberem Fillet-Brazing zusammengelötet. Alle Züge sind innenverlegt.
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Gepäckträger habe ich passend gezeichnet und bauen lassen, was auch mit abnehmbaren Low-Riders erweiterbar ist.
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Touren auf einem schönen Rad, in schöner Landschaft bei einem Schönwetter!
Was will man mehr?!
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