Archiv der Kategorie: Rahmen

Shimano Aero 1980

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Shimano fing 1977 damit an, Aerodynamik des Fahrrad zu forschen. 1980 brachte Shimano åx-Teile auf den Markt, die aerodynamisch gestaltet wurden. Shimano hat die eigenständige Entwicklung des Unternehmes darauf konzentriert, und ist beinah pleite gegangen. Geschäftlich war das ein Flopp. Aerodynamik ist zwar wichtig, aber mußte als gesamtes System Mensch-Maschine entwickelt werden. Für normalsterblichen war der Effekt nicht spürbar, obwohl angeblich 20% Reduktion des Luftwiderstand erzielt wurde(das ist Werte ohne Fahrer, also Aero-Rahmen + åx-Teilen gegenüber herkömmliches Fahrrad) Aber Shimano versuchte seitdem, technisch auf Überholspur zu gehen, was der Firma auch gelang.
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Es gibt heute noch diese Shimano-Aero-Rahmen aus der Zeit in einem guten Zustand. Sie wurden im Auftrag Shimanos bei manchen japanischen Rahmenbauwerkstätte gebaut. Er besteht aus Tange-Aero-Rohrsatz, und es gibt einige Varianten. Der hier ist mit normalen Muffen. Es gibt auch Rahmen mit Aero-Muffen. Das ist eine gute Basis für originelle Umbauten, als Singlespeed, als City Flyer. Reinrassig mit åx-Teilen oder irgendwas aus der Zeit, macht es fast immer eine gute Figur.
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Not-Operation, oder die Liebe wird besiegen.

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SOS, ein Fahrrad im Seenot, mit einem gebrochenen Ausfallende gerät es in Gefahr, in den Müll zu landen. Aber die Liebe zu der alten Weggefährte ist stark. Und die Liebe ist die Rettung. So kam die gebrechliche Dame zu mir, und soll wieder auf alten neuen Glanz gebracht werden. Votox-Spritze? Nönö, der Rahmen soll repariert und gerichtet werden, dann neu lackiert werden, natürlich in gleicher Farbe, ganz klar. Bei der Gelegenheit sollen einige Teile upgradet werden. Das wird eine Groß-OP.

Der Lack, Peugeot Metallic Grün aus den 80ern, hat sehr viel Abplatzer. Das ist nicht normal.
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Erster Schritt ist Zerlegen des Rades in Einzelteile, dann die Reparatur vom Rahmen. Für die Rahmenreparatur beauftrage ich David, der sorgfältig arbeitet. Gebrochen ist zwar nur rechte Seite, ausgetauscht werden aber beiden Ausfallenden, um die Waagerechte des Rahmens zu garantieren.
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Wie so oft bei älteren Rahmen, hatten wir schwer, Innenlager zu lösen. Da das Innenlagergehäuse(Rahmenteil) kein Entwässerungsloch hat, konnte die Feuchtigkeit nicht auslaufen, und den Innenlager total rosten lassen. Hier war eine chirurgische Behandlung bzw. Metzgerarbeit notwendig. Zum Glück sind die Gewinde noch heil geblieben. Nun wurde ein Loch zum Entwässern gebohrt. Da die Innenseite des Rahmens relativ viel Rost auswies, wurde sie nach dem Lackieren mit Wachs hohlraumversiegelt.
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Halter von alten Dynamo, was schon lange nicht gebraucht wird, wurde geflext, und die Stellen der Punktschweissung mit Lot gefüllt.
Bis dahin hat es fast 3 Wochen gedauert. Dann kam die Fahrradmessen dazwischen und das Projekt ruhte eine Weile. Danach für die die Lackierung weitere 2 Wochen. Am lliebsten würde ich den frisch lackieren Rahmen weitere 4 Wochen auf Fleischerhaken hängen, um die Lackschicht weiter härten zu lassen. Dafür habe ich diesmal nur eine Woche Zeit genommen. Denn das Wetter wurde fast sommerlich gut. Das Rad will gefahren werden. FÜr die Montage wurde gewünscht, das Vorderlicht am Ausfallende, und das Rücklicht am Sattel zu montieren. Solche Arbeit mache ich gerne. Nun ist die alte Dame wieder ganz frisch und sieht verjungt aus, ohne ihr Wesen verändert zu haben.
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Das war eine kostenintensive und zeitaufwendige Operation. Das ist ja eine wahre Liebe.
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A.S. Gillott Italo Road, 1968 by Ron Cooper

A.S: Gillot war ein Fahrradgeschäft in London, gegründet vom Arthur Gillott 1921. De Geschäftsführer Harry Carrington hatte gleich nach dem Krieg eine Voraussicht, daß eine große Nachfrage auf hochwertige Lightweight Cylcles geben wird. So hat er eigene Werkstatt vorbereitet und exzellente Rahmenbauer wie Jim Coliier und Bill Philbrook eingestellt. Gillot wurde respektiert wegen seines sehr hohen Qualitätsstandard und der fein dosierten Ästhetik. Bis in die 60er Jahre wurde Gillot für Weltmeisterschaft/Olympiade eingesetzt, in der Zeit, als italienische Rennräder sich weltweit durchsetzen begannen(Cinelli, Masi usw.). Über die Geschichte von Gillott bitte lese hier und dort. Hilary Stone sagt, alle Gillotts sind ausnahmslos gut gebaut. Er kenne keinen schlechten Gillott. Gillott Bahn- wie Rennräder wurden von vielen Profis und Topfahrer gefahren. Es war eine der feinsten Rahmenbauwerkstatt weltweit.

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In den 60er Jahren sid traditionell britische Rahmenbauformen beinah verschwunden, ersetzt durch italienische Machart, was mehr wendigkeit und Steifheit, Vorteilhaft in Massenrennen, versprach. Dieser Rahmen(51cm c-t), gebaut von Ron Cooper, der langjährige Rahmenbauer bei Gillott, der 1967 die Firma verließ, um eigene Werkstatt aufzumachen, aber noch weiter für Gillott gebaut hat, zeigt typisch italienische Geometrie und Details von damals. Einige britische Details wie die Behandlung von Sattelstreben, Vorbereitung für Blumels-Schutzblech sind noch vorhanden und das macht diesen Rahmen interessant.
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Dieses Rad habe ich völlig histrorisch inkorrekt aufgebaut, mit den Teilen, die ich in Kisten hatte. Wahrscheilich wäre Campa Record/Nuovo Record das richtige Auswahl für diesen Rahmen. Das wird aber nicht als Rennrad verwendet. Großes Kettenblatt und kleiner Ritzel wollte ich auch nicht. So kam ein praktisch bequemes Junk-Parts-Assenbly zustande, was mich überhaupt nicht stört. Das ist ein einfacher Gillott-Rahmen. Es gibt viel schönere, mit ‚Fleur de Lis‘-Bilaminates oder Spear Point Muffen, R.J.B.Doppelplattengabelkrone usw.(ich habe auch noch so einen). Die Lackierung scheint original zu sein. Rohrsatz ist komplett aus Reynolds 531.
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magnolia المغنوليا

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Schade, ich konnte das Rad, das Magnolia genannt wurde, nicht vor einem prächtigen Magnolienbaum fotografieren. Dafür, ein Foto vor einem prachtvollen Birnbaum.

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Statement der Besitzerin ist deutlich. Das gefällt mir. Die Marschrichtung war vom Anfang an klar. Ein leichtes Rad für 1,55m größe Frau(Schrittlänge 70cm), die bisher mit einem über 23kg schwere 28″ E-Bike eines renommierten Herstellers kämpfen mußte. Das neue Rad sollte passgenau für sie entworfen sein, also ohne Frage ein 26″ Rad mit leichten Teilen equippt. Nicht nur leicht im Gewicht, sondern auch in der Handhabung. Leichtgängigkeit ist groß geschrieben, da sie auf ihrem Arbeitsweg einige kurze, aber heftige Steigungen zu meistern hat. Und wenn sie S-Bahn nehmen will/muß, kann sie das Rad selbst tragen, und muß nicht mehr auf hilfsbereite und kräftige Männer warten.

Auch daher eine extrtaleichte Übersetzung. Bis der Rahmen fertig konstruiert wurde, fiel die Entscheidung noch nicht, ob Schaltwerk oder Schaltnabe. So habe ich für beide Möglichkeiten gesorgt.Letztenendlich wurde auf Schaltnabe(Alfine 11fach) entschieden, weil sie diese Schaltung bereits auf dem E-Bike hat und sie doch gut findet. Ursprünglich mit einem Kettenspanner gedacht, aber zum Glück passte die Hinterachse goldrichtig in die Mitte des kurzen Ausfallende so daß ich auf Kettenspanner verzichtet habe.
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Ach ja, der Rahmen wurde in Deutschland gebaut, von einem erfahrenen Rahmenbauer, dessen Vater auch Rahmenbauer war. Ich bin froh, daß ich ihn kenne. Gewisse Sachen kann man mit ihm sehr gut machen. Wie immer, ich muß begreifen und wissen, wie der Rahmenbauer arbeitet, und den Entwurf so steuern, daß er möglichst ohne Problem bauen kann, nach seiner Arbeitsweise. Das mache ich mit jedem Rahmenbauer. Dann habe ich einen großen Vorteil, daß ich je nach Bedarf einen bestpassenden Rahmenbauer aussuchen kann.

Und die Farben! Es gab klare Aussage; es soll so ähnliche Farbe sein wie von Mericer in den 80er Jahren, pink mit leichter Brise Lila in Metallic. Das Rad soll Magnolia heissen. Das klang alles gut nachvollziehbar. Hier herrscht gedanklich die Klarheit. Beschriftung etwas grünlich wie die Blätter, und Bilder von Magnolienblüte, einmal ganz abstrahiert, und einmal eher realistisch. Ich habe die Masken gezeichnet und mein Vertrauenslackierer Robert hat sie mit seinem Airbrush-Können realisiert, wirklich prima.
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Und warum المغنوليا, Magnolia auf Arabisch? Einfach weil sie Arabisch lernt und die Sprache toll findet. Arabische Kaligraphie finde ich sehr schön. Da könnte ich auch mal was probieren, verschiedene Schriften als grafische Muster für den Rahmen zu nehmen.

Meiste Teile hat sie, zusammen mit ihrem Mann selbst ausgesucht, chapeau! ich bin nur beratend zur Seite gestanden(nur gedanklich, denn sie lebt 600km von Berlin entfernt). Bei 26″ ist es heute schwer, leichte Felgen in silber zu finden. Reifenwahl war sie nicht ganz sicher, ob 38mm reicht, oder besser 42mm oder breiter. Rahmen wurde so konstruiert, Reifen bis 45mm aufnehmen zu können, zusammen mit 50mm breitem Gilles Berthoud Schutzblech. Nun ist die wahl auf 38mm schmale Panaracer gefallen. Daher etwas großer Raum zwischen Reifen und Blech. Das finde ich nicht schlimm, denn keiner sieht das Rad wirklich von der Seite. Die Möglichkeit, evtl. später breitere reifen einbauen zu können, ist wichtiger.
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Hier ein Wort zu Shimano-Teile,, Ich verstehe es nicht, warum Shimano eigene PRodukt so häßlich gestaltet. Häßlich ist nicht gleich markant. Sie sind so beliebig und gedankenlos geformt. Schalthebel von Shimano möchte ich eigentlich nicht einbauen, wenn ich darauf verzichten könnte,, Vielleicht hat Shimano zuviel Produkte.Wer kann Deore, XT oder SLX auf Anhieb unterscheiden? Und den Sinn dieser gewisse Vielfalt verstehe ich auch nicht, außer daß sie unterschiedlich kosten. Eine radikale Produktbereinigung täte gut. Aber als Marktführer hat Shimano Angst, kleinste Marktnische liegen zu lassen. Genau, diese Häßlichkeit ist Ausdruck der Angst, oder?
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beflügelt durch die Stadt

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Ein moderner Stadtflitzer, der schnelles und elegantes Fahren in der Stadt ermöglicht. Beinah ein rennrad, aber mit stadttauglicher Geometrie, Bereifung und auch Platz für Schutzblech. Das ist doch eine geeignete Gelegenheit, mit Nico von Cicli Bonanno zusammenzuarbeiten. Nico spezialisiert sich auf schnelle und leichten Rennradrahmen, in TIG-Verfahren. Das Rad ist nicht ganz Rennrad, aber mit ihm kann man auch schnell und flink fahren. Rohrsatz ist Mischung von Columbus Spirit und Zona, alles obersized(Oberrohr 31,8, Unterrohr 35,0, Sitzrohr 33,5, Steuerohr 36,0mm), Der Rahmen ist für die Größe(615mm) recht leicht. Lackiert wurde in zurückhaltender Blau Metallic bei Velociao. Das ganze Rad wirkt schlicht und modern, ist aber extravagant und hat auch nette Details. Hauptröhre wurden TIG-geschweißt. Streben, Ausfallenden, Gabel sind hartgelötet. Es ist eher eine Ausnahme, daß Nico auch Gabel aus Stahl baut. Carbongabel lehne ich für täglichen Stadteinsatz ab.
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Gewünscht wurde auch Bullhornlenker. Das mit normaler Schalt- u. Bremseinheit zu kombinieren ist nicht so einfach. Ich hätte auch normalen Rennlenker abschneiden können. Ich fand aber einen geeigneten Bullhornlenker mit Aeroform, der nur poliert werden mußte.
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Radsatz besteht aus blauen Felgen(Rigida DP18 in NOS), hintere Nabe Campa Veloce, vordere Nabe Shimano Ultegra. Reifen sind Continental Contact Speed 32mm. Hierzu paast noch Schutzblech von Curana oder Pelago, wenn es später gewünscht wird.
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Antrieb ist Campagnolo Veloce, hauptsächlich aus dem Grund, weil es silber ist. Wenn Shimano Antrieb/Transmission in Silber hätten, würde ich auch nehmen. Ursprünglich hätte man eine 1×10-fach Schaltung gedacht, aber 2×10-fach wird nicht schaden, vor allem wenn man mit dem Rad auch Touren macht.
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Ein beflügelnd inspirierendes Stadtrad, das alltägliches Radeln Freude bereiten wird. Ich hoffe, es kommt bald wieder Gelegenehit dazu, mit Nico von Cicli Bonanno zusammenzuarbeiten.
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b i c h e, 700C MERAL by Raizin Works

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Geschmeidig und elegant wie Biche, eine Ricke, soll das Tourenrad werden. Raizin Works ist genau die richtige, so einen Rahmen in Auftrag zu geben. Schlicht und unscheinbar auf Anhieb, aber alles wirklich gerade, Fillet nur soviel wie notwendig, um optimale Steifigkeit zu erzielen, ohne zuviel Hitze zuzufügen. Passend zum Fillet Brazing eine Cinelli Gabelkrone SCA. Es ist eine Freude, so einen sauber gebauten Rahmen anzuschauen. Nur Bremszug hinten ist innenverlegt. Die Farbe erinnert an Peugeot von Ende 70er/Anfang 80er.
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Bald beginnt die Montage. Teile liegen berreit. Sogar die Taasche für die Touren ist schon fertig. Man muß ihr nur noch die Seele einhauchen. Geschwungene Landstrassen und Feldwege warten auf die hübsche Ricke. Frühling, lass sie nicht zu lange warten.
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Formgebung von Bilaminates

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Design von Bilaminates ist eine sensible Sache. Gerade weil soviel möglich ist, ist es nicht leicht, genau die passende Form zu finden. Jeder hat anderen Geschmack, andere Vorstellung. Es gibt unzählige bereits realisierte Formen. Es gibt auch große Möglichkeit, etwas neues zu probieren. Hier wird nach dem Begriff „klassisch modern“ und „schlicht“ gestaltet. Daher habe ich die Laminate an Ober- und Unterohr weggelassen. Recht einfach, doch einzigartig. Und Fukuda-san von Raizin Works bleibt ein verläßlicher Partner für mich.
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Komfort-Meral 26″

Die Rahmenform, die als Typ Meral genannt wird, war für sportliches Damenrad entworfen. Es war eine ausgewogene Mixtur von sportlicher Steifigkeit und damengerechter Ein-/Abstiegsmöglichkeit. Moderne Interpretationen, die heute von versch. Anbietern gibt, sind meist komfortabler ausgelegt. Das ist einerseits Trend heute, daß man bequemer radeln möchte. Damen, die heute sportlich fahren wollen, greifen meist auf Herrenrahmen zurück.

Geometrie dieses Rahmentyps kann man relativ variabel auslegen so daß man bequem bis sportlich recht unterschiedlich gestalten kann. Für eine Dame mit 155cm Körpergröße habe ich einen Rahmen in der Form entworfen, der eine sehr bequeme und aufrechte Körperhaltung ermöglicht. Meral für 26″ Radsatz gab es noch nicht(ich kenne das nicht). Das ist klarer Vorteil von Einzelanfertigung.

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Allerdings weist Ihr 35km langer Arbeitsweg stellenweise heftige Steigungen bis fast 20%. Normalerweise würde ich sagen, daß sie diesen Abschnitt mit der S-Bahn erledigen sollte. Sie will aber die Strecke oft radeln, und nur ab und zu das Rad in den Zug mitnehmen. Dafür muß das Rad 2 Dinge erfüllen, Leichtgewicht und Leichtgängigkeit. Ich bin gespannt, wie das Endergebnis aussehen wird. Im April will sie damit losradeln.

Rebirth of a frame, Cougar MTB 1992

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Mountainbike,, Das ist eine Kategorie, welche in den letzten 30 Jahren sehr viel passiert ist. MTB von 1990 und heute haben, zumindest äußerlich, nicht mehr viel Gemeinsamkeit. MOuntainbiking hat sich weiterentwickelt in verschiedene Richtungen, die spezifisch passendes Fahrzeug! brauchen. Aber wenn man einfach Waldwege/Feldwege fahren will, nicht springen oder fliegen, sondern sauber die beste Wegspur folgen will, dann braucht man diese moderne Geräte nicht. Hier bietet sich ältere MTB-Rahmen für solchen Zweck. Achten sollte man auf die Oberrohrlänge, die damals meist recht lang war und eine sehr vorgeneigte Körperhaltung verlangte(was für den gedachten Zweck eigentlich richtig ist).
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Ich habe gemeinsam mit dem Kunden nach geeigneten Rahmen gesucht, und diesen fande ich gut, aus der Sicht von Geometrie, und auch weil er besonders ist, denn er ist Einzelanfertigung mit Fillet Brazing. Gebaut in GB bei Terry Dolan, unter seiner damaligen Marke Cougar, Rahmennummer 1210, Baujahr 1992. Über diesen Rahmen habe ich schon mal berichtet. Ein langer Arbeitsweg ist nun abgeschlossen.

Der Rahmen wurde gerichtet, Hinterbau von 130 auf 135mm gespreizt. Dann wurde er entlackt. Dann kam eine Überraschung. Kettenstreben hatten mehrere ganz kleine Löcher. Ich denke, der Rahmenbauer hat nach dem Löten den Rahmen in Säurebad reingetaucht, und danach nicht gut genug gewaschen(neutralisert). Vielleicht weil an Kettenstreben keine kleine Löcher gebohrt sind. die normalerweise zum Löten brauchen. Oder hat der rahmenbauer nach dem Löten diese kleine Löcher zugelötet. Das machen manche Rahmenbauer. So rosteten die Kettenstreben etwas von innen. Die Löcher wurden zugelötet. Innenseite wurde phosphorisiert. Nach der Lackierung versiegelt.

Farbauswahl fiel auf eine Autolackfarbe, MAZDA Magmarot. Diese Farbe hat extreme Tiefe und changiert je nach dem Lichteinfall von goldig bis bläulich. Eine eindrucksvolle Farbe! Leider mußte man erfahren, daß es noch keine Mischrezeptur für diese Autofarbe gibt. Na sowas! Aber, mein Vertrauenslackierer Robert hat diese Farbe angeschaut und und in mehreren Schichten lackiert, was dem gewünschten Magmarot recht nah dran kommt.
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Ach ja, jetzt hat Mercedes eine ganz ähnliche Lackfarbe rausgebracht, und wirbt mit einer etwas geschmacklosen Werbung dafür. Oder ist sie genau richtig für manche Mercedeskundschaft? Vielleicht. Natürlich, Mercedes darf auch witzig, jung und geschmacklos sein wollen(sorry Mercedes-Fahrer! Es geht nicht um Euch, sondern um Mercedes selbst). Das gelbe Auto, das auch in dieser Werbung zu sehen ist, ist eindeutig als Opel zu identifizieren. Design-mäßig ist Mercedes schon seit langem auf Opel-Neveau, finde ich(sorry für Mercedes!). Autoindustrie hat es nötig heute, sich intensiv um junge Generation zu kümmern. Man muß sich aber nicht lächerlich machen. Es sei denn, man findet selbst lächerlich,,,

Übrigens, es gibt heute sehr viel Rottöne in der Autowelt. Das war vor 5 Jahre noch undenkbar. Autos sind ganz klar bunter geworden. Ich wette, in 10 Jahren werden 2-Farbenlackierunen bei Autos wieder angesagt sein.

Dieses Rad, das für Waldwege mit auf und ab konzipiert ist, auch um die Vögel zu beobachten, heißt picus, also Specht. Der Name picus kommt auf Oberrohr, Original-Logo von Cougar auf Steuerrohr, und mein Logo K auf Sitzrohr, alles in goldigen Silber.
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Technisch ist es eine mischung von Vintage und Modern. Einige alte Shogun-Teile kamen im Einsatz. Sattelstütze und Lenker sind neu aus Alu+Skandium. Antrieb ist ganz zeitgemäß, komplett Shimano XT mit 1x11fach(34z x 11/42z) Übersetzung. Radsatz ist recht leicht(Shimano XT-Naben, Sapim Race-Speichen, Mavic XC-717 Felgen, Hutchinson Cobra faltreifen 2,1″).
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Ein optisch recht schlankes, leichtes und geschmeidiges Fahrrad(mein Eindruck nach der Probefahrt), das auf Waldwege Freude bereiten wird. Bin auch von dieser Farbe beeindruckt, so daß ich auch für mich solche Lackierung(aber nicht rot) überlege.
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Dieses Fahrrad nenne ich nicht MTB, sondern WFB, Wald-und Feldwegbike. Ich mache Gedanken über die Kategorien, weil sie irgendwie entstanden sind und nicht meinen Bedürfnisse/Nützungen passen. Ich fahre zwar Rennrad, aber bestreite kein Rennen. Ist das dann noch ein Rennrad?? Dazu in einem anderen Eintrag, demnächst.

Dave Hinde TT 1989

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Ein kleiner TT Rahmen von Dave Hinde, ehm. TT-Fahrer. Er hat sein Geschäft in Norwich Cheshire nahe Manchester. Er ließ im Haus Rahmen bauen. Ob er selber Rahmen gebaut hat, weiss ich nicht. Es gibt interessante TT-Rahmen aus den 80er/90er aus seiner Werkstatt. Dieser Rahmen muß neue lackiert werden. Dann werde ich ihn erst für mich aufbauen, denn er ist kurz(48,5cm mitte-mitte). Ich habe kurze Arme, nicht nur kurze Beine. So könnte er gut für mich passen. Wie dieser Rahmen fahren wird, kann ich noch gar nicht sagen.

Dave Hinde hat immer noch sein Geschäft, macht auch Online-Shop. Sein Geschäft(=er) aber hat so dermaßen schlechten Ruf in Großbritanien. Das er so immer noch Geschäft betreiben kann, ist mir fast ein Wunder. Hier ein köstliches? Beispiel:
„once „went in the shop ( staff incredibly rude ) asked for a Dura ace rear mech …was told to „make do “ with a 105 …said i wanted a DA as rest of bike was…
Dave ( i know it was him from his TT days ) offered to sandpaper off teh 105 logo & write on dura-ace in black marker & said i wouldnt know the difference..
…i drove down to rourkes instead

Manche Fahrradgeschäftsinhaber sind schon ein bißchen seltsam, ohne sie als überheblich/arrogant zu nennen. Ich kenne auch welche. Das ist aber für die meisten Kunden nicht mehr amüsant.