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Feldweg Special, 650B

Es soll ein Fahrrad werden, mit dem hauptsächlich auf nicht asphaltiere Wege gefahren wird, irgendwo im Odenwald, Kraichgau, Hohenlohe. Am liebsten auf schöne Feldwege.

Ausgelegt für 42mm-Reifen plus Schutzblech(Honjo HC-50 hammered), soll das ein Gravel Bike sein? Oder ein klassischer Randonneur? Erschienungsbild ist klassisch mit Standardrohrsatz(Tange Prestige Japan “ heat treated“ 0,7- 0,4mm), Muffen und klassischer Gabelkrone. Antrieb ist zeitgemäßer, Kompaktkurbel(50/34) mit 10fache Cassette(11/30 oder 11/32). 10fache Schaltung finde ich eine gute Lösung. Bei 11- oder 12-fache Transmission ist der Verschleiß sehr schnell, und die Teile teuer. Welche Hobby-Fahrer brauchen solche Profiausrüstung, die für die Profis kostenlos gestellt wird. Ich würde, wenn ich Geld hätte, woanders Geld ausgeben(z.B. auf einen guten Rahmen).

Hinterbau ist 428mm lang. Für den breite Reifen wurden die Kettenstreben gedrückt. Danach werden die Druckstellen aber mit Deckelplatten zugelötet so daß sie insgesamt mit 3 Schichten gut versteift sind. Außerdem sehen diese Stellen recht sauber aus.

Direkt montierte Mittelzugbremsen(Grandbois Chouette) gibt genügende Bremskraft. Es muß nicht immer Scheibenbremse sein. Frontgepäckträger ist ein Nachbau von Rene Herse. Mit etwa 5kg Gepäck am Front ist die Geometrie etwas Richtung Low-Trail ausgelegt, aber nicht extrem wie so viele amerikanische Rahmen.

Jetzt, zum Jahresende, wird das Rad aufgebaut, vom Fahrer selbst. Viel Freude damit!

Gewünschte Lackierung war schwarz metallic. Toyota Starlight Black mit Glas-Flakes finde ich schön und wirkt ein wenig mysteriös.

2x Stahl

10kg vs. 85t(Lokleergewicht ohne Tender)! Keine Chance für Fahrrad. Apropos, letztes Jahr wurde ein Kunde am Bahnübergang von einer fahrenden Diesellok erfaßt ;-( Mehrere Knochenbrüche, und Totalschaden am Rad. Man könnte sagen, er hat noch Glück gehabt.

In Ettlingen West steht diese Dampflok, ehm. bad. G12, baugleich wie preußische G12 Güterzuglok, Baujahr 1921, gebaut von Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe. Sie gehört zu den Ulmer Eisenbahnfreunde Sektion Ettlingen, und wird im Sommer für Sonderzüge auf der Albtalstrecke u.a. eingesetzt. Yes! Ich bin auch ein Eisenbahnfreund, vor allem DampflokFreund 😉 Stahlarchitektur interessiert mich auch. Vielleicht, die Besichtigung vom Stahlwerk in meinem Heimatort, als ich 12 Jahre alt war, hat einen bleibenden starken Eindruck hinterlassen,,

Nun, was hat ein Fahrrad mit Dampflok gemeinsam,, Ja, eine Dampflok hat auch viel Röhre im Langkessel, Rauchröhre, Heizröhre, Überhitzerröhre,, allein Rohrheizfläche macht fast 200qm bei dieser Lok aus.

Die Herstellung von Metallröhre ist eine technische Errungenschaft. Vor allem,, im Bereich Militärtechnik war es sehr wichtig, für die Herstellung von Gewehrlauf.

Anfangs wurden Röhre aus Stahlbleche hergestellt, etwa wie die Bilder unten,,

Über die Geschichte des geschmiedeten Gewehrlaufs schau bitte , falls interessiert, folgende Links:

http://firearmshistory.blogspot.com/2010/05/barrel-making-pattern-welded-or.html

http://firearmshistory.blogspot.com/2010/06/barrel-making-pattern-welded-or.html

http://firearmshistory.blogspot.com/2010/06/barrel-making-pattern-welded-or_06.html

In Japan wurde Lauf mit sehr großem Durchmesser hergestellt, durch mehrmaliges Legen und Schmieden des Blechs, was eine Dimension von Kanone erreicht hat, was in Europa aus Bronze gegossen wurde.

Warum soviel über Waffen schreiben? Fahrradindustrie entwickelte sich, in vielen Ländern, wo die Waffenindustrie bereits florierte. Ja weil, die Röhrenherstellung eine Schlüsselrolle gespielt hat. In Frankreich war es St.-Etienne, wo z.B. Manufrance(Manufacture Francaise d’Armes et Cycles de St.Etienne)=Hirondelle, Vitus, CLB u.a. ansäßig waren. In Großbritanien war es Birmingham, wo z.B. BSA(Birmingham Small Arms) u.a.(wie Dawes, Sun, Hercules, Phillips u.v.m.) ansäßig war. In Japan wurde Fahrradindustrie in Sakai(Shimano, Suntour, Tange u.a.) und in Tokio(Miyata z.B.) schnell entwickelt, wo hochwertige Waffenschimiede(Schwertschmiede und Gewehrschmiede) vorhanden waren. Der Grunder von Shimano war ein Dreher, welcher von Suntour auch ein Mechanikermeister. Gründer von Miyata war ursprünglich ein Gewehrschmied. Nur Deutschlands größte Konzentration der Fahrradindustrie, Bielefeld war keine Waffenindustriestandort. Hier war Textilindustrie ansäßig und Maschinenbauindustrie für die Textilmaschinen. Daraus entwickelte sich eine große Fahrradindustrie dort.

Für Fahrradrahmen werden heute noch geschweißte(gerollt und geschweißt) Röhre verwendet(meist für preisgünstige Räder). Ich habe auch gehört, daß Columbus Aelle war auch geschweißte Röhre(ob das simmt, weiß ich nicht,,). Ansonsten werden gezogene Rühre verwendet, und für hochwertige Räder konifizierte Röhre, manchmal auch mit Zug versehen(innenseite wird mit Züge/Splines versehen, um Steifigkeit zu erhöhen), um Gewicht zu reduzieren ohne Festigkeitverlust. Diese Züge wurden wahrscheinlich auch vom Gewehrlauf abgeguckt, in dem die Züge aber für die Stabilisierung der Projektilflugbahn dienen. Die Züge am Gewehrlauf sind nur 0,05 bis 0,3mm tief.

Die industrielle Herstellung von gezogenen Röhren ist eine Erfindung von Gebrüder Mannesmann.

wieder etwas Britisches

Diese beiden Projekt läuft schon seit einigen Jahren, bereits als ich noch in Berlin lebte. Endlich bin ich mit der lackierung fertig.

Carlton Catalina wurde, wenn ich richtig liege zwischen 1962 und 66 gebaut, mit hauseigene Capella-Muffen. Hintere Ausfallenden sind vom Campagnolo. Das ist neben Flyer der bekannteste Rahmen vom Carlton.

Dieser Rahmen war in keinem guten Zustand, viel Rost und der lack war ziemlich kaputt. Nach dem Strahlen war die Oberfläche teilweise vernarbt, wegen Rostung. Ich habe sie nicht gespachtelt und so gelassen wie sie ist. Nach Grundierung und Lackierung sieht man noch die Narbung. Aber ich finde das in Ordnung.

Über Carlton weiss ich nich viel. Und die Rahmennummer ist für mich nicht zu entziffern,, Bis dieses Familiengeführtes Unternehmen 1961 von Raleigh übernommen wurde, hat zahlreiche innovativ wie extravagante Rahmen gebaut.

Der zweite Rahmen ist Claud Butler(„King of the Lightweight“), zwar nach der Übernahme durch Holdsworth 1958. Ich schätze, dieser ist aus 1962 oder 63, und Modell Coureur, ein Mittelklassemodell, nicht zu verwechseln mit Original Claud Butler Avant Coureur, der Spitzenmodell des hauses war. Woldsworth hat Spitzenrahmen unter eigener Namen hergestellt und unter Claud Butler Mittelklassler.

Dieser Rahmen ist versehen mit Nervex-Muffen. Ausfallenden sind aus gestanztem Stahl. Britische Rahmen aus dieser Zeit sind meistens für die Schutzblechbefestigung vorbereitet, wobei eigentlich nur Bluemels-Schutzblech in Frage kommt.

Der lack ist nicht schwarz, sondern ein sehr dunkles Blauton, oder,, Schwarz mit Blaustich. Alle Decals kommt von H Lloyd Cycles, ein rühriges Kleinunternehmen in GB.

Die beiden Lackierungen sind Fantasiefarbgebung. Warum? und warum nicht? In Großbritanien konnte man bei Rahmenbauer Wunschlackierung bestellen. Manche Fahrradclubs hatten nicht nur eigene Trikots, sondern auch eigene Fahrradfarbgebung. So ist jede Farbgestaltung eigentlich erlaubt, solange es britisch aussieht. Das ist aber eine schwierige Frage, was britische Farbgebung sein könnte/sollte. es ist schon anders als kontinentaler Farbgeschmack. Aber das im Wort zu definieren, kann ich nicht. Aber der britische Geschmack ist real existent, von der viktorianischen Zeit, durch die Ära von der Pop-Musik, psychedelic, Glamm, bis heute.

Lee Cooper / L. A. Cycles 26″ Rennrad

Der Rahmenbauer Lee Cooper aus Coventry, UK, nicht zu verwechseln mit Ron Cooper bei Gillot, arbeitete für div. Shops wie Lieferanten. In den 90er Jahren hatte er mit Kollegen eigene Firma L.A. Cycles gegründet. Heute arbeitet er noch als Rahmenbauer. Seine Vita siehe seine Seite. Er hat recht unterschiedliche Rahmen f. verschiedene Zwecke gebaut.

Dieser Rahmen hier ist eigentlich ein Lo-Pro-Rahmen, d.h. vorn 26″ hinten 700C für TT oder Triathlon. Ich baue ihn auf als 26″ Rennrad für kleine Person oder Jügentliche, mit einer 2×7-fache Schaltung(oja, ich liebe 7-fache Ritzel/Cassette, ich gestehe). Kurbel sollte 160mm sein.

Seit langem habe ich wieder einmal lackiert. Es reizte mich, weil Columbus Max Rohrsatz, was übrigens sehr leicht und steif ist,, eine große Fläche bietet, um interessante Farbteilungen zu probieren, was bei klassischem dünnen Rohrsatz nicht zur geltung kommen wird. Dabei wollte ich trotz großflächiger Teilung eine insgesamt dezente Farbgebung. Daher sind die zwei ausgesuchte Farben etwa gleich hell, VW Beige meta und Renault Gelb meta. Für Jugend vielleicht etwas zu dezent, aber meine INtention zielt eher kleine erwachsenen Damen, die elegant sportlich fahren möchte.

Diesen Rahmen habe ich bereits 5 Jahre, und das Projekt schlief lange Zeit. Ich habe keinen Zeitdruck, so das ist ein schönes projekt im Winter für mich.

Rahmen Lee Cooper/L.A. Cycles 1994, Rohrsatz samt Gabel Columbus Max, Rahmenhöhe 520mm(mitte-Oberkante), 430mm(mitte-mitte), Oberrohrlänge 520mm(mitte-mitte).

Meral modern, 650B Raizin Works

Sogenannte Rahmenform Meral mag ich sehr. ursprünglich für Damenrennrad gedacht, passt universell für verschiedene Zwecke, Rennrad, Cityrad, MTB, 700c, 650B, 26″, sehr sportlich bis gemütlich komfortabel, kann man mit dieser Rahmenform konstruieren.

Dazu noch mit Standardrohrsatz gemufft, oder Oversized mit Fillet-Brazing, kann diese Rahmenform klassisch bis modern gestaltet werden. Nicht nur für Damen ist es gut, diese praktische Standover Hight mit dem Overrohr, der erst unterfällt wie Mixte, dann aber waagerecht zum Sitzrohr stoßt. Steif und ein ausgesprochener Unisex-Rahmen ist es.

Diesmal ist ein Tourenrad, das auch alltäglich benutzt werden soll. Für die Touren sollen Gepäckträger vorn + hiten montiert bekommen, dafür der Rahmen vorbereitet ist, für den Alltag wie abgebildet mit einem Porteurträger ausgestattet.

Grundgeometrie ist mittelsportlich. Radsatz ist 650B mit 38 bis 42mm breiten Reifen. Für die Standsicherheit ist oberrohr etwas tiefer gesetzt als normal. Normalerweise zielt der Oberrohr etwa das hintere Ausfallende. Bei diesem Rahmen geht er tiefer, um die gewünschte Standover Hight zu realisieren. Rohrsatz ist Kaisei 019/8630, komplett oversized und fillet brazed, Steuersatz 1 1/8 ahead. Nur Gabelkrone, mit 54mm Maulweite für Gilles Berthoud 50mm Schutzblech, hat klassische Form als Akzent.

Antrieb/Transmission ist eine interessante Mischung. Da sie auch Bergtouren macht, hat die Übersetzung eine große Breite. Vorn Sun XCD Kurbel mit TA 5vis Touriste 44/28 Zähne, Hinten Shimano 9-fache cassette mit 11/34 Zähne. Schaltwerk ist Deore XT, Umwerfer Campa Chorus für 3-fach. Hier ist zu achten; Umwerfer hat oft problem, wenn kleine Kettenblatt eingebaut wird, wie hier 44 Zähne. Um den Abstand zu den Zähnen korrekt zu halten, kommt der Umwerfer auch nach unten so daß Ende des Flügels(unten links) mit der Kettenstrebe korridieren können. Umwerfer mit einem kleinen Flügel gibt es selten. Schalthebel ist Shimano Dura Ace 7700 für 9-fach, kombiniert mit Paul-Lenkeradapter.


Bremsen sind Tektro 559 mit langem Schenkelmaß. Sie passt gerade gut für die Bereifung/Schutzblech. Bremshebel ist auch von Tektro, ein simpler Hebel, der eigentlich Reprika von Vorkriegszeit-Bremshebel ist. Bremszughülle sind in grasgrün, Schaltzughülle sind in gelb so daß sie der Farbgebung des Rahmens abgestimmt sind.

Porteur-Lenker ist angenehm-sportlich erlaubt unterschiedliche Griffpositionen. Dafür wurde Lenkerband(Brooks) komplett bis zur Mitte gewickelt. Um die spätere Justierung der Lenkerhöhe zu ermöglichen, ist der Steuersatz mit 30mm Spacer versehen.

Zugführung ist konventionell, nur der Bremszug wurde innenverlegt. Wie so oft bei mir, ohne Abdeck. Dieser Abdeck verursacht oft Rost am Zugeinlaß/-Auslaß weil dort Feuchtigkeit sammelt.

Naben sind von HOPE. Sperrklinken des Freilaufs finde ich etwas laut. das ist auch bei Chris King der Fall. Bei Shimano ist zu leise, fast geräuschlos. Irgendwo dazwischen, mit schönen Klang soll es eigentlich sein.

Streben vom Schutzblech sind vorn Gielles Berthoud, hinten Honjo. Hinten sollen die Darumas das Blech schützen, vorn die abgeflachte Befestigungsart die Kollision mit Fußspitzen verhindern, da der Abstand zwischen Vorderradachse und Tretlagermitte gerade 595mm ist(Tretlagermitte bis Hinterradachse ist 435mm).

Der Porteurträger ist von Pelago. Er ist gut und flexibel konstruiert. Trotzdem hätte ich die Ladefläche ca. 10mm tiefer setzen wollen. Das ging leider nicht. Für 26″ Bereifung wäre der Abstand noch größer. Ich möchte die Ladefläche tief wie möglich haben, für bessere Schwerpunktlage.

Der Sattel ist Gyes G3, City- und Tourensattel. Nach kurzer Probefahrt würde ich sagen, er ist schon komfortabel. Und markant ist dessen Design. Ach ja, die Schlitze für die Sattelklemmung ist vorne. Und Klingel von Knog ist total unauffällig.

Jetzt die Farbe; Gelb ist nicht einfach gelb. Diesmal ist Pantone 3945 mit viel Perlmuttanteil. Diese Gelb hat ganz leichte Grünstich, wirkt frisch wie Zitrone, die noch niciht ganz reif ist. Durch Perlmutt wirkt die Oberfläche auch recht unterschiedlich, je nach Einfall vom Licht. Dazu, zu allen Ausfallenden hin wird es grünlicher. Das kann man bei bestimmten Lichtverhältnisse kaum bemerken, aber bei anderen Lichsituation deutlich.

In der Sonne wirkt sie sehr hell reflektierend gelblich, im Schatten sieht es matter und grünlicher aus. Es wird nicht langweilig, diese Farbenspiele zu beobachten. Es ist nicht einfach, diese Farbnuancen in Fotos wiederzugeben.


Dieses Rad heißt „bonheur“, also Happiness. Ich hoffe, dass es in der Tat der Bringer des Glücksgefühls werden wird. Gute Fahrt!

frisch gebacken

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Ein neuer Rahmen aus Japan, sorgfältig gebaut vom Rahmenbauer Fukuda-san und frisch gebacken vom Lackierer Hirai-san in Tokyo. Der Lack erreicht nach dem Backen im Ofen (130 Grad in 15 Minuten) gleich Endfestigkeit. Diesmal in Pearl-White von FIAT und Kupfer.
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Bald wird er aufgebaut, und auf Brevet eingesetzt. Schön und praktisch, komfortabel und kraftvoll sollen kein Widerspruch sein.
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Claud Butler „New Allrounder“ 1954

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Allrounder ist schon ein verdächtiger Begriff. Ist das eine Art VW Golf, mit dem man so ziemlich alles erledigen könnte? Geometrie ist sicher für damaliges Verständnis ein universeller Standard (wahrscheinlich 72°/72°). Es ist eher britisch als kontinental. Muffen sind doch aufwendig ausgeführte Bilaminates. Claud Butler ging 1956 Pleite. Einige Jahre im voraus gingen manche Spitzenrahmenbauer bereits weg, da der Untergang des Imperiums bereits sichtbar war.
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Dieser Rahmen war teilweise rostig wie so oft bei britischen Rahmen, denn es ist feuchter dort. Rost wurde sorgfältig entfernt, Innenraum mit Wachs versiegelt, die Oberfläche Phosphorbehandelt, bevor er grundiert/lackiert wurde.
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Lackierung ist Cremeweiss mit Perlmutt, Rot- und Bronzetöne mit Metallic. Also keine damalige Farbgebung. Trotzdem soll sie traditionell britische Farbgeschmack widerspiegeln.
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Dazu kommen NewBaum Lenkerband in Violette, Bremszughülle in Rotbraun. Insgesamt etwas bunt und leicht kitchig? Ich würde meinen, es sieht britisch aus.
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Briten lassen oft ihren Rahmen umbauen, um ihn mit zeitgemäßen Teilen bestücken zu können. So v erändert sich ein Rahmen durch die Jahrzehnte. Bei diesem Rahmen sind die Anschläge f. hintere Bremszug original, aber ich wollte Bremszughülle durchgehend haben so daß ich sie mit Schellen befestigt habe. Aber die hintere Ausfallenden mit Schaltwerkauge könnten spätere Umbauten sein.
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Auch ich bestücke diesen Rahmen relativ freizügig, ignoriere historische Reinheit. Eine Kombination von Huret Alvit Schaltwerk und Simplex Hebel ist schon ein wenig hart. Dazu ein Sugino Kurbel, SOMA-Pedale, Grandbois Steuersatz, Silk Vorbau, Philippe Lenker, Kerzenstütze von heute, Brooks B17 von heute, Normandie Naben und Super Champion Felgen, Conti GP Classic Reifen, also eine recht bunte Mischung, die einen stimmigen? Eindruck verleihen soll.
Mir ist aber ein ganz klarer „Fehler“ unterlaufen,,, Kenner werden es finden.
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Natürlich ist das Rad nicht fürs Rennen, auch nicht für den Alltag. Eher für Spazierfahrten, wie zur Eisdiele oder Café hin und zurück, oder an die Wand im Wohn-/Arbeitszimmer.

Stahl wird weicher

Einmal sollte ich auch darüber schreiben, über die Eigenschaft von Stahl. Ernsthaft trainierende Rennradfahrer wissen das, daß Stahlrahmen im Laufe der Zeit weicher wird. Keirin-Fahrer(Profi-Bahnfahrer) sagen, daß ihre Rahmen schon in 2 oder 3 Jahren weicher werden. Das bestätigen die Rahmenbauer auch. Das sind aber richtig kraftvolle Fahrer, die unmenge von Kilometer fahren. Sie merken das auch nicht so leicht. Aber wenn man baugleichen Rahmen neu baut und mit dem 3 Jahre tüchtig gefahrenem Rahmen(die Laufleistung von Profis ist aber für Laie nicht so einfach nachzumachen) vergleicht, wird man es merken. Vor allem der Hinterbau, und auch Gabel(je nach Bauart) wird weicher. Fahrradrahmen ist in Fahrtrichtung recht steif. Aber gegenüber seitliche Bewegungen ist er weniger steif. Da der Hinterbau und Gabel auch als Federung funktioniert, werden sie vielen Bewegungen ausgesetzt. Und diese Bewegungen/Schwingungen machen Stahl weicher. Beim Hinterbau ist typischerweise gleich hinter Tretlagerschale, nicht aber die Lötstellen. Wenn der Hinterbau sehr weich wird, wird das Fahrrad etwas eiern auch beim Geradeauslauf. Man kann solches Fahrrad trotzdem noch fahren, ohne Problem, denn Stahl bricht nicht so leicht, aber ist nicht mehr für wirklich schnelles Fahren geeignet. Auch für großes schweres Gepäck ist das Rad nicht mehr geeignet, wenn der Hinterbau weich ist und eiert.

Nun, vielleicht kommt die Frage auf; „Was ist dann mit Vintage Fahrrädern!?“. Zu recht. Intensiv gefahrene Rahmen haben ihre ursprüngliche Steifigkeit/Festigkeit verloren und fahren sich anders. Wie anders? Das ist unterschiedlich und hängt von vielen Faktoren ab, wie intensiv wurde er gefahren? war der Fahrer kraftvoll? Hatte da Rad viel schwere Gepäck zu tragen? Hat der Fahrer unsauber pedaliert? Wurde das Rad auf unebenen Wege gefahren? Ist der Rahmen ein Leichtbau(also Auswahl von Rohrsatz)? usw. usf.

Und wie merkt man das? Optisch kann man das nicht feststellen. Man muß mal fahren. Und für den Urteil müßte man auch viele Rahmen/Fahrräder kennen. Evtl. könnte man etwas vorstellen, wie der Rahmen genommen/genutzt/gepeinigt wurde, durch den Zustand vom Lack. Das ist aber nur eine Vermutung. Wenn der Rahmen mit Neulack restauriert ist, kann man das auch nicht mehr. Eine schwierige Sache.

Es kann auch passieren, daß ein etwas weicher gewordener Rahmen für den neuen Zweck gut passt. So gesehen ist die Sache recht individuell und nicht allgemein zu beurteilen. Sowieso ist es Unsinn, wenn man sagen würde, Weich ist schlecht, hart ist gut. Jeder Rahmen durchläuft zeitlich einen Veränderungsprozess. Wenn er für den Zweck passt, ist es gut. Aber er wird im Laufe der zeit noch weicher, was aber recht lange dauern könnte, bis er eiern beginnt und nicht mehr zweckerfüllend wird. Pfleglicher Umgang beim Fahren wird das Leben jedes Rahmens verlängern.

Wenn ich alte Rahmen restauriere, merke ich das schnell; wenn ich Hinterbau richte, spreize oder zusammendrücke. Oft gibt es sehr weich gewordene Hinterbau. Solche Rahmen sind dann zum (behutsames) Spazierfahren gut. Das sind aber meist Rahmen aus den 60er Jahren oder noch deutlich älter. Ab und zu gibt es auch Rahmen aus den 70ern/80ern sogar 90ern und neuer, die zum forcierten Fahren nicht mehr geeignet sind. Allgemein kann man keine Aussage machen. Daher ist es immer zu empfehlen, nach Möglichkeit probezufahren. Wenn man nur den Rahmen kauft, ist es schwierig. Am besten fragt man nach der Historie des Rahmens nach.

Und, Alu verhält sich anders. Alu wird härter, und zugleich poröser und kann irgendwann ziemlich plötzlich und ohne Vorwarnung brechen. Eigenschaft ist auch hier je nach Legierung unterschiedlich(und das passiert auch nicht zu oft). Daher kann man nicht allgemein sagen, daß Alu gefährlich sei. Aber Alu ist nicht einfach zu beherrschen. Das sieht man auch, wenn man Automobil anschaut. Dort gibt es heute noch kaum welches aus Alu. Auch aus diesem Grund? gibt es wieder zunehmend Lenker als Stahl. Stahllenker federt mehr, auch Stahlvorbau federt, und somit komfortabler und vielleicht etwas sicherer.

Testfahrt

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Kollege Dan Santicci hat den Prototyp für seine Touren-/Gravelrad aufgebaut. Wir fuhren eine Testrunde im Grunewald. Der Rahmen, made in Italy, ist sehr klassisch, aber aufbaubar mit modernen Teilen. Reifendurchlaß von 37mm mit Schutzblech oder 45mm ohne Blech ist zeitgemäß. Der Rahmen soll steif und stabil sein, trotz klassischem Rohrsatz und Gabeloffset(ich kann den großen Prototyp leider nicht fahren). Auf Asphalt wie Waldwege macht das Rad eine gute Figur.
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misty, 26″ Rennrad, Rahmen by Philip Pike

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Ein 26″ Rennrad, für Jugendliche aufgebaut. Dieser Rahmen stammt aus Bristol, England. Gebaut wurde vom Philip Pike, der Sohn Stan Pikes, einer der besten Rahmenbauer dort in den 70s. Die beiden haben auch den mehreren Radgeschäfte Rahmen geliefert.

Rahmennummer PJ 53, Baujahr so um 1980. Gebaut für ein Fahrradgeschäft C.C.Competition, entweder für Jugendliche oder für kleine Person so zwischen 155 bis 160cm. Rohrsatz ist Reynolds 531. Rahmenhöhe 440mm(mitte-mitte), Oberrohrlänge 475mm(mitte-mitte), front-center 540mm, rear-center 380mm. Klein aber reinrassiger Rennradrahmen.

Die Frabe ist mit Verlauf. Basisfarbe ist Orangemetallic. Darauf wurde weißliche Perlmutt gesprüht, zu den Ausfallenden hin immer mehr Richtung Pink. Diese Farbgebung zeigt unterschiedliche Farbnuancen je nach dem Licht, recht kräftig orangig bis sehr hell pinky. Beschriftung und Muster ist in silber, ausgeführt mit Wrap-Technik. Frischhaltefolien werden zerknittert, dann wieder glatt gemacht. Darauf wird der Lack gesprüht. Diese Folien werden auf Rahmen leicht angedrückt. Im voraus wurde der Rahmen maskiert so daß nur erwunschte Stellen diese Silberton bekommt, mit interessanten Zufallmustern. Etwas mehr Silber hätte der Rahmen gut vertragen, vielleicht.
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Aufbau ist wie so oft, mit den Teilen aus den Kisten im Keller. Radsatz besteht aus: Conti GrandPrix 28mm, Aero-Felge, Shimano Naben/vorn Exage, hinten Deore). Antrieb ist,, Innenlager Suntour, Stronglight Kurbel, 1 Kettenblatt 42Z, 6-fach-Ritzelpaket, Pedale mit Gummi(weil das Rad für ein Kind ist). Schaltung mit Shimano 105. Vorbau ATAX, Lenker no name, Lenkergriffe OURY transparent wie der Sattel vom fabric, Aero-Sattelstütze von Shogun. Bremsen Campa Mirage, Bremshebeln Tektro. Zufhüllen Pearl-Silber.
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Klar, das ist ein Fahrrad für Mädchen. Mädels lieben Pink, nicht wahr? Leider kenne ich zuviel Mädels, die Pink hassen,, Ach und warum „misty“? Nur weil ich den Song von Errol Garner mag, und die Lackierung etwas nebligen Eindruck erzeugen sollte(ob es so gelungen ist,,). Also, das ist kein Frauenname.
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