Archiv für den Monat: Oktober 2019

Einfach, aber bitte blutig

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Ein simples Shopper, Eingang mit Rücktritt. Der Stahlrahmen von Corratec, so um 1990?, ist dafür gebaut, einfach. Aber warum blutig? Hier habe ich eine Lackierung probiert, mit Blutrot, und fleckig. Die technik wird Wrap-Painting genannt. Es gibt Variationen, wie man die Farbe aufträgt. Auf alle Fälle wird Frischhaltefolie, Abdeckfolie oder dünne Plastiktüte verwendet, um fleckiges Auftragen der Farben, dessen Muster zufällig entsteht, zu erzielen. Es gibt unzählige Videos darüber in Youtube u.a. Oft wird diese Technik für Motorradtanks oder Autointerior verwendet. Es kann schnell in die Richtung Geschmacklosigkeit abdriften. Aber es könnte durch Maskieren auch recht interessante „geplante“ Zufallmuster und komplizierte Ebenenspiele ergeben. Hier wird experimenteller Geist gefordert.
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Und diese Lackierung hat eine Dame angetan, und sie dachte an Vampire, eine blutsaugende Fledermaus. Diese Vorstellung konnte ich so schnell nicht folgen, aber sehr witzig ist die Assoziation. Nachtaktiver desmodus(Gemeiner Vampir), Flügelspannweite ca 40cm, lebt in Kolonne(bis zu 2000 Tiere), beisst und saugt den Säugetiere wie Rinder, Pferde, manchmal auch Menschen. Ich möchte nicht weiter vorstellen,, ein Anflug von unzähligen Vampire zum Lagerfeuer irgendwo in Südamerika, um das weit und breit ich das einzige Säugetier zu sein scheint, und, oh nein nein,, Ach, ist das ein Eintrag über Halloween? Naaain, nein!
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Das Rad aber beisst nicht, saugt kein Blut, ist ein braver Shopper in der Stadt. Einkaufskorb und Gepäckträger ist von Racktime. Mit ihrem Snap-It!(nicht suck-it!)-System ist es ganz einfach und praktisch, Korb oder Tasche zu befestigen.
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So habe ich noch eine süße Fledermaus auf Sitzrohr lackiert(nach wissenschaftliche Vorlage), damit klar wird, worum es sich handelt, ein kleines süßes Tierchen.
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Keschde sammeln, im Pfälzerwald

Keschde? Das ist Eßkastanien auf Pfälzisch. Südpfälzerwald ist der größte natürlich zusammenhängende Eßkastanienwald in Westeuropa(ich habe diese Aussage nicht verifiziert). Nun, als kastanienliebender Japaner kann ich nicht untätig bleiben. Bei fast sommerlich schönem Wochenende geht es los. 1 Std. mit der Regiobahn nach Rinnthal, dann geht es erst entlang Bächlein Queich. Queich ist der längste Fluß in der Pfalz, entspringt im Wald hinter Hauenstein, mündet in Germersheim in den Rhein. Es gibt Queichtalradweg, den werde ich auch irgendwann fahren. Strukturschwache Südpfälzerwald ist Keschde auch eine touristische Attraktion.

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Ausgestiegen in Rinnthal, ist man bereits im Wald, oder umgeben von Bergen. Wald heißt hier bewaldete Bergen, wie Bayerischer Wald oder Schwarzwald. Diese Bergen sind nicht so hoch, etwa zwischen 400 und 600m. Diesmal radeln wir nur ca. 20km, zuerst Tal entlang. Aber ca. 400 Hohenmeter ist drin. Meine Freundin wird öfters absteigen und das Rad schieben.
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Tal ist schmal, aber in einer breiten Stelle, etwas sümpfig, sehen wir Kühe weiden. Nein, Büffeln sind sie. Sie liegen gemütlich im Tümpel.
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Im Dorf Wilgartswiesen sehe ich an einer Hauptstrasse ein Gebäude, was sehr nach alter Tankstelle aussieht. Vom Stil her ist es aus den 30er Jahren, aber ich finde keine Information aus dem Netz. Dachziegel sehen nicht sehr alt aus, und der Adler drauf macht es etwas verdächtig, ob das Original ist.
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Angekommen an Hauenstein, verlassen wir Queichtal, d.h. es geht etwas auf und ab. Hier gab es Schuhindustrie, und es gibt Deutsches Schuhmuseum. Gleich sehen wir Leute, die mit Taschen in den Wald spazieren gehen. Klar Keschde-Sammler. Einheimische wissen wo gute Bäume stehen, und gehen früh los. Wie wir, wer erst nachmittags losradelt, hat wenig Chance, große Menge gute Keschde zu sammeln. Dieses Jahr sollen sie auch klein sein, wegen trockenem Sommer. Uns wird es reichen, bißchen zu sammeln um sie zuhause was leckeres zu machen.
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Meine Freundin schiebt schon ihr Rad. Und gleich finden wir am Wegerand einen großen und guten Baum.
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Hier wird die Tüte halbvoll. An einem anderen Baum wird die Tüte voll. Damit sind wir zufrieden. Am Baum hängen noch viele Kastanien. Die Saison wird noch 2 Wochen dauern. Ich merke, nicht jeder Eßkastanienbaum trägt Früchte. Ich weiss nicht warum,,

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Wir fahren wieder auf die Talebene ab. Vom Dorf Spirkelbach fahren wir auf Strassen, auf den am Sonntag kaum Autos fahren. Manche Raubbäume(oje,, ein Bilderbuchbeispiel meiner Deutschfehlern! Keine Angst, Im Pfälzerwald gibt es keine Raubbäume, die Menschen angreifen,,) sind bereits bunt. In 2 Wochen werden sie noch schöner sein, vorausgesetzt, das Wetter bleibt einigermaßen gut und wird kühl.
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Ein Papierfabrik! Typische Industrialisierung des Waldgebietes. Wasser(Flüßchen) als Energiequelle, Holz als Rohmaterial. Dann ergibt sich automatisch die Papierherstellung. Überall, egal in der Pfalz, Thüringen, Sachsen, war die Papeirhestellung eine wichtige Industrie. Daß sie heute noch standhalten kann, ist der Bemühung des Betriebes zu verdanken, glaube ich.

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Trifels in Sicht. Drei Brgen und drei Burg(-Ruinen). Im Mittelalter recht bedeutsam. Damals gab es Berlin noch nicht. Brandenburg war lange unwirtliche Mark.

Und Annweiler, ein Luftkurort. Hübsch ist der alte Stadtkern. Mitten drin fließt Queich, links und rechts alte Fachwerkhäuser. Unter Trifels kommen wir mit einer Dame ins Gespräch. Sie lebt über 60 Jahre hier, und kann keine Stadtleben vorstellen. Eine schöne, fast heile Welt ist es hier, schöne Landschaft, saubere Luft, weniger Stress.
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Dazu moch nette Lokale, nettes Essen, netter Wein. Ja, wir wollen abends etwas mit Kastanien. Ich Schweinefleisch mit Kastaniensause, meine freundin Flammkuchen mit Kastanien. Sehr einfallsreich vielleicht nicht, aber hat es geschmeckt.
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Nach Espresso rennen wir zum Bahnhof, um den Zug zu kriegen. Im Zug ssitzen wir dann gemütlich und schauen den schönen Vollmond. In einer Stunde sind wir wieder zuhause.