Archiv für den Monat: Januar 2018

Domenica d’agusto, Ein Sonntag im August

Domenica 3
Der Sommer ist noch weit weg, 1950 ist auch bereits sehr weit weg von uns. Aber dieser Film ist schön, voll bepackt mit alltäglicher Freude der Nachkriegszeit. Rom im typisch chaotischen Rausch an einem Sonntag. Fast alle wollen zum Strand. Das könnte aber auch in Berlin oder Tokio ganz ähnlich gewesen sein. Der ganze Film wirkt sehr lebendig und realistisch, als hätte man spontan aus der Hand gefilmt.
domenica 1
Und, was uns Fahrradliebhabern interessiert, sind Szenen mit Rennrad fahrenden Jugentlichen. Da sieht man Trikot von Cinelli oder Olmo, man sieht auch Details wie 4-Gang Cambio Corsa Schaltung. Und wie man Rennrad fährt, viel öfter am Unterlenker greifend. Auch daher ist die Sattelüberhohung damals viel kleiner als heute. Sehenswert.
domenica 8
domenica 12

Gutes Neues!

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Das neue Jahr beginnt, womöglich wenn Tag wieder länger wird. Das heißt aber, im südlichen Kugelhälfte beginnt das neue Jahr Ende Juni,, Aber auch dort ist jetzt das Neujahr. Viele haben Plastiktannenbaum aufgestellt und unter der grellen Sonne Weihnachten gefeiert. Warum!? 25. 12. ist sowieso kein Geburtsdatum Jesus. Na egal,,
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Statt Feuerwerk habe ich diesmal Feuer vorbereitet, mit Altholz, wovon die Scheune voll ist, Turm gebaut, alte Tannenzweige und andere Kleinholz angehängt, so daß Flammen von unten schnell nach oben hochklettern kann. Geplant habe ich sorgfältig wie die Vorbereitung von Ariane, bin aber gar nicht sicher gewesen, ob das wirklich so zünden wird. Das nasse Wetter hatte Einsicht, es klärte sich auf, und es zündete. Ganz schnell stieg das Feuer hoch. Trockene Tannenblätter brannten mit Knistern, flogen herum wie Glühwürmchen. Nach 20 Minuten war der Turm ausgebrannt, dann haben wir Gartenstühle um das Feuer gestellt, und Sekt getrunken.

Das Wetter um diese Tage war aber extrem feucht, und nicht kalt. Fluß war voll, die Felder wie Seen, vom Hänge fielen das Wasser unter. Manche Strassen am Fluß waren gesperrt. Kinder waren damit beschäftigt, die Fisch auf dem Feld zurück zum Fluß zu bringen. Eine ganz normale Wintervariation von heute,,
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Trotzdem konnte ich mehrmals radeln, jedesmal so um 2 Stunden. Ich habe Wege im Hänge gesucht, die von Strassen abgehen für die Landwirtschaft oder für Jäger. Manche Wege sind gut zum Radeln, manche verschwinden mittendrin. Oft muß man kleine steile Abschnitte bewältigen, dann ist der Ausblick recht schön.
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Euch allen ein gutes neues Jahr! Hoffe, hinter dem Regenwolken scheint die Sonne, hinter heftiger Bergauf öffnet sich ein grandiöser Ausblick.
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Fahrradgeschichten

„Ich glaube, daß die Benutzung von Fahrrädern dabei ist, unsere Sitten tiefgreifender zu verändern, als man sich allgemein noch im Zweifel ist. All diese jungen Frauen, all die jungen Mädchen, die losfahren und den Raum erobern, hängen einen Großteil des häuslichen Lebens, des Familienlebens an den Nagel. (Sarah Bernhardt 1896)

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Prompt nachdem ich gesagt habe, Medienfaulheit ablegen zu wollen, habe ich zu Weihnachten Bücher geschenkt bekommen. Beide über die Entwicklungsgeschichte Fahrrades, vom gleichen Autor, Hans-Erhard Lessing. Er ist ein führender Forscher der Fahrradhistorie und hat bereits viele Bücher darüber geschrieben. „Das Fahrrad“ vom Klett-Cotta ist mehr über die Entwicklungsgeschichte, im „Ich fahre so gerne Rad…“ vom dtv sind die glücksbringende Geschichten mit dem Fahrrad von verschiedenen Autoren zusammengestellt. Diese beiden Bücher sind irgendwie ähnlich, voll mit positiver Strahlung des Fahrrades, für den Körper wie für die Seele. Beide empfehlenswert, Mir gefiel „Ich fahre,,,“ etwas besser.

Ich sehe nicht ein, warum ein Fahrrad nicht ebensogute Gesellschaft leisten kann wie die meisten Ehemänner nach zwei Jahren. Mir wäre es genauso lieb, zu dem einen wie zu dem anderen leblosen Gegenüber zu sprechen. Und sehr viel lieber mit einem, der nicht antworten kann statt nicht antworten zu wollen. Ich kann mir eine sympathische Rückantwort von einem spiegelnden Lenker eher vorstellen als die Gewißheit, daß es von einem stirnrunzelnden Mann(der gähnt oder zu gähnen anfängt, wenn ich ihn etwas frage) keinen geben kann,,, (Ann Strong 1895)